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    Duell der Magier
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Duell der Magier
    Von Christoph Petersen

    Das hat Jerry Bruckheimer, für gewöhnlich auf Blockbuster-Hits wie „Top Gun" oder „Fluch der Karibik" abonniert, in der Form selten erlebt. Nach dem zumindest in den USA nur mäßig erfolgreichen „Prince Of Persia - Der Sand der Zeit" erlitt der Erfolgsproduzent mit dem „Duell der Magier" zum zweiten Mal in einer Saison an den Kinokassen Schiffbruch. Gegen den zugleich gestarteten „Inception" hatte das Fantasy-Effektgewitter nicht den Hauch einer Chance. Daran konnte auch das eigentlich erfolgversprechende Duo aus „Cool Runnings"-Regisseur Jon Turteltaub und Hauptdarsteller Nicolas Cage, das zusammen schon die Schnitzeljagd-Hits „Das Vermächtnis der Tempelritter" und „Das Vermächtnis des geheimen Buches" auf die Beine gestellt hat, nichts ändern. Verdient hätte sich der Film die ein oder andere Extramillion aber wohl. Schließlich präsentiert „Duell der Magier" seine Story mit einem solch sympathischen Augenzwinkern, dass trotz des ziemlich hanebüchenen Plots am Ende 111 recht kurzweilige Blockbuster-Minuten stehen.

    Zaubermeister Balthazar Blake (Nicolas Cage), der als Tarnung einen Antiquitätenladen im Manhattan der Gegenwart betreibt, wacht seit Jahrhunderten über eine Matroschka (Schachtelpuppe), in der sein Erzfeind Maxim Horvath (Alfred Molina) sowie die das absolut Böse verkörpernde Hexe Morgana le Fay (Alice Krige / Monica Bellucci) eingeschlossen sind. Doch dann tritt Loser Dave Stutler (Jay Baruchel) auf den Plan. Der Tollpatsch befreit nicht nur Horvath aus seinem Gefängnis, sondern erweist sich zudem – ohne dass er selbst den blassesten Schimmer hätte - auch noch als Magier, dessen brachliegendes Potential es zu fördern gilt. Widerwillig wird der schüchterne Physikstudent, der schon seit Kindertagen in die attraktive Becky (Teresa Palmer) verschossen ist, zu Blakes Zauberlehrling. Zunächst fällt es Dave alles andere als leicht, Dinge schweben zu lassen oder sein Gegenüber mit Plasmabällen zu befeuern. Aber die Zeit drängt: Nicht mehr lange und der ewige Verlierer muss der mächtigen Morgana in einem finalen Duell gegenübertreten...

    Okay, die abgedroschene Handlung ist ganz sicher nicht der Grund, warum man sich „Duell der Magier" anschauen sollte. Aber dafür entwickelt der Film durchaus Qualitäten an anderer Stelle. Die omnipräsenten Computereffekte vom feuerspeienden Drachen in Chinatown bis zum gereizten Bullen vor der New Yorker Börse sind makellos, aber das versteht sich bei einer Jerry-Bruckheimer-Produktion ja praktisch von selbst. Was weit mehr überrascht, ist die Selbstironie, die Jon Turteltaub („Während du schliefst", „The Kid") seinem wilden Magie-Mix unterrührt. Neben Disney-Zitaten wie einem „Toy Story"-Wecker oder einer aus dem Ruder laufenden „Fantasia"-Putzorgie finden sich nämlich auch allerlei gelungene Gags, die auf den Anachronismus von klassischen Zauberer-Figuren im modernen Manhattan anspielen. So tuckert Blake zunächst in einem mit einer dicken Staubschicht überzogenen Oldtimer durch New Yorks Straßenschluchten, bevor sich der Wagen rechtzeitig für eine rasante Verfolgungsjagd inklusive einem Ausflug in die Spiegelwelt in einen frisch polierten Sportflitzer verwandelt.

    Oscarpreisträger Nicolas Cage („Leaving Las Vegas", „Kick-Ass") schlurft in letzter Zeit durch seine immer zahlreicher werdenden Filme, dass es mitunter wie Arbeitsverweigerung anmutet. Doch in „Duell der Magier" harmoniert diese an Teilnahmslosigkeit grenzende Lässigkeit überraschend gut mit seiner Rolle. In seiner abgewetzten Lederjacke strahlt er selbst in höchster Gefahr (Stichwort: Treibsandteppich) eine der haarsträubenden Handlung angemessene, trashige Coolness aus – wozu sicherlich auch sein grotesker Haarschnitt beiträgt, aber Nicolas Cage und seine Frisuren sind ja bekanntlich eh ein Thema für sich. Spätestens seit „Zu scharf, um wahr zu sein" gilt Jay Baruchel („Tropic Thunder", „Fanboys") in Hollywood als Loser vom Dienst. Diese Rolle schüttelt er dementsprechend auch in „Duell der Magier" locker aus dem Handgelenk. Erfrischend sind auch die Auftritte von Toby Kebbell („Rock N Rolla (RockNRolla)"), der seinen überstylten Magier Drake Stone irgendwo zwischen David Copperfield, Russell Brand und David Beckham ansiedelt. Überwiegend blass bleiben hingegen Newcomerin Teresa Palmer („Bedtime Stories") als Love Interest sowie Alfred Molina („Spider-Man 2", „An Education") und Monica Bellucci („The Matrix Reloaded", „Brothers Grimm") als allzu typische Blockbuster-Bösewichte.

    Fazit: „Duell der Magier" ist klassische Fantasy-Unterhaltung im modernen CGI-Gewandt - angereichert mit einer gesunden Portion Selbstironie.

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