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    Es hat sich ausgezaubert: Mit "Phantastische Tierwesen 4 & 5" ist nicht mehr zu rechnen
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Pascal liebt das Kino von „Vertigo“ bis „Daniel, der Zauberer“. Allergisch reagiert er allerdings auf Jump Scares, Popcornraschler und den Irrglauben, „Joker“ wäre gelungen.

    Das haben sich Warner Bros. und J.K. Rowling ganz anders vorgestellt, doch offenbar hat die „Phantastische Tierwesen“-Reihe nach Teil 3 bereits ihr jähes Ende gefunden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand.

    Warner Bros.

    Obwohl das über den restlichen Film nicht zu behaupten ist, fühlte sich das Ende von „Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnis“ seltsam rund und versöhnlich an. Fast so, als haben sich die Macher*innen nach dem bereits schwächelnden zweiten Teil schon im Vorfeld gedacht, dass das „Harry Potter“-Spin-off mit dem nunmehr dritten Teil sein verfrühtes Ende finden wird. Und wie es scheint, ist dem auch so. An den Kinokassen hatte „Phantastische Tierwesen 3“ nämlich ordentlich damit zu kämpfen, überhaupt etwas Gewinn einzufahren: Bei einem Budget von saftigen 200 Millionen US-Dollar (plus massive Werbekosten) ist das globale Einspiel von 405 Millionen Dollar als Plus-Minus-Geschäft einfach viel zu wenig.

    Warner Bros. und J.K. Rowling haben sich das natürlich ganz anders vorgestellt. Die Prequel-Geschichte sollte eigentlich fünf Abenteuer umfassen. Doch der Glaube, dass eine Rückkehr in die magische Welt allein ausreichen würde, um die Kassen mächtig klingeln zu lassen, sollte sich als Trugschluss herausstellen. Auch wenn gerade „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ kommerziell noch gut performte, waren spätestens ab der Fortsetzung „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ weder die Kritik noch die Potterheads wirklich begeistert von dem, was Rowling und Co. hier auf die Beine gestellt haben.

    Keine Drehbücher, keine Zukunft?

    Als im April 2022 „Phantastische Tierwesen 3“ in die Kinos kam, gab es indes noch kein Drehbuch für den vierten und fünften Ableger. Bei Warner Bros. wollte man also offensichtlich erst einmal abwarten, wie sich der dritte Teil so schlägt. Das macht deutlich, dass die Führungsetagen des Studios keinen in Stein gemeißelten Fahrplan hatten, um die Reihe zu einem großen Abschluss zu bringen. Man wusste nur, dass sich hier alles auf einen großen Zaubererkrieg hinbewegt, in dem Professor Albus Dumbledore (Jude Law) und Gellert Grindelwald (erst Johnny Depp, dann Mads Mikkelsen) im Mittelpunkt stehen. Das ist dürftig.

    Inzwischen ist es so, dass Warner einem weiteren Kapitel des „Phantastische Tierwesen“-Reihe keinerlei Priorität einräumt. Die noch immer anhaltende Stille über eine mögliche Fortsetzung spricht Bände. Natürlich könnte das Schweigen auch damit zusammenhängen, dass „Dumbledores Geheimnisse“ genau zu dem Zeitpunkt erschienen ist, als die Warner Bros. Motion Pictures Group den Abgang von Chief Toby Emmerich mit dem ehemaligen MGM-Filmpräsidenten Michael De Luca ausgeglichen hat. Dennoch ist das alles sehr verdächtig.

    Schon die alte Führungsriege bei Warner war entschlossen, den Stecker zu ziehen, weil die Filme nicht genug Geld einspielen. Für den neuen Chef David Zaslav scheint das sogar schon längst geschehen zu sein. Zavlav ignorierte die „Tierwesen“-Filme nämlich völlig, als er sich jüngst darüber beklagte, dass es so lange keinen neuen „Harry Potter“-Film gab.

    Fakt ist jedenfalls: Wenn es Warner Bros. nicht gelingt, die Kameras für den nächsten „Phantastische Tierwesen“-Film bis Mitte 2023 zum Laufen zu bringen, würde das im nächsten Schritt bedeuten, dass ein etwaiger vierter Teil frühestens (!) 2025 erscheinen würde. Damit würden bereits vier Jahre zwischen Teil 3 und 4 liegen, was äußerst problematisch wäre, denn das „Harry Potter“-Fandom wird A) nicht jünger und B) erweisen sich die Spin-offs für eine neue Generation weit weniger interessant, als man es sich eigentlich vorgestellt hatte.

    Auf "Phantastische Tierwesen" folgen andere Harry-Potter-Abenteuer

    Hinzu kommt, dass J.K. Rowling aufgrund ihrer Kommentare gegen Transgender-Menschen zunehmend für Kontroversen gesorgt hat, was eine weitere Zusammenarbeit zwischen der „Harry Potter“-Schöpferin und Warner Bros. als – nun ja – wenigstens schwierig darstellt. Außerdem sind die Nachwehen der Corona-Pandemie nach wie vor spürbar und ein Blockbuster, der über 200 Millionen Budget auf die Waage bringt, immer noch ein mit großen Risiken behaftetes Unterfangen.

    Zusammenfassend kann man wohl sagen: Es wäre schon sehr überraschend, wenn wir tatsächlich einen weiteren „Phantastische Tierwesen“-Film bekommen würden. Momentan nämlich ist die Reihe aus verschiedenen Gründen so gut wie tot. Das bedeutet aber nicht, dass eine Rückkehr ins „Harry Potter“-Universum – auch mit J.K. Rowling an Bord – ausgeschlossen ist. Ganz im Gegenteil: David Zaslav deutete kürzlich bereits an, dass ein anderes Projekt mit Rowling thematisiert wird, welches ebenfalls in der Wizarding World angelegt ist und offenbar wieder die berühmte Hauptfigur in den Mittelpunkt stellen soll (statt sich an den Franchise-Rändern zu bewegen). Vielleicht ja doch endlich die Adaption des Bühnenstücks „Harry Potter und das verwunschene Kind“ also quasi „Harry Potter 8“?

    Endlich gute Nachrichten für "Harry Potter"-Fans: Dieser Star würde sofort noch einmal seine Rolle übernehmen

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