Havanna Blues: Kritiken

Habana Blues besticht durch erstklassige Musikeinlagen und eine bewegende Geschichte.

Mittelpunkt des Films ist die Musik, sie verknüpft alle weiteren Handlungselemente und trägt den Zuschauer durch den Film. Zambrano fängt eine unbeschreibliche Stimmung ein, verspielt, fröhlich aber auch dramatisch und traurig, wie eine Bluesjam. Cuba wird nicht romantisch verklärt oder ideologisch verunglimpft, es ist die Kulisse für ganz alltägliche Probleme wie gescheiterte Beziehungen, deren Auswirkungen auf gemeinsame Kinder, Träume und Freundschaft. Die Personen haben differenzierte Handlungsmuster, die zum nachdenken anregen. Dabei wird der Film nie belastend oder übermäßig schwer, ist aber gleichzeitig tiefgründig und kratzt nicht nur an der Oberfläche. Zurück bleibt man als Zuschauer nachdenklich, aber um Erinnerungen an einen schönen Film reicher und beginnt nach einigen Minuten seine Lieblingsstücke im Szenen-Menü anzuwählen.

Zur Synchronisation kann ich nichts sagen, da ich den Film auf Spanisch gesehen habe, was denke ich auch empfehlenswert ist (und dank ebenfalls vorhandener spanischer Untertitel mit Basiskenntnissen gut möglich ist), da die Lieder Teil der Handlung sind und die Übergänge kaum befriedigend zu lösen sein werden.

Wer das ibero-amerikanische Kino mag, Blues und anderer „handgemachter“ Musik nicht abgeneigt ist, dem sei dieser Film ans Herz gelegt.