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    "Avatar 2": Das steckt hinter der epischen Weltraum-Schlacht, die uns "The Way Of Water" nicht zeigt
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Einen Mangel an Action kann man „Avatar 2“ nicht gerade vorwerfen. Und dennoch: Die wohl bisher größte Schlacht im Krieg zwischen den Menschen und den Na'vi blieb uns „The Way Of Water“ schuldig. Wir verraten, was es damit auf sich hat.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen / Dark Horse Books

    Achtung, es folgen Spoiler zu „Avatar 2: The Way Of Water“.

    Vom Angriff der Na'vi auf einen Waffenzug der Menschen über das erste Aufeinandertreffen des erblauten Quaritch (Stephen Lang) mit den Kids der Sully-Familie bis hin zur herzzerreißenden Tulkun-Jagd sowie natürlich zum explosiven, kompromisslosen Finale: In vielen der 192 Minuten von „Avatar 2“ geht's ans Eingemachte – einen Mangel an Action kann man James Camerons Mega-Blockbuster sicher nicht vorwerfen. Ein besonders spektakuläres und episches Kapitel im Krieg zwischen den Menschen und den Na'vi wurde uns allerdings vorenthalten.

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    Regisseur James Cameron legt den Fokus nicht auf episches Schlachtengetümmel, sondern voll auf die Familie von Jake Sully (Sam Worthington) und Neytiri (Zoe Saldana), zeigt, wie der Ex-Marine die Sprache der Na'vi verinnerlichte und was es mit Kiri (Sigourney Weaver) und Spider (Jack Champion) auf sich hat – bevor er in den neuen Alltag des nach den Ereignissen in „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ umgezogenen Stammes der Omatikaya und damit ins Hier und Jetzt springt. Vieles von dem, was in all den Jahren seit den Ereignissen des ersten Films passiert ist, fällt im Kino unter den Tisch.

    Einige von Camerons Ideen hatten letztlich keinen Platz in „Avatar 2: The Way Of Water“, fanden dafür aber den Weg in eine die Kinofilme ergänzende Erzählung – in Form von „Avatar: The High Ground“. Die aus drei Bänden bestehende, bereits komplett erhältliche Comic-Reihe ist dabei keineswegs ein Muss, um der langersehnten Fortsetzung des erfolgreichsten Films aller Zeiten folgen zu können. Doch füllt sie einige Lücken, die einem durchaus dabei helfen, die Ereignisse im zweiten „Avatar“-Kinofilm besser zu verstehen.

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    Nachdem in „Vol. 1“ unter anderem bereits enthüllt wurde, wer denn eigentlich die Mutter von Menschenkind Spider ist, zeigt „Vol. 2“ nun eine Weltraum-Schlacht, die viele Fans wohl nur zu gerne auch auf der Leinwand erlebt hätten...

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    „The High Ground“ ist die Adaption eines frühen Drehbuchentwurf, aus dem letztlich kein Film wurde. Viele Ideen daraus fanden zwar dennoch den Weg auf die Leinwand, allerdings in abgeänderter Form...

    Das passiert in der Weltraum-Schlacht

    Jake Sullys Blick in den bei der Rückkehr der Menschen bedrohlich erstrahlenden Himmel etwa. Den gibt es auch im Comic, nur, dass der Ex-Marine darin direkt beginnt, einen Gegenangriff der Na'vi zu planen – und zwar im Weltraum. Weit weg von Pandora will er so die Oberhand behalten und seine neue Heimat vor den menschlichen Invasoren schützen. Da die Erdlinge allerdings schon zurück sind, suchen sie vorübergehend Unterschlupf in den Halleluja-Bergen (wie im Film).

    Jake und Neytiri unterbreiten den Menschen indes ein Friedensangebot, um weiteres Blutvergießen abzuwenden, und treffen hierfür General Ardmore – in einem Spaceshuttle der RDA (Resources Development Administration). Jake bietet an, der im Film von Edie Falco gespielten Ardmore Unobtanium im Wert von über drei Billionen Dollar zu überlassen, das die Na'vi auf einem herrenlosen Schiff versteckt halten. Im Gegenzug verlangt Sully Frieden und Freiheit für sein Volk. Doch Ardmore bleibt hart.

    Mehr Verständnis für die Figuren

    Sully bleibt nichts anderes übrig, als seine vorangegangene Drohung wahrzumachen und das Unobtanium-Depot zu sprengen, enthüllt kurz darauf jedoch, dass es noch weitere, zur Sicherheit ebenfalls mit Bomben versehene Lager des wertvollen Rohstoffes gibt, die er für einen Deal bereit wäre aufzugeben. Dann aber geht es Schlag auf Schlag:

    Gerade als ein Übereinkommen in Aussicht ist, ist es ausgerechnet Spiders Adoptivvater, der eine Verbündete Sullys tötet. Über einen Funkspruch hören Jake und Neytiri außerdem, dass ihre weiteren Sprengsätze offenbar entschärft wurden. Obendrein wurden auch noch ihre Kinder von den Menschen gefangen genommen (auch das kennen wir aus dem zweiten „Avatar“-Film).

    Und so kommt es schließlich zu einer brutalen, monumentalen Schlacht im Weltraum, mit der der Krieg zwischen den Menschen und den Na'vi eine völlig neue Dimension erreicht – und viele, viele Opfer fordert. All das spielt sich zwischen den Ereignissen der beiden Kinofilme ab. Und kennt man jenen Teil der Geschichte, beginnt man auch die Figuren und ihre Gefühlswelt in „Avatar 2“ besser zu verstehen. Der Autor dieses Artikels spricht aus eigener Erfahrung: Mit dem Wissen aus „The High Ground“ noch einmal in den Film zu gehen, macht das Kinoerlebnis ein gutes Stück intensiver und auch nachvollziehbarer.

    "The Way Of Water": Familienfrieden statt Völkerkrieg

    Die Weltraum-Schlacht wäre eine logische Weiterführung von „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ gewesen, James Cameron entschied sich allerdings bewusst dafür, in der Fortsetzung einen neuen Fokus zu legen. Nach der gigantischen Schlacht am Baum der Seelen sah der ursprüngliche Drehbuchentwurf von Teil 2 vor, den Krieg zwischen den Menschen und den Na'vi auf eine neue Stufe zu katapultieren. Ganz nach dem üblichen Sequel-Rezept: Mehr ist mehr.

    Dem Filmemacher fehlten darin allerdings „entscheidende Elemente“, die er für die Weiterführung seines ersten Pandora-Abenteuers für notwendig erachtete – auch im Hinblick auf die weiteren Fortsetzungen. „Avatar 3“ ist schließlich bereits abgedreht und soll 2024 in die Kinos kommen, „Avatar 4“ und „Avatar 5“ sollen ebenfalls folgen.

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    Das Konzept „spielte nicht ausreichend nach den 'Avatar'-Regeln“, so Cameron gegenüber Total Film (via GamesRadar), der dabei auf die Spiritualität der „Traumwelt“ Pandoras anspielt, die die Menschen mit Hilfe ihrer biochemischen Erkenntnisse nur bis zu einem gewissen Grad begreifen können.

    Hauptdarsteller Sam Worthington erinnert sich an das mehr oder weniger fertige Skript, in dem es allerdings nur darum ging, dass „sie [Anm. d. Red.: die Na-vi] nur heroische Krieger sind und ihren Krieg weiterführen“. Die Ereignisse derart weiterzuspinnen, wäre zwar naheliegend gewesen, hätte allerdings ein Cameron-typisches Element in den Hintergrund gedrängt, das in der Fortsetzung im Vordergrund stehen sollte: Familie.

    Im Gespräch mit dem Collider erinnert sich Worthington so etwa daran, dass Cameron eine genaue Vision vor Augen hatte: „Ich möchte mehr eine Geschichte über Familie als über Helden erzählen.“ Eben jene Erkenntnis war es überhaupt erst, die die Sci-Fi-Fantasy-Saga in die Richtung geführt hat, in die das ja nach wie vor erst am Anfang stehende „Avatar“-Universum auch in den nächsten Jahren gehen soll.

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