Direkt nachdem Ridley Scott mit „Hannibal“ den von den meisten Kritikern verrissenen, aber erfolgreichen dritten Roman von Thomas Harris um den Serienkiller Hannibal Lecter verfilmt hatte, machte man sich an das Remake seines ersten Buches „Blutmond“, das Mitte der 80er als TV-Spielfilm eher schlecht als recht und vor allem ohne Anthony Hopkins verfilmt worden ist, dem im Vorfeld mehr Aufmerksamkeit gewidmet wurde, als seine, in diesem Fall kleinere, Rolle eigentlich wert gewesen wäre. Und man mag es kaum glauben, diese erneute Verfilmung übertrifft das Original, obwohl sie eigentlich nur dazu gedacht war, die Franchise ein letztes Mal zu melken.
„Red Dragon“ ist ein gelungenes Remake, was vor allem den hervorragenden Schauspielern, einem weitestgehend verbesserten Script und der Musik Danny Elfmanns zu verdanken ist. Mit Brett Ratner wurde allerdings ein zu unerfahrener Regisseur verpflichtet, der diesen Streifen zwar routiniert runterkurbelte, dabei aber nie seinen eigenen Stil findet, keine Akzente setzen, beziehungsweise Überraschungen bieten kann, nie richtig schocken kann (verglichen mit den beiden anderen Kinofilmen geradezu harmlos) und letztendlich nur Altbewährtes auftischt.