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    Die Schule der magischen Tiere 2
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Die Schule der magischen Tiere 2

    Fast als hätte man Teil 1 einfach noch mal gedreht

    Von Julius Vietzen

    Die magischen Tiere konnten 2021 sogar die Paw Patrol schlagen: Mehr als 1,7 Millionen Kinder (und ihre Eltern) sahen „Die Schule der magischen Tiere“ nach dem Kinderbuch-Bestseller von Margit Auer in den deutschen Kinos, bei „Paw Patrol: Der Kinofilm“ waren es hingegen nur gut 1,5 Millionen. Dass nun am 29. September 2022, also nicht mal ein Jahr nach Teil 1, bereits „Die Schule der magischen Tiere 2“ in die Kinos kommt, ist allerdings nicht direkt dem überragenden Erfolg des ersten Films zu verdanken, stattdessen war die Fortsetzung bereits bei Erscheinen des Corona-bedingt verschobenen ersten Teils abgedreht.

    Trotzdem fühlt sich „Die Schule der magischen Tiere 2“ über weite Strecken an wie eine überhastet abgedrehte Fortsetzung – denn dem zumindest größtenteils neuen Drehbuchteam sowie dem ebenfalls neu zur Reihe gestoßenen Regisseur Sven Unterwaldt fällt tatsächlich über weite Strecken nichts Besseres ein, als die Handlung und die Figurenentwicklung des ersten Films einfach nochmal neu aufzugießen. Das ist umso ärgerlicher, weil „Die Schule der magischen Tiere 2“ immer dann am besten ist, wenn sich die Verantwortlichen doch mal was anderes trauen.

    Mortimer Morrison (Milan Peschel) verteilt wie jedes Jahr wieder zwei magische Tiere – und diesmal ist auch ein rappender Pinguin (Stimme: Axel Stein) dabei!

    Anlässlich des 250. Jubiläums wollen die Kinder aus der Klasse von Miss Cornfield (Nadja Uhl) ein Musical über die Gründung der Wintersteinschule aufführen. Doch die Proben und die Aufführung stehen unter keinem guten Stern: Nicht nur will Schuldirektor Siegmann (Justus von Dohnanyi) der Kasse das selbstgeschriebene Stück verbieten, Regisseurin Ida (Emilia Maier) muss auch abwägen, ob sie die Hauptrolle lieber der selbstbewussten, aber zickigen Helene (Emilia Pieske) oder der schüchternen, aber dafür stimmstarken Anna-Lena (Lilith Julie Johna) anvertrauen soll. Und zu allem Überfluss wird die Schule auch noch erneut von einer mysteriösen Gestalt heimgesucht, die dieses Mal überall im Schulhof Löcher gräbt...

    Kein Witz, keine Magie, austauschbare Figuren und ein Kinderkrimi-Plot von der Stange: In unserer Kritik zu Teil 1 haben wir bereits wenig Überzeugendes an der „Schule der magischen Tiere“ entdecken können. Aber immerhin zeigte uns Regisseur Gregor Schnitzler („Die Wolke“), dass am Ende doch nicht alle Figuren so eindimensional sind, wie sie zunächst scheinen: Da darf dann die Minirock-Tussi-Gang hinter der Schule Fußball spielen, die coolen Jungs stricken ihrem Kumpel eine Mütze und am Schluss wächst die Klasse trotz aller Unterschiede tatsächlich zu einer magischen Gemeinschaft zusammen.

    Moment mal, das kennen wir doch schon

    In „Die Schule der magischen Tiere 2“ fehlt von solchen Brüchen jede Spur. Noch schwerwiegender ist aber, dass die Handlungsstruktur und damit einhergehend die Figurenentwicklung in genau denselben Bahnen wie in Teil 1 verläuft – und damit meinen wir nicht nur, dass auch die Fortsetzung wieder damit beginnt, dass Mortimer Morrison (Milan Peschel), der Besitzer der magischen Zoohandlung, zwei neue magische Tiere einsammelt und diese mit großem Tamtam in der Klasse verteilt. Das gehört ja schließlich auch in der Vorlage immer mit dazu – und ist quasi eine Parallele zum Hogwarts-Zuordnungszeremonie mit dem sprechenden Hut.

    Vielmehr werden in „Die Schule der magischen Tiere 2“ sogar exakt dieselben Running Gags wiederholt: Schulleiter Siegmann kann sich Idas Namen erneut nicht merken, obwohl die Pointe im Finale von Teil 1 doch eigentlich schon längst gezündet wurde. Die Tussis sind trotz des versöhnlichen Finales des Vorgängers zickiger als je zuvor und den Gemeinschaftsmoment am Ende des ersten Films scheinen ohnehin alle Kinder über die Sommerferien vergessen zu haben. Seinen Höhepunkt findet das Recyceln bekannter Elemente allerdings darin, dass Ida, Benni (Leonard Conrads) und Co. erneut herausfinden müssen, wer sich da des Nachts heimlich in die Schule schleicht und für Chaos sorgt.

    Neuzugang Lilith Johna ist als Anna-Lena ein echter Gewinn für Teil 2!

    Das wirkt gerade in dieser Fülle einfach nur einfallslos und sorgt dafür, dass sich mindestens die Eltern im Publikum fragen werden, ob sie hier vielleicht versehentlich im falschen Film gelandet sind. Immerhin sind dieses Mal die Animationen der magischen Tiere besser gelungen und die Musical-Nummern haben teilweise echtes Ohrwurm-Potenzial und fügen sich auch viel organischer in den Film ein.

    Am besten ist „Die Schule der magischen Tiere 2“ immer dann, wenn er sich doch mal vom starren Gerüst des ersten Films entfernt. Als große Bereicherung erweist sich etwa Neuzugang Lilith Julie Johna als Anna-Lena, die mit Chamäleon Caspar (Stimme: Rick Kavanian) nicht nur eines der neuen magischen Tiere erhält, sondern auch die zwei besten Songs im Musical bekommt (nämlich „Kann mich irgendjemand hör‘n?“ und „Adelheid“). In einigen Szenen sorgt Johnas Anna-Lena für eine überraschende Emotionalität – etwa wenn sie Caspar erklärt, warum sie so verzweifelt um die Freundschaft zu Helene kämpft (auch wenn unklar bleibt, warum irgendjemand überhaupt mit dieser Figur befreundet sein möchte).

    Bis nächstes Jahr bei Teil 3

    Anna-Lena spielt dann auch im Finale des Films eine wichtige Rolle, bei dem der Film zeitweise gar ein wenig an „Indiana Jones“ erinnert und sogar der lauwarme „Wer-buddelt-da-auf-dem-Schulhof“-Plot einigermaßen zufriedenstellend aufgelöst wird. Da kann man sogar fast darüber hinwegsehen, dass alle bereits aus Teil 1 bekannten Figuren und Tiere noch einmal quasi dieselbe Entwicklung durchlaufen oder wie Fuchs Rabbat halt auch irgendwie mit dabei sind. Der bereits angekündigte „Die Schule der magischen Tiere 3“ darf dann aber trotzdem gerne etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit beweisen.

    Fazit: Es gibt zwar einige Dinge, die in „Die Schule der magischen Tiere 2“ besser gelungen sind als im ersten Teil – zugleich gibt es aber auch viele Elemente, die einfach nur exakt genauso wiederholt werden, weshalb sich der Film über weite Strecken fast eher wie ein einfallsloser „Die Schule der magischen Tiere 1.5“ anfühlt.

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