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    Die Schule der magischen Tiere 3
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    3,0
    solide
    Die Schule der magischen Tiere 3

    Der bisher beste Teil der Reihe!

    Von Julius Vietzen

    Die Schule der magischen Tiere“ ist und bleibt ein Phänomen: Nachdem der erste Film nach der Kinderbuch-Bestseller-Reihe von Margit Auer im Jahr 2021 bereits saustarke 1,8 Millionen Kinder und Eltern in die deutschen Kinos locken konnte, brachte es „Die Schule der magischen Tiere 2“ ein Jahr später sogar auf mehr als 2,8 Millionen verkaufte Tickets. Dass „Die Schule der magischen Tiere 3“ deshalb sogar schon vor dem Kinostart des zweiten Teils angekündigt wurde, erscheint angesichts des riesigen Schulhof-Hypes deshalb auch keinesfalls arrogant, sondern einfach nur logisch.

    Die Verantwortlichen hinter der Filmreihe besitzen also offensichtlich ein großes Selbstbewusstsein – und das sollte nach „Die Schule der magischen Tiere 3“ sogar noch ein bisschen weiter anschwellen. Denn nach dem wenig überzeugenden ersten Film sowie einem zweiten Teil, der sich größtenteils nur wie ein lauwarmer Aufguss des Vorgängers anfühlte, bringt Teil 3 endlich frischen Wind in die Wintersteinschule. Dank überzeugender neuer (Haupt-)Figuren, einer strafferen Dramaturgie sowie einigen klaren Botschaften erweist sich „Die Schule der magischen Tiere 3“ als der eindeutig beste Teil der Reihe – und ist damit der erste „Schule der magischen Tiere“-Film, bei dem wir tatsächlich einen Kinobesuch empfehlen würden.

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    Beste Kumpels: Silas (Luis Vorbach) und Jo (Loris Sichrovsky).

    Ida (Emilia Maier) und die anderen aus ihrer Klasse üben fleißig für den anstehenden Waldtag, bei dem sie sich mit einer Gesangs- und Tanznummer für mehr Umweltschutz einsetzen wollen. Auch Helene (Emilia Pieske) macht mit, obwohl sie zu Hause Probleme hat, von denen sie selbst ihren beiden besten Freundinnen Katinka (Charlotte Hagenbucher) und Finja (Phillis Lara Lau) nichts erzählt hat: Weil ihre Eltern ihr ganzes Geld verloren haben, muss sie nicht nur aus ihrer Villa raus, sondern wohl sogar gleich ganz in eine andere Stadt umziehen.

    Da kommt ihr die Modenschau der angesagten Designerin Maja Malakara (Patricia Meeden) im örtlichen Naturkundemuseum gerade recht, denn die angehende Influencerin Helene könnte mit einem exklusiven Hinter-den-Kulissen-Livestream einen lukrativen Sponsorendeal an Land ziehen. Doch dafür müsste ihre Klasse bei der Modenschau auftreten, die sich dummerweise mit dem Waldtag überschneidet. Unterdessen hat auch Silas (Luis Vorbach) mit Problemen zu kämpfen: Er ist in seine Mitschülerin Helene verliebt, die allerdings nichts von ihm wissen will, weil er sich keine Maja-Malakara-Klamotten leisten kann. Selbst ihre magischen Tiere, Krokodil Rick (Stimme: Felix Kramer) und Kater Karajan (Ralf Schmitz), können Silas und Helene zunächst nicht helfen...

    (Fast) Alles neu an der Wintersteinschule

    Der immer ähnliche Einstieg gehört bei „Die Schule der magischen Tiere“ einfach dazu: Wie schon in den ersten beiden Filmen sehen wir auch in Teil 3, wie Mortimer Morrison (Milan Peschel), der Besitzer der magischen Zoohandlung, zwei neue Tiere einsammelt, um diese dann in der Klasse von Miss Cornfield (Christina Große) zu verteilen. Nach diesem gewohnten Einstieg verläuft „Die Schule der magischen Tiere 3“ jedoch in erfrischend anderen Bahnen:

    Statt wie in Teil 1 und 2 die Laufzeit mit einem müden Kinder-Krimi-Plot zu füllen, stehen im dritten Film die Figuren Helene und Silas im Mittelpunkt, deren (Fehl-)Entscheidungen die Handlung vorantreiben. Neben dem sympathischen Neuzugang Luis Vorbach, der sich direkt als große Bereicherung entpuppt, ist dabei vor allem Rückkehrerin Emilia Pieske eine große Überraschung, wenn sich Helene von der eindimensionalen Zicke zu einer ausgearbeiteten Figur mit Wünschen, Problemen und Gefühlen wandelt. So erhält sie – anders als in den vorherigen Filmen – eine klare Motivation.

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    Helene (Emilia Pieske) ist in Teil 3 keine eindimensionale Figur mehr.

    Der Konflikt „Waldtag oder Modenschau“ ist nicht auch für die Kleinen im Publikum gut nachvollziehbar, er nimmt auch schon früh eine überraschende Wendung, wenn Ida von Helenes Dilemma erfährt – und beschließt, ihrer Mitschülerin zu helfen! Dafür nimmt sie sogar in Kauf, dass der von ihr vorangetriebene Waldtag abgesagt werden muss. „Das Leben wäre einfach, wenn man sich nur zwischen richtig und falsch entscheiden müsste. Manchmal muss man sich auch zwischen richtig und richtig entscheiden“, bringt Fuchs Rabbat (Max von der Groeben) eine zentrale und wichtige Botschaft des Films auf den Punkt, die Ida hier stellvertretend für das Publikum lernt.

    Dem fünfköpfigen Drehbuchteam um Regisseur Sven Unterwaldt gelingt es im letzten Drittel zudem, die Handlungsstränge von Helene und Silas so miteinander zu verweben, dass die Spannungsschraube noch mal ordentlich angezogen wird. Silas, der eigentlich schon genug Ärger am Hals hat, weil er zwei Mitschüler abgezockt hat, wird von seinem Krokodil Rick nämlich nur noch mehr in Schwierigkeiten gebracht, während sich Helene eine einmalige, aber moralisch verwerfliche Gelegenheit für ihre Influencer-Karriere bietet. Für beide Figuren steht auch hier wieder eine klare Lektion am Ende, ohne dass Unterwaldt und Co. dabei allzu sehr mit dem moralischen Zeigefinger wedeln würden.

    Ein gelungenes Finale

    Zudem gerät am Ende der Wald, in dem die Klasse ihren Treffpunkt hat, durch eine neue Entwicklung in akute Gefahr. Das gipfelt in einem Finale im Naturkundemuseum, bei dem sich Ida, Helene, Silas und die anderen tatsächlich einmal als eingeschworene Gemeinschaft beweisen können, was in den vorherigen Filmen stets nur Behauptung blieb. Und am Ende steht ein klarer, wenn auch etwas kindlich-naiver Appell für mehr Umweltschutz.

    So fällt es dann auch nicht allzu sehr ins Gewicht, dass einige der computeranimierten Tiere wenig überzeugend aussehen (darunter vor allem Neuzugang Karajan) und eigentlich alle Figuren zu alt wirken, als dass sie sich noch für magische Tiere begeistern könnten. Schließlich sind die jungen Darsteller*innen mittlerweile schon deutlich zu Jugendlichen herangereift und wohl auch deshalb spielt die erste Liebe in Teil 3 auch eine deutliche größere Rolle als die titelgebenden Tiere.

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    Erste romantische Gefühle spielen im Film eine größere Rolle als magische Tiere.

    Auch die der Vorlage geschuldete Struktur, dass jedes Mal andere Kinder (bzw. Jugendliche) im Fokus stehen, sorgt hin und wieder für Kopfkratzen. So wird etwa Lilith Julie Johna als Anna-Lena diesmal direkt wieder zu einer Randfigur degradiert, nachdem sie das Highlight von Teil 2 war. Wir sind jedenfalls gespannt, wie der neue Regisseur Bernhard Jasper („You Are Wanted“) diese Baustellen im bereits angekündigten „Die Schule der magischen Tiere 4“ (Kinostart: 2. Oktober 2025) angehen wird.

    Fazit: Zwar hat auch „Die Schule der magischen Tiere 3“ mit einigen Problemen zu kämpfen, doch dank einem gelungenen Spannungsaufbau, zwei überzeugenden Hauptfiguren und einer sympathischen Umweltschutz-Botschaft ist Teil 3 der bisher überzeugendste Film der megaerfolgreichen Reihe.

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