Regisseur Fatih Akin („Der goldene Handschuh“) darf sich freuen: „Rheingold“ legte den erfolgreichsten Kinostart seiner bisherigen Karriere hin. Das Xatar-Biopic hat dabei im direkten Duell mit dem hochbudgetierten DC-Blockbuster „Black Adam“ sogar am längeren Hebel gesessen – und Dwayne Johnson einfach mal hinter sich gelassen. Das könnte man als durchaus überraschend empfinden, unterschätzt dabei aber nicht nur den Kult-Faktor von Xatar, sondern auch die breitenwirksame Relevanz der Hip-Hop-Kultur in Deutschland. Diese dominiert nicht nur die Charts, sondern hat zum Beispiel auch „4 Blocks“ zu einem der größten Serien-Hypes überhaupt gemacht.
Und „Serie“ ist heute das Stichwort, wenn es um „Rheingold“ geht. Hauptdarsteller Emilio Sakraya hat via Instagram nun eine tollkühne Ankündigung veröffentlicht: Sollte es das Xatar-Biopic in dieser Woche schaffen, die 1-Million-Zuschauer*innen-Marke zu knacken, beginnen die Arbeiten an einer „Rheingold“-Serie! Hier der Post:
1 Million Zuschauer*innen – ist das realistisch?
Wie Sakraya in seinem Post festhält, steht „Rheingold“ momentan bei 830.000 Zuschauer*innen, was bedeutet, dass der Film es in dieser Woche schaffen müsste, 170.000 Leute dazu zu bewegen, ein Ticket zu lösen. Das ist ein ziemlich schwer zu erreichendes Ziel. Denn: In der vergangenen Woche konnte „Rheingold“ 40.000 Menschen unter der Woche und 90.000 Menschen am Wochenende (also insgesamt 130.000) in die Kinos locken. Und meistens gehen die Besucherzahlen mit fortschreitender Spielzeit eher nach unten als noch mal nach oben. Es dürfte also eigentlich noch zwei bis drei Wochen dauern, bis „Rheingold“ die Million knackt, außer der Film erhält durch Sakrayas Post einen ordentlichen Schub.
Das führt natürlich zu der berechtigten Frage, was passiert, wenn „Rheingold“ die Million an diesem Wochenende nicht erreichen sollte. Eine Serie über Xatar könnte sich so oder so in der Entwicklung befinden, da sich der Film schon jetzt als echter Hit erwiesen hat und Stoffe mit Rap-Bezug hierzulande quasi Selbstläufer sind. Es wäre natürlich hart (aber konsequent), wenn eine potenzielle „Rheingold“-Serie tatsächlich direkt wieder vom Tisch wäre, wenn die geforderten Zuschauer*innen-Zahlen nicht erreicht werden - sollte hier aber im Hintergrund tatsächlich schon an einer Serie gewerkelt werden, glauben wir das nicht. Natürlich könnte es sich aber auch nur um einen Gag von Sakraya handeln, mit einem absichtlich so sportlich gesteckten Ziel, das eben sehr wahrscheinlich nicht erreicht wird. Um mehr zu erfahren, müssen wir aber erst einmal das Wochenende abwarten.
Eine "Rheingold"-Serie – worum könnte es gehen?
Nachdem „Rheingold“ das ereignisreiche Leben von Xatar bereits auf eine Laufzeit von gut 150 Minuten eingedampft hat und dabei oftmals nicht verbergen konnte, dass der eine oder andere Abschnitt im Dasein des Rappers etwas zu kurz gekommen ist, könnte die Serie hier Abhilfe leisten und die Lücken füllen. Vielleicht nimmt man sich hier den Raum von mehreren Episoden, um noch einmal etwas detaillierter (und hoffentlich auch reflektierter) in die Vita von Xatar einzusteigen. Ob das nach dem Kinofilm Sinn ergibt, ist zwar fraglich. Interessant wäre es aber definitiv.
Es könnte aber auch sein, dass die „Rheingold“-Serie, sollte sie jemals wirklich kommen, den Film fortsetzt und das Leben von Xatar nach seinem Durchbruch in den Fokus setzt. Hier fallen natürlich die großen kriminellen Coups, die Gefängnisaufenthalte und all die verwegenen Geschichten, die Xatar so auszeichnen, weg. Ob die Menschen aber sehen wollen, wie sich Xatar sein „Alles Oder Nix“-Imperium aufgebaut hat oder dann doch eher für wilde Räuberpistolen (wie den legendären Goldraub) zu begeistern sind, scheint wohl recht eindeutig. Auch hier gilt: abwarten.
Da Emilio Sakraya den Insta-Post abgesetzt hat, liegt der Verdacht durchaus nahe, dass der Shootingstar in einer möglichen „Rheingold“-Serie ebenfalls die Hauptrolle übernehmen würde. Aber das sind zu diesem Zeitpunkt nur Mutmaßungen. Genauso könnte man darüber spekulieren, ob Fatih Akin als Regisseur in das Projekt involviert sein wird – und damit auch zum ersten Mal auf dem Serienmarkt aktiv wäre. Momentan ist Akin schon mit seinem nächsten Film beschäftigt, der im Jahre 1945 auf der Nordseeinsel Amrum spielt und das Leben von Hark Bohm (Drehbuchautor bei „Aus dem Nichts“) beleuchtet.