Durchschnitts-Wertung
3,3
141 Wertungen
Deine Meinung zu Renfield ?
4,0
Veröffentlicht am 25. Mai 2023
Ein starker Film mti Nicolas Cage. Finde seine Filme allgemein sehr unterhaltsam. Renfield war mal was anderes, aber der war ebenfalls sehr unterhaltsam, spannend und gut.
3,0
Veröffentlicht am 3. Juni 2023
DER DESCHEK DES GRAFEN

Könnt Ihr euch noch an die eine, damals tricktechnisch bemerkenswerte Szene in Forrest Gump erinnern, in welcher Tom Hanks dem Altbundespräsidenten John F. Kennedy die Hand schüttelt? In Renfield, sehr frei nach Bram Stoker, gibt‘s zu Beginn eine ähnliche Szene. Und zwar eine aus dem guten alten (erschreckend unblutigen) Gruselklassiker von Universal – the one and only Dracula, Baujahr 1931. Statt Dwight Frye als der Immobilienmakler, der zum Handkuss kommt, steht im Schloss des Grafen Nicholas Hoult. Statt den eindringlichen Blicken Lugosis glupscht ihm diesmal Nicolas Cage entgegen, in edlem Zwirn und noch ganz charmant den neuen Besucher umgarnend, der natürlich noch nicht weiß, dass er alsbald in der Klapsmühle landen und Insekten fressen wird. Wie das Schicksal des armen, geistig umnachteten Mannes ausgeht, weiß man entweder aus der literarischen Vorlage – oder man sichtet auf Netflix den feinen Dreiteiler mit Claes Bang. Nur sind dort einige (Geschlechter)rollen vertauscht, und das in die Gegenwart verfrachtete Szenario hat ordentlich Pepp.

Renfield spielt genauso in der Jetztzeit. Hier ist der titelgebende Deschek zwar weder suizidgefährdet noch dem Wahnsinn verfallen, aber immer noch das Mädchen für Alles für den ewig lebenden Gierschlund und Möchtegern-Weltenherrscher, der es sich in einem alten, leerstehenden Krankenhauskomplex bequem gemacht hat und den junggebliebenen Gesellen dorthin und dahin dirigiert, um ihm Frischfleisch zu beschaffen. Am besten junge, unschuldiges Körper, und bitte keine Verbrecher, denn Blut mit Bad Karma erquickt nicht so richtig. Allerdings ist die Zeit gekommen, und der gute Renfield hat endgültig genug davon, sich herumkommandieren zu lassen. „Raus aus der Abhängigkeit“ lautet nun die neue Agenda des ewigen Lakaien. Eine Selbsthilfegruppe soll den Mut bringen, dem Grafen endlich mal zu sagen, was Sache ist. Bei einer Legende mit so strengem Charisma unterliegt die Praxis der Theorie – und schon wieder muss der dank Insektenverzehr mit Superkräften ausgestattete Mann fürs Grobe Ausschau nach Nonnen und Cheerleaderinnen halten. Dabei queren die Handlanger einer bösen Unterwelt-Lady seine To-do-Liste – und die verzweifelt für Recht und Ordnung sorgende Polizistin Rebecca (so richtig herzig, wenn sie wütend ist: Awkwafina) erhält Renfields Aufmerksamkeit.

Die Emanzipation und darauffolgende Image-Kur einer halbherzig bemitleideten Romanfigur sind die Grunddynamiken eines zugegeben wirren Mischmaschs aus Neuzeit-Vampirhorror, Actionkomödie und Splatterspaß. Das ruhende Auge inmitten des Getöses verkörpert Nicolas Cage – er ist Zentrum des Geschehens und so überzeugend in seinem Auftreten, so genussvoll aufspielend und auf einer ganzen Klaviatur diverser Gesichtsausdrücke spielend, dass sich der Vergleich mit Altmeister Christopher Lee mühelos auch mal für Cage ausgehen könnte. Mit nadelspitzer Kauleiste, süffisantem Gerede und gierigem Gelächter ist der Schauspieler, der sich für nichts in der Filmwelt zu schade ist, eine regelrechte Attraktion, als wäre er das Highlight einer Zirkusshow, ein immer wiederkehrender Conférencier, der all das übrige Ensemble stets daran erinnert, dass das Böse (nicht) nur untertags schläft.

Hat Cage die Kamera mal nicht für sich, dominiert dahingeschludertes Komödienkino mit Psycho-Touch, das sich auf die Metaebene aus Abhängigkeit und Lossagung viel zu wenig konzentrieren kann, da die recht banale Komponente rund um Verbrecherfürstin Shohreh Aghdashloo (bekannt aus The Expanse) das ganze Gefühl für eine urbane Gothic-Mär mit Lebenshilfe-Bonus immer wieder und recht plump an den Rand drängt. Aufgemotzt wird das Ganze mit deftigen Splatter-Einlagen, in denen das Kunstblut (und man sieht, es ist Kunstblut) literweise spritzt. Das passt zu ansatzweise fein geführtem, meist auch schwarzem Humor ganz und gar nicht. Doch wir haben nun mal einen mit abgerissenen Extremitäten um sich schlagenden Hoult, der sich nochmal an seine Rolle aus Warm Bodies erinnert, so leicht entrückt stellt er sich seinem Lebenssinn. Manchmal trifft der von Chris McKay (u. a. The Tomorrow War) inszenierte Universal-Streifen dabei direkt mit dem Pflock ins Herz, manchmal versäumt er dabei so einige Möglichkeiten, um der so saftigen wie versponnenen Blutoperette doch noch eine Runde vampirphilosophische, nihilistische Schwermut zu verleihen, die dieser Dämonologie doch so gut zum blassen Gesicht steht. Am Ende ist ihm die Konsequenz, die sich wohl ein jeder denkt, nicht mal eine Szene zwischen den Credits wert.
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3,0
Veröffentlicht am 15. Mai 2023
Klare Sache: wenn du Nicolas Cage in deinem Film hast, den Meister des Overactings, dann laß ihm Freiraum - und du bekommst einen spaßigen Film. Genau das geschieht hier, nur zum ersten Mal seit langem in einem Titel der wirklich auf Kinolevel produziert wird. Und leider nei einem, der nicht wirklich rund ist. Die Idee, Draculas Assistenten Renfield als gequälte Seele zu zeigen, die sich aus einer toxischen Beziehung lösen und Selbstvertrauen finden mß, ist für sich genommen toll. Aber es führt zu wenig. Hinzu kommt ein Plot um eine Selbsthilfegruppe, um korrupte Polizisten und ein paar 08/15 Schurken die sich am Ende alle gegenseitig das Leben schwermachen und was in einige echt derbe Splattermomente mündet. Letztere sind leider sehr stark von CGI durchzogen. Trotzdem macht das unrunde Ding viel Spß, eben nicht zuletzt dank einem wunderbar aufgedrehten CAge. Nur nach dem Film dauerts ebenso nicht lange, daß er gänzlich aus dem Gedächtnis verschwindet.

Fazit: Kurzweiliger Quatsch mit hohem Splattergehalt und einigen echt gut sitzenden Szenen und Momenten
3,5
Veröffentlicht am 19. Mai 2023
Renfield ist ein kleines, mit viel Aufwand und Liebe gemachtes aber billiges Leckerli. Will sagen: Sie erwartet eine Mischung aus Horror, Splatter/Trash und Komödie. M.E. ist es wichtig, das vor dem Kinobesuch zu wissen, um nicht enttäuscht zu werden. Dialoge und Momentaufnahmen mit süffisanten Gags wechseln mit tiefsinnigen Erkenntnissen und dann wiederum blutspritzenden Körperteilen, die während eines Kampfes abgetrennt wurden. Das ist so drüber, dass es schon wieder begeistern kann.

Dem gesamten Cast ist der Spaß beim Dreh anzumerken, und der überträgt sich auch schnell aufs Publikum. Die Bühnenbilder stellen einen zusätzlichen Genuss dar, wie beispielsweise Draculas Refugium: ein Kellergewölbe, mit endlos vielen Kerzen und hängenden Blutkonserven ausgestattet. Mir persönlich haben die psychologischen Verstrickungen, in denen es um Liebe, Abhängigkeiten, Vertrauen versus Suspekt, Ausbeutung und - letztlich - Emanzipation aus festgefahrenen Bindungen geht am besten gefallen.

Fest steht, dass es in diesem ungewöhnlichen Genre-Mix vieles zu entdecken gibt, und das macht den Film bemerkenswerter als die meisten der jüngeren Werke Tarantinos'.

www.cinemoenti.blogspot.com
5,0
Veröffentlicht am 8. Juni 2023
Was für ein genialer Spaß, alle Schauspieler sind in Höchstform und auch wenn die Story im großen und Ganzen hervorsehbar ist, ist es ein genialer Spaß.
3,5
Veröffentlicht am 3. Juni 2023
"Renfield" von Chris McKay ist ein blutiger Splatter-Unfug mit einem glänzend aufgelegten Nicolas Cage, der sichtlich einen Riesenspaß an seiner Rolle als Dracula hat. Nicholas Hoult als Renfield, der von Schuldgefühlen und Gewissensbissen geplagte Vertraute des Vampirs, hat ebenfalls große Freude an seiner Rolle. Renfield möchte sich aus der toxischen Beziehung zu seinem "Chef" befreien und besucht eine Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige - die Peiniger der anderen Gruppenmitglieder wirft er Dracula zum Fraß vor. Doch das schmeckt dem Vampir buchstäblich nicht und das Unheil nimmt seinen Lauf. Mittendrin: eine wütende Polizistin und ein sehr dummer Gangster-Spross.

Besonders komplex, tiefsinnig oder nachdenklich stimmend ist die Handlung nicht, obwohl die Prämisse mit der toxischen Beziehung und der Co-Abhängigkeit durchaus Potenzial für eine tiefere Ebene gegeben hätte. Aber gut, dafür ist der Film superlustig und macht die knackigen 90 Minuten lang riesig Spaß.

Fazit: Amüsanter Quatsch für einen kurzweiligen Kinoabend. Sehenswert!
1,5
Veröffentlicht am 18. Juni 2023
Leider gelingt es dem Film nur in ganz wenigen Szenen, eine satirische Ebene erfolgreich zu meistern. Zu sehr setzt er auf Splattereffekte und eine Sprache, womöglich auch durch die deutsche Synchronisation gefördert, die ebenso "splattert" wie der Rest der Geschichte.
2,5
Veröffentlicht am 12. August 2023
Ich würde diesen Film tatsächlich viel mehr mögen, denn manche Versatzstücke sind durchaus überzeugend und machen sogar Spaß, aber leider verliert sich der Film dann doch zu oft in der Beliebigkeit. Der Beginn des Filmes macht dabei noch eine Menge richtig. Die toxische Beziehung in der sich Renfield und Dracula befinden, hätte so viel Potenzial gehabt, aber man schöpft es in keinster Weise aus. Zitiert man zu Beginn, in einem fantastischen Setting und in schwarz/weiß, die alten Dracula Filme, so bleibt es auch hier nur bei dieser kurzen Szene. Der Film baut schlicht eine Erwartung auf, die er nicht erfüllen kann. Das Blut spritzt an allen Enden und ist dabei so bewusst künstlich, dass es zwar Spaß machen kann, aber durch den hektischen Schnitt geht auch hier einiges an Möglichkeiten verloren. Der ganze Plot mit der Mafia wirkt dämlich und hätte man auch streichen können. Gleiches gilt für Awkafina, mit der ich als Darstellerin nicht warm werde. Auch ihre Figur wirkt wie ein Prototyp von Figur und lenkt nur zu sehr von der eigentlich viel interessanteren Geschichte ab. Nicholas Hoult macht dabei noch mit das beste aus seiner Rolle, während Nic Cage so überdreht ist als Dracula, dass es zumindest Spaß macht ihm zuzusehen und seine Figur genießen kann. Wenn man sich aber ansieht was möglich gewesen wäre, so muss ich doch klar notieren, dass der Film doch eine ziemliche Enttäuschung war.
3,0
Veröffentlicht am 14. Januar 2025
Der Film ist ganz in Ordnung. Nicht allzu gut, nicht allzu schlecht. Der Film bietet eine etwas langatmige, dennoch unterhaltsame Handlung, ein wenig Horror und sehr viel Komödie. Die Besetzung ist TOP! Insgesamt schneidet der Film solide ab.
3,0
Veröffentlicht am 31. Dezember 2024
Nette Action-Splatter-Komödie mit einem erquickenden Nicolas Cage

Nachdem das sogenannte „Dark Universe“ mit dem ersten Film („The Mummy“ mit Tom Cruise) an den Kinokassen baden ging und dadurch praktisch aufgelöst wurde, gab es so manche Filme, die in eine Art Production Hell gerieten. Einer davon war ein Film über „Dracula“ bzw. über Draculas Diener Renfield. Doch das Projekt brauchte viele Jahre, um schließlich realisiert zu werden und fungiert als eine Art Fortsetzung zum Original-Film aus den frühen 30ern mit Bela Lugosi. Dabei ist der Grundton von „Renfield“ ein ganz anderer: Statt einem düsteren Horrorwerk, bekommen wir hier eher eine Actionkomödie mit viel Blut. Unter der Regie von Chris McKay („The Lego Batman Movie“) entstand 2023 letztendlich der kurzweilige, aber auch etwas einfallslose „Renfield“.

Renfield ist der Diener des blutrünstigen Grafen Dracula, einem Vampir, der unsterblich ist und gern die Welt erobern möchte. Über fast 100 Jahre sind die beiden ein etwas ungewolltes Team, denn Renfield lebt unter ständiger Demütigung. Doch nun will er sich von seinem Meister lösen und geht dafür… in eine Selbsthilfegruppe. Doch Renfield schöpft tatsächlich erst neue Hoffnung, als er die Polizistin Rebecca trifft…

„Renfield“ profitiert von zwei Dingen: Nicolas Cage und viel Blut. Cage hat wieder einmal den Spaß seines Lebens und dreht in vielen Szenen völlig frei, was definitiv unterhaltsam ist. Nicholas Hoult ist als Renfield in Ordnung, jedoch kann er hier nichts Außergewöhnliches an schauspielerischer Leistung zeigen, ebenso wie Awkwafina. Gut, der Film ist auch kein tiefgründiges Werk, was durch schauspielerische Oscar-Performances glänzen soll, dennoch ist Cage hier ganz klar der Star und stiehlt allen die Show.

Kommen wir zum zweiten Punkt, der den Film sehenswert macht: Die Actionszenen und die damit einhergehende Gewalt. Richtig brutal ist das Ganze aber selten, denn die Gore-Momente sind derart Over the Top und künstlich (nicht zuletzt durch das inflationäre CGI-Blut), dass ich vor allem lachen musste. Und auch wenn die Action nicht revolutionär ist, so machen Kämpfe und Schießereien doch eine Menge Spaß.

Leider ist es das Script, dem es an Biss fehlt. Während Dracula auf der Leinwand frisst, beißt und zerhackt, sind die Dialoge und die Figuren recht blass. Die Handlung ist absolut uninspiriert und von der ersten Minute an vorhersehbar. Der Film spielt mit vielen Klischees, macht aber damit nichts Kreatives. Stattdessen weicht der Film immer wieder aus und greift auf nervige Witzchen zurück. Manche davon sind lustig, die meisten aber nicht.

Der Film sieht dafür ganz gut aus, auch wenn die Visual Effects nicht immer brillieren… Der Score von Marco Beltrami ist dagegen schnell vergessen und fällt überhaupt nicht auf.

Fazit: „Renfield“ ist eine kurzweilige und stellenweise lustige „Was wäre wenn...“-Idee des Bram Stoker-Stoffs. Mit einem bissigen Nicolas Cage und viel Blut kann „Renfield“ unterhalten, wird aber auch sicherlich schnell wieder vergessen sein.
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