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    Tipp: Das neueste Werk von Quentin Tarantino ist das ultimative Weihnachtsgeschenk für jeden Filmfan
    Daniel Fabian
    Daniel Fabian
    -Redakteur
    Fasziniert und berührt werden, aber auch ein stückweit über sich selbst erfahren – darin besteht für Daniel die Magie des Kinos.

    Seit „Once Upon A Time In Hollywood“ wartet die Filmwelt darauf, was denn nun Quentin Tarantinos zehnter und letzter Film werden soll. Das bedeutet allerdings nicht, dass es bis dahin keinen frischen Tarantino-Nachschub gibt…

    Sony Pictures

    Quentin Tarantino versprach bereits vor Jahren, nach zehn Filmen Schluss zu machen. Mit „Once Upon A Time In Hollywood“ steht der Meisterregisseur nun bei neun (wenn man das „Kill Bill“-Doppel, wie der Filmemacher selbst, als einen Film betrachtet). Infos zum möglichen Abschlussfilm Tarantinos gibt es zwar noch keine – aus seinem „Star Trek“-Projekt wird wohl nichts –, Fans des Regie-Exzentrikers durften sich in den vergangenen Wochen aber dennoch gleich mehrfach über frischen Nachschub freuen.

    Am 1. Dezember feierte sein Erstlingswerk „Reservoir Dogs“ 4K-Premiere, eine Woche später folgte dann mit „Pulp Fiction“ auch noch das Ultra-HD-Debüt seines wohl berühmtesten Films. Darüber hinaus gibt es für Tarantino-Jünger aber auch ein ganz besonderes, mit Spannung erwartetes Schmankerl: Denn mit „Cinema Speculation“ hat Quentin Tarantino sein erstes offizielles Filmbuch veröffentlicht (die Romanadaption von „Once Upon A Time In Hollywood“ haben wir natürlich nicht vergessen) und seinen Traum verwirklicht, seine Karriere in eine neue Bahn zu lenken.

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    Denn Quentin Tarantino ist nicht nur ein begnadeter Drehbuchautor und Regisseur, sondern in erster Linie der vermutlich größte Filmnerd, den Hollywood je gesehen hat – der sein schier endloses Filmwissen stets dafür nutzte, um sein Publikum zu unterhalten, wie es kaum ein anderer Filmemacher vermag. Mit seinem ersten Sachbuch beginnt er nun endlich, seinen Fans detaillierte Einblicke in seine Gedankenwelt zu geben, in seine Inspirationen und seine Vorbilder.

    Tarantino reichert in dem Buch seine ganz persönlichen Erfahrungen mit Kino und Fernsehen mit einem geradezu endlosen Fundus an filmhistorischem Know-How an, dass er sich im Laufe der Zeit aneignete – und zwar so kurzweilig und unterhaltsam, wie es sonst wohl kein Zweiter könnte.

    "Cinema Speculation": Von "Bambi" bis "Bullitt"

    Während die Allgemeinheit Quentin Tarantinos Filmemachen vor allem in dessen frühen Jahren als Kino-Revolution feierte, wurde er von anderen oft dafür kritisiert, das bewegte Bild keineswegs neu erfunden zu haben und – ganz im Gegenteil – bloß bei anderen Filmemachern und deren Werken abzugucken. Und mit „Cinema Speculation“ unterstreicht Tarantino selbst: Genau so ist es auch! Die Kunst, die der Regisseur meisterhaft beherrscht, liegt viel mehr darin, aus Altbekanntem etwas Neues, etwas Eigenes zu formen. Denn genau das ist Kino – weniger Revolution, als vielmehr Evolution.

    Noch vor seinem 10. und letzten Film? Quentin Tarantino kündigt völlig neues Geheimprojekt an

    Der „Pulp Fiction“-Macher ist ein Kino-Allesfresser, sowohl Feinschmecker als auch Müllschlucker, der seine Inspiration aus den unterschiedlichsten Genres holt, einige, von denen das Ottonormal-Publikum vielleicht noch gar nie gehört hat – ob nun Blaxploitation-Bretter, Grindhouse-Gemetzel, Rape-and-Revenge-Reißer oder Kung-Fu-Klopper: Tarantino saugt alles auf wie ein Schwamm. Und wenn der dann irgendwann ausgewrungen wird, kommen eben Filme wie „Jackie Brown“, „Kill Bill“, „Death Proof“ oder „Django Unchained“ dabei heraus.

    Wer „Cinema Speculation“ liest oder zu Weihnachten verschenkt, sollte übrigens am besten Stift und Zettel zur Hand haben bzw. als Draufgabe dazupacken. Während das Buch in Sachen Unterhaltungswert den Filmen Tarantinos in nichts nachsteht, weil Tarantinos unverwechselbare Art und Weise der Artikulation selbst über das geschriebene Wort so wirkt, als würde der Regisseur gerade frei von der Leber weg drauf losreden (der Autor dieses Artikels bezieht sich auf die englische Edition von „Cinema Speculation“), ist sein erstes Sachbuch vor allem eines: ein Sammelsurium an Klassikern, die jeder Filmfan gesehen haben sollte sowie an Geheimtipps, von denen selbst viele Cinephile noch nichts gehört haben dürften. Hier findet wohl jeder noch die eine oder andere Bildungslücke, die er oder sie schließen kann.

    „Cinema Speculation“: Hat seinen Platz in jeder gut sortierten Filmbuch-Sammlung verdient Webedia GmbH / Daniel Fabian
    „Cinema Speculation“: Hat seinen Platz in jeder gut sortierten Filmbuch-Sammlung verdient

    Tarantino spricht davon, wie er als Kind das bunte Treiben auf dem Hollywood Boulevard verfolgte – und wie aus der berühmtesten Straße der Traumfabrik Hollyweird wurde, sobald die Touristen abends in ihren Hotels verschwanden –, davon, wie ihn kein Film so sehr schockierte wie „Bambi“, bis ihm eines Tages Wes Cravens „Das letzte Haus links“ den Boden unter den Füßen wegriss oder über seine einzigartige Beziehung zu Produzent und Regisseur Floyd Mutrux, der ihn auf seinem Weg begleitete.

    Und wer weiß, so detailliert und aufschlussreich, wie Tarantino hier Filme wie „Dirty Harry“, „Beim Sterben ist jeder der Erste“ oder „Taxi Driver“ analysiert, seht ihr den einen oder anderen Kult-Klassiker danach vielleicht sogar mit ganz anderen Augen…

    Ein Muss für Tarantino-Fans

    Fazit: Für Tarantino- und Filmfans allgemein gibt es an „Cinema Speculation“ eigentlich kein vorbei. Wer nicht nur Tarantinos Filme liebt, sondern sich in Interviews auch gerne von der Leidenschaft anstecken lässt, die der Filmemacher für das Kino mitbringt, wird mit dem ersten Sachbuch von Quentin Tarantino sehr, sehr viel Freude haben.

    Es gibt zahlreiche Bücher über ihn, eines von ihm zu lesen, ist aber noch einmal eine ganz andere Nummer – und eine einzigartige Möglichkeit, QT auf eine spannendere, vor allem aber auch intimere Art und Weise als je zuvor kennenzulernen. Und eine Wagenladung Filmempfehlungen gibt's obendrauf!

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