In „Ant-Man“ und „Ant-Man And The Wasp“ war Cassie Lang noch ein kleines Mädchen und wurde von Abby Ryder Fortson gespielt. Durch den Zeitsprung in „Avengers: Endgame“ übernahm dann Emma Fuhrmann als jugendliche Cassie und in „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ wird die Tochter von Ant-Man nun von Kathryn Newton („Pokémon Meisterdetektiv Pikachu“) gespielt – weil auf sie noch große Aufgaben im Marvel Cinematic Universe warten?
Wir haben Kathryn Newton jedenfalls direkt auf einen möglichen Auftritt in einem „Young Avengers“-Film angesprochen und wollten außerdem wissen, mit welcher MCU-Figur sich Cassie Lang gut verstehen würde.
FILMSTARTS: Unter Marvel-Fans gilt es als eine Art Running Gag, dass ständig neue Mitglieder der Young Avengers eingeführt werden, ohne dass ein Film oder eine Serie über ein junges Superheldenteam angekündigt wird. Wusstest du, dass Cassie in den Comics Teil der Young Avengers ist?
Kathryn Newton: Ja, ich habe viele Versionen von Cassie in den Comics gesehen. Stature, Stinger, Ant-Girl, Giant-Girl, diese ganzen verschiedenen Versionen, Kostüme, Frisuren. Aber ich bin vor allem glücklich über die Version, die wir in diesem Film sehen. Wir haben die kleine Cassie gesehen, die Tochter von Ant-Man und obwohl sich die beiden sehr lieben, hat sie ihren Vater lange nicht gesehen. Sie ist eine neue Person. Sie hat ihre eigenen Vorstellungen und will selbst eine Heldin sein, weil sie sich dazu entschlossen hat.
Ich weiß nicht, was die Zukunft für diese Version von Cassie bereithält. Doch was auch immer passiert: Sie will eine Heldin sein, das kann man auch in diesem Film fühlen. Aber sie ist noch nicht ganz bereit dafür. Sie muss noch viel lernen und stolpert über ihre eigenen Füße. Ich konnte mich in dieser Hinsicht sehr gut in Cassie hineinfühlen. Im Film sieht man mich ständig hinfallen und stolpern, und das war echt. Sie haben mir nicht gesagt, dass ich das machen soll. Es war ein Unfall, aber sie haben das im Film verwendet. Ich war wirklich sauer, weil ich eigentlich cool aussehen wollte und jetzt wie ein Trampel wirke. [lacht]
Wie geht man als Ant-Man eigentlich aufs Klo? "Quantumania"-Star Paul Rudd im InterviewFILMSTARTS: Wärst du denn in einem Young-Avengers-Film oder einer Serie über ein junges Superteam dabei?
Kathryn Newton: Kevin Feige sagt immer, dass im MCU nichts unmöglich ist und es keine Grenzen gibt. Ich habe keine Erwartungen und sage eigentlich sowieso zu allem ja. Das ist mein größtes Problem: Ich kann keine Entscheidungen treffen – was ich morgens anziehe, was ich zum Mittag esse, welches Projekt ich als nächstes drehe. Ich würde also wahrscheinlich Ja sagen.
FILMSTARTS: Und gibt es eine MCU-Figur, die Cassie unbedingt treffen sollte?
Kathryn Newton: Ich glaube, Cassie Lang würde sich sehr gut mit Groot verstehen. In diesem Film trifft sie ja auch einige schräge Gestalten in der Quantenebene. Sie ist eine sehr liebevolle Person, ich glaube, sie würde sich mit allen verstehen, aber vor allem mit missverstandenen Leuten.
FILMSTARTS: Wo wir schon beim Thema sind: Viele Leute fühlten sich bei der Quantenebene und deren Bewohnern an „Star Wars“ erinnert. War das eine bewusste Entscheidung? Habt ihr darüber beim Dreh gesprochen?
Kathryn Newton: Echt? Das ist ja cool. Nein, wir haben überhaupt nicht darüber gesprochen, nicht soweit ich weiß [lacht]. Ich hatte überhaupt keine Ahnung, wie der fertige Film aussehen würde. Sie haben uns ein paar Entwürfe gezeigt, aber das waren einfach nur stark vergrößerte Atome und so was. „Star Wars“ oder etwas Ähnliches wurde nie als Vorlage genannt. Das ist die Magie des Filmemachens. Ich habe einfach Regisseur Peyton Reed vertraut. Er hat mir erklärt, was passiert und ich habe nur seine Befehle befolgt.
Marvel-Filme sind merkwürdig, also die Dreharbeiten. Man weiß nie, was man gerade macht. Ich habe Paul Rudd ständig gefragt, ob er kapiert, was gerade los ist, und er meinte nur: „Nein, aber mach dir keine Gedanken.“ Man muss einfach der bewährten Methode vertrauen.
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FILMSTARTS: Habt ihr denn viel vor Greenscreen gedreht?
Kathryn Newton: Tatsächlich nicht. Wir haben ziemlich viel praktisch gedreht. Es gab ab und zu ein bisschen Bluescreen, aber meistens haben wir im Volume gedreht [Anm. d. Red.: So heißt die durch „The Mandalorian“ bekannt gewordene neue Technologie bzw. die dazugehörige Bühne], also vor großen LED-Bildschirmen.
Ich hatte also eine ungefähre Ahnung, was um mich herum vorgeht oder wenigstens die Farben. Das hilft, sich in die Situation hineinzuversetzen. Ich hatte meinen Superanzug an, Paul Rudd stand neben mir, ich stand auf irgendwelchen komischen Felsen, es riecht merkwürdig – ich war im Quantenreich!
FILMSTARTS: Und wie ist es mit den Szenen, in denen Cassie riesig wird? Habt ihr beim Dreh so getan, als würdet ihr in Zeitlupe gehen und reden?
Kathryn Newton: Das war ein langer Prozess, wir haben erst nach und nach rausgefunden, wie wir das am besten machen. Ich habe zum Beispiel mal eine Szene gedreht, wo ich sehr laut und tief geschrien habe, wie ein Footballspieler beim Touchdown. Das hat es zum Glück nicht in den Film geschafft [lacht]. Aber Cassies Verwandlung war auf jeden Fall eine große Nummer für uns. Für mich als Fan war es ein wichtiger Moment, sie da hineinwachsen zu sehen. Ich weiß aber nicht, ob sie schon Stature ist.
FILMSTARTS: Du hast bereits Cassies Superanzug erwähnt: Wie lange hat es gedauert, den anzuziehen und wie schön war es, damit aufs Klo zu gehen?
Kathryn Newton: Das ist ein empfindliches Thema, okay? [lacht] Das war sehr schwierig. Der Anzug besteht aus drei Teilen: ein Catsuit, die Beine und eine Art Korsett, an dem die Arme befestigt sind. Der Anzug war so cool! Am Anfang brauchte es drei Leute zum Anziehen, später zwei und am Schluss nur noch eine Person. Um aufs Klo zu gehen, braucht man ein ganzes Dorf und manchmal habe ich es nicht ganz geschafft, okay? Das war ein düsterer Tag. [lacht] Nein, Quatsch. Es war ein Traum, den Anzug zu tragen und ich wünschte, ich würde ihn jetzt tragen.
FILMSTARTS: Cassie wurde jetzt von drei Schauspielerinnen in vier MCU-Filmen gespielt. Hast du dir die Arbeit deiner Vorgängerinnen Abby Ryder Fortson und Emma Fuhrmann in Vorbereitung angeschaut?
Kathryn Newton: Ist es nicht cool, dass so viele Schauspielerinnen Teil von Cassies Geschichte sind? Ich habe „Ant-Man“ so viele Male geschaut und ich fand „Avengers: Endgame“ großartig, ich war dreimal alleine im Kino, lange bevor ich als Cassie gecastet wurde. Und Abby war großartig in „Ant-Man“, ich habe mit Peyton Reed viel über sie gesprochen. Wir haben Cassie extra brünett gelassen, damit das besser zusammenpasst. Ich bin in große Fußstapfen getreten.
Ich hoffe, man kann in „Quantumania“ fühlen, wie sehr ich Cassie liebe und wie glücklich ich war, sie spielen zu dürfen. Nachdem ich das Drehbuch gelesen hatte, haben mich Peyton Reed und unser Drehbuchautor Jeff Loveness gefragt, ob ich irgendwelche Anmerkungen zu Cassie habe, und ich wusste gar nicht, wovon sie sprechen. Es war so, als sie hätten sie die Figur nur für mich geschrieben. Ich spreche wie Cassie, ich bin genauso ungeduldig und bringe mich in Schwierigkeiten. Ich meine: Ihr Anzug ist lila. Das ist meine Lieblingsfarbe!
„Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ mit Kathryn Newton als Cassie Lang läuft seit dem 15. Februar 2023 in den deutschen Kinos.
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