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    Das Meer in mir
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    5,0
    Veröffentlicht am 17. August 2011
    "Mar Adentro", ist der Originaltitel; in Deutschland ist der Film als "Das Meer in mir" bekannt. Auf der Oscarverleihung im Jahr 2005 konnte der spanische Beitrag sich gegen Konkurrenten wie "Die Kinder des Monsieur Mathieu" oder "Der Untergang" durchsetzen. Alejandro Amenábar ist kein unbekannter Regisseur, hat er doch bereits ein paar Jahre zuvor sehr gute Filme wie "Open Your Eyes" oder "The Others" gedreht. Diesem Film liegt eine sehr schwere Thematik zu Grunde: es geht um einen Mann, der an einer besonders starken Form der Querschnittslämung leidet (Tetraplege). Er kann weder seine Arme noch seine Beine bewegen, liegt seit über 27 Jahren in seinem Bett. Unterstützt wird Ramón Sampedro von seiner Familie und Freunden. Nach so langer Zeit hat er jedoch den Lebenswillen verloen, sodass er sterben will. Da die "aktive Sterbenshilfe" in Spanien zu der Zeit strafbar war, geht er vor Gericht. Interessant ist der Fakt, dass im selben Jahr bereits ein weiterer toller Film erschien, der sich in ähnlicher Weise mit diesem Thema beschäftigt: Million Dollar Baby. Beide haben zwar verschiedene Handlungen, die Fragen, die sich der Zuschauer stellt, sind jedoch gleich: Macht er noch Sinn weiterzuleben, oder ist ein solches Leben nicht lebenswert? Bin ich als Familienangehöriger oder Freund für den Wunsch des Menschen (zu sterben) oder dagegen. Ramon hat allgemein die folgenden Sichtweise: "So, wie ich das sehe, haben wir das Recht zu leben, aber nicht die Pflicht dazu!" Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. Viele Situation im Film sidn auch wirklich so geschehen, die Schauspieler sehen ihren reelen Vorbildern extrem ähnlich. Grundsätzlich handelt es sich bei "Das Meer in mir" um einen sehr schönen, aber auch traurigen Film. Man lernt die Hauptfigur Ramon langsam kennen, man versteht seine Ansichten und Gefühle. Auf der anderen Seite die vielen Menschen, die Ramon lieben oder gern haben. Es gab einige wunderschöne Szenen, in denen ich als Mann dannn doch weinen musste. Ein besonders starke Szene ist die folgende: [Die Anwältin Julia ist bei Ramon zu Besuch, da sie ihn näher kennenlernen will. Sie muss für einen kurzen Moment weg und sagt Ramon, sie würde zum Strand gehen. Ramon hat eine besondere Fähigkeit entwickelt. Er stellt sich vor, wie er aus dem Bett steigt, durchs Fenster springt und einfach über die Landschaft hinwegfliegt. Während er fliegt sieht man Berge, kleine Flüsse, Wälder... und dann zeigt der Film zum Himmel...zum Meer. Dort angekommen sieht er Julia, er geht zu ihr, umarmt sie, küsst sie.] Javier Bardem entwickelt sich langsam zu einem meiner Lieblingsschauspieler. In "No Country For Old Men" war er bereits hervorragend, hier liefert er eine grandiose Leistung ab. Extrem authentisch und glaubwürdig. Untermalt wird der Film von scönen ruhigen, teilweise klassichen Liedern. Schlussendlich kann ich nur betonen, wie grndios dieser Film ist. Er bringt einen bestimmt zum Nachdenken, zudem läßt der Film einen bestimmt nicht kalt. Ganz klare 5 von 5 Sternen für dieses leider noch zu unbekannte spanische Meisterwerk.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Als Ramón Sampedro vor 27 Jahren von einer Klippe sprung, wusste er nichts von dem so flachen Wasser unter ihm, welches ihm beinahe den Tod beschert hätte. Nun, eben jene 27 Jahre später ist querschnittsgelähmt an den Rollstuhl gefesselt, den er jedoch ablehnt, da mit er mit der Akzeptanz dieses Hilfsmittels auch die anderen Ruinen seines Lebens anerkennen würde. Doch dieses Leben hasst er. Er möchte sterben, aber er darf nicht...

    Amenabárs Schachzug die Justizkämpe zu kürzen und dafür dem Charakter Ramón mehr Raum zur Entfaltung zu geben, erweist sich im Laufe des Films, als das beste, was dem Film passieren konnte. Denn mit der Reduktion der Handlung, gibt der Drehbuchautor Bardem die Möglichkeit, in den sorgsam ausgearbeiteten Szenen das Porträt eines komplexen Charakters zu fertigen, was dieser auch hervorragend nutzt. So ist es vor allen Dingen seiner kraftvollen Darstellung zu verdanken, dass ''Das Meer in mir'' so ausgezeichnet funktioniert. Denn Bardem weiß seiner Figur sehr viel Tiefe zu verleihen, indem er Ramón einerseits als leidendes körperliches Wrack darstellt, andererseits aber auch als (paradoxerweise) lebensfroh scheinenden und aufgeweckten, charakterstarken Kämpfers porträtiert.
    Darüberhinaus werden auch die Beziehungen zu den übrigen Familienmitgliedern und der neu hinzugekommenen Anwältin, mit welcher er eine Liebschaft beginnt, feinfühlig angelegt und von allen Schauspielern ebenso gut auf die Leinwand übersetzt.
    So entwickelt ''Das Meer in mir'' in angenehmer Ruhe die aufblühende Zuneigung von Ramón zur an an Arteriosklerose erkrankten Julia, die sich ebenfalls dem humorvollen Tetraplegiker zugeneigt fühlt. Auch hier ist die Glaubwürdigkeit den hervorragenden Schauspielerleistungen zu verdanken.

    Eine großartige Steigerung der Gefühle erfährt das Gesamtwerk durch die gute Inszenierung. Sowohl die gute Kameraarbeit als auch der frische, dynamische, lebensbejahend wirkende Soundtrack tragen ihren Teil bei zu der beeindruckend unsentimalentalen Stimmung des Dramas.

    Mit ''Mar Adentro'' legt Alejándro Amenábar einen kraftvoll gespielten wie auch hervorragend musikalisch untermalten Film über Selbstmord, Leben und Tod vor, der die Story zugunsten der gut ausgearbeiteten Figuren angemessenermaßen zurückstellt. Der Film blüht vor Kraft, Dynamik und Frische und bleibt auf diese Weise als eindringles Plädoyer in Erinnerung.
    Kino:
    Anonymer User
    4,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Als großer Amenabar-Fan (wie mein Username schon verrät) war ich sehr gespannt, endlich "Mar Adentro" zu sehen. Und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht.



    Wie tiefgehend und trotzdem ohne Wertung Amenabar das Thema Sterbehilfe in diesem Film angeht ist phänomenal. Der Film will nicht die Frage beantworten, ob man Sterbehilfe legalisieren sollte oder nicht, sondern gibt tiefe Einblicke in eine Person, die nicht mehr leben will. Dabei wird der Hauptdarsteller im Film keineswegs glorifiziert, sondern es werden neben seiner Überzeugung, sterben zu wollen, ebenso seine Schwächen, mit den Mitmenschen, die ihn pflegen, umzugehen, aufgezeigt. Das Großartige am Film ist aber, dass nicht nur die Gefühlswelt der Hauptperson, sondern auch die Gefühlswelten aller Nebenpersonen detailliert dargestellt werden. Egal ob der Großvater, die Schwägerin oder die "Bekannte", der Zuschauer kann sich von jeder Seele ein Bild machen.



    Einen besseren Schauspieler als Javier Bardem hätte Amenabar für die Rolle des Hauptdarstellers nicht finden können. Was Bardem in diesem Film allein durch seine Gesichtsmimik ausdrückt, ist oscarreif. Ebenso herauszuheben ist die Musik des Films. Amenabar beweist hier wiederum sein Multitalent.



    Die Filmlänge nimmt dem Film meiner Meinung allerdings die Höchstpunktzahl. Aufgrund der begrenzten Kulisse muss der Zuschauer doch die ein oder andere Länge überstehen. Natürlich wird die Zeit zum Einblick in die Seelen der Darsteller genutzt, zwei Stunden "im tiefen Grund" überfordernd hier aber den Zuschauer. Auf dem Thron des Genres bleibt damit Babel. Der hat zwar eine noch größere Filmlänge vorzuweisen, diese wird aber durch verschiedene Geschichten und Orte gerechtfertigt wird.
    Kino:
    Anonymer User
    3,5
    Veröffentlicht am 19. März 2010
    Was war nur der Grund dieser für mich als Zuschauer fast unerträglich anzusehenden Todessehnsucht von Ramon? Die Frage ist bei mir geblieben. Ein phyischer Leidensdruck war es nicht und die Liebe der Familie war ja so unglaublich intensiv. All das hat ihn nicht am Leben gehalten. Einen Weinkrampf hat er ja deswegen sogar gehabt, also ein Beweis, dass er seine Todessehnsucht auch selber nicht verstand. Wie also soll es der Zuschauer tun? Es muss das Ertrinken gewesen sein...wie auch immer. Unvollendet und gestört wurde es vor 27 Jahren, dieser unvermeidliche und wunderschöne Tod. Irgendwie musste er das vollenden. Es ist meine Spekulation, aber vielleicht hätte er das auch gemacht, wenn er vom Unfall genesen wäre. Ein Mysterium in Ramons Psyche und für mich das faszinierende an seiner Biographie. Ob die Regie das begriffen hat? Vermutlich nicht, denn sonst hätte man den völlig überflüssigen Epilog weggelassen.
    Kino:
    Anonymer User
    5,0
    Veröffentlicht am 12. März 2010
    Wir sind es gewohnt, uns Filme über verlorene Liebe (Braveheart, Lovestory oder PS: I love U) anzuschauen oder über den Verlust von Menschen (Things we lost in fire) anzuschauen. Aber bisher gab es noch keinen Film, der so leise daher kommt und doch im Nachhinein so gewaltig in den Gedanken haften bleibt wie " Das Meer in mir". Dieser Film erzählt die Geschichte von Ramon Sampedro und zeigt uns gleichzeitig die Empfindungen eines Menschen, der versucht, seine Freiheit in Form seines Ablebens zurück zu erhalten.

    Einfach großartig ist die schauspielerische Leistung von Javier Bardem. Fast alle Szenen in dem Film muss er mit seiner Mimik und dem Tonfall seiner Worte spielen. Diese Meisterleistung alleine wäre, nach meiner Meinung, locker einen Oscar wert. Aber wie so immer fallen eher die pompösen Filme, mit hoher Werbekampagne, in die Augen der Oscar-Jury auf.

    Ich hatte das Glück, das Buch von Ramon Sampedro lesen zu können und somit seine Empfindungen aus " Cartas desde el infierno" besser verstehen zu können.

    Die Realität des Buches und der überaus gelungene Film, angelehnt an das Buch, entfachen eine noch größere Wirkung, die ich nur jedem raten kann.

    " Das Meer in mir " ist wohl, in meinen Augen, das beste Drama, was ich in den letzten Jahren zu sehen bekommen habe. Wenn nicht einer der besten Filme.

    Ausdrucksstark!Großartige Schauspielkunst!Geniale Umsetzung!
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