Werner Herzogs gut halbstündige Dokumentation geh über Soufrière (oder La Soufrière), einen aktiven Vulkan auf Basse-Terre, einer Insel in der Karibik. Über das ganze Jahr verteilt gab es 1976 schwere Erdstöße auf der ganze Erde, doch auf eben jener Karibikinsel bahnte sich die spektakulärste Katastrophe an. Der Vulkan La Soufrière stand nach Meinung aller Experten kurz vor dem Ausbruch, alle 73.000-Einwohner verließen bereits die Insel. Einzig, ein im sterben liegender Bauer weigerte sich und sah die herannahende Katastrophe als sein von Gott gegebenes unabänderliches Schicksal an. Als Werner Herzog davon erfuhr, reiste er mit einer kleinen Crew an Ort und Stelle und hielt die Ereignisse dokumentarisch fest.
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,5
hervorragend
La Soufrière - Warten auf eine unausweichliche Katastrophe
Von Carsten Baumgardt
In den 70er und frühen 80er Jahren gelangte der Münchner Regisseur Werner Herzog als begnadet visionärer und kompromissloser Filmemacher zu internationalem Ruhm. Neben seinen zentralen Arthouse-Werken, die zumeist in der Zusammenarbeit mit seinem Alter Ego Klaus Kinski („Aguirre, der Zorn Gottes“, „Nosferatu - Das Phantom der Nacht“, „Woyzeck“, „Fitzcarraldo“, „Cobra Verde“) entstanden, drehte Herzog zwischendurch auch immer wieder Dokumentationen (u. a. „Gasherbrum - Der leuchtende Berg“). Einen nicht unbedeutenden Teil des Herzog’schen Mythos begründet der im August 1976 realisierte, legendäre Dokumentarfilm „La Soufrière - Warten auf eine unausweichliche Katastrophe“, der 1978 mit dem Deutschen Filmpreis in Silber prämiert wurde.Kurz nach seinem Filmexperiment „Herz aus Glas“ (1975), in dem Herzog seine Schauspieler unter Hypnose agieren ließ, faszinierte ihn eine Meldung so sehr, das