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Kinobengel
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Veröffentlicht am 19. Oktober 2019
Regisseur Philipp Stölzl hat eine Adaption des Musicals „Ich war noch niemals in New York“ für die Leinwand geschaffen.
Maria (Katharina Thalbach) leidet durch einen Sturz an Gedächtnisverlust und möchte nach New York. Sie schmuggelt sich an Bord der Maximiliane. Ihre Tochter Lisa (Heike Makatsch), eine bekannte TV-Moderatorin mit schlechten Quoten, und ihr Maskenbildner Fred (Michael Ostrowski) versuchen vergeblich, Maria vor dem Ablegen wieder auf festen Boden zu bringen. Die drei blinden Passagiere erleben eine turbulente Reise.
Philipp Stölzl präsentiert eine Fahrt über den Atlantik und eine Stippvisite in das seichte Gewässer der deutschen Filmlandschaft. Der Regisseur versteht es zu begeistern. Beweise hat er mit „Nordwand“ (2008) und „Goethe!“ (2010) vorgelegt. „Der Medicus“ (2013) hat Bildgewalt, ist aber fahrig inszeniert. Die Musical-Verfilmung führt das Publikum in eine quietschbunt gestaltete Welt der 1950er mit dem Liedgut von Udo Jürgens. Stölzl hat sich dafür einiges von den US-Musical-Filmen dieser Zeit abgeschaut. Die Story verlangt nicht viel Bereitschaft des Zuschauers, der eher etwas für die Zerstreuung bekommt. Recht viele Szenen sind einfallsreich gestaltet und choreografiert. Die Stars geben Vollgas. Besonders der quirligen Katharina Thalbach nimmt man die Leidenschaft ab; als Maria genießt sie die Schiffspassage mit Männerbekanntschaft in vollen Zügen. Und Pasquale Aleardi ist als Bordzauberer Costa einfach magic. Dass die Akteure selbst singen, gibt dem Gesamten eine gewisse vergnügliche Schrägheit, wie sie z.B. bei „Mamma Mia!“ (2008 von Phyllida Lloyd) zu finden ist.
Germany meets La La Land? Leider nein. Zu flach sind Geschichte und Charaktere des deutschen Films angelegt, um auch nur annähernd das Niveau der US-amerikanischen Produktion zu erreichen. Es soll eben Screwball mit Love, Vaterschaftsgeheimnis und viel Farbsättigung dominieren. Diese Komponenten verbastelt Philipp Stölzl mit seiner Erfahrung problemlos zu einer unterhaltsamen Mischung. Immerhin 128 Minuten Spielzeit vergehen schnell für alle Kinogänger, die sich am fehlenden Tiefgang der Maximiliane nicht stören.
„Ich war noch niemals in New York“ ist eine nette Feierabendberieselung. Vielen Dank für die Blumen.
Der Film hat mir sehr gut gefallen. Allein schon, weil er nicht versucht hatte die Musical Version nachzuahmen. Bei manchen Szenen kamen mir die Tränen, z.B. als Florian "Liebe ohne Leiden" gesungen hat. Das hatte Udo Jürgens damals gemeinsam mit seiner Tochter Jenny gesungen. Es ist hoch anzuerkennen, dass alle Schauspieler selbst gesungen haben. Wer nur die seichten und humorvollen Seiten an diesem Film sieht versteht die Tiefe nicht in die er geht. Nicht offensichtlich, aber spürbar. Wünschen wir uns nicht alle Liebe ohne Leiden, wünschen wir uns nicht manchmal die Zeit zurück drehen zu können, möchten wir nicht manchmal aus dem Alltagstrott heraus treten und Mut für etwas Neues zu haben?
Das deutsche Kino ist auch mal für echte Überraschungen gut, das beweist dieser.Film, der ein witziges, gefühlvolles, sehr unterhaltsames Musical bringt. Die gelungenen Udo Jürgens - Adaptionen sorgen für eine passende Untermalung der ereignisreichen Story. Auch die Schauspieler kann man hervorheben, sie passen hervorragend auf ihre Rollen. Eindeutig eine Empfehlung!
"Ich war noch niemals in New York" von Philipp Stölzl ist ein herrlich überdrehter und quietschbunter Musicalspaß. Es ist eine Freude, den Schauspielern beim Tanzen und Singen von Udo Jürgens' Hits zuzusehen. Die Liedtexte wurden arrangiert, damit sie zur Story passen, aber trotzdem ist es erstaunlich, wie viele der Melodien einem bekannt vorkommen.
Und obwohl ich Schlager normalerweise nicht zu meinen Lieblingsmusikrichtungen zählen würde, muss ich zugeben, dass die Melodien richtig klasse sind und die Texte sind ebenfalls gar nicht so oberflächlich, klischeehaft und kitschig, wie man es von heutigen Deutschpopschnulzen kennt, die eine Mischung aus Wetterbericht, abgedroschenen Befindlichkeitsfloskeln und pathetischem Ewigkeitsgepolter darstellen.
In der zweiten Hälfte gibt es ein paar Längen und das Liebeskuddelmuddel zieht sich ein wenig - aber insgesamt überwiegt doch die gute Laune und die Spielfreude der Akteure, die sich voller Vergnügen in ihre Knallchargen stürzen.
Fazit: Macht Spaß und wartet mit tollen Ohrwürmern auf - lohnt sich!
Es hat Spaß gemacht: Wir erleben Ohrwurmmusik und viel Humor, auch in Form (selbst-)ironischer Anspielungen. Und ein Cast, der durchweg spürbar Freude an den schrägen bis überdrehten Auftritten hat. Höchstens: Der Story hätten kleinere Überraschungen gutgetan, zumal im "Anlauf" zum Finale das (sonst eher hohe) Tempo verschleppt wird.
Ich finde den Anfang nicht verschenkt und dem Film absolut großartig. Ein absolutes feel good Movie. Die Thalbach würde bei einem us Film den Golden Globe kriegen. Die Schauspieler machen ihre Aufgabe stark und mit Spaß.
Manchmal kann ich Filme nicht wirklich angemessen sehen, kommentieren oder erfassen und hier ist ein Musterbeispiel dafür. Ich habe keine große Bindung an Lieder von Udo Jürgens, ich habe das zu Grunde liegende Musical nie gesehen und bin an einer Kitschfuhre die ausschaut wie eine übergroße ZDF Samstagabendshow nicht wirklich interessiert. Auf der anderen Seite zolle ich dem Film Respekt für den betriebenen Aufwand und die Größe: das ist wirklich großes Kino, im Rahmen der Möglichkeiten, laut, bunt und aufwendig und obendrein mit einem reichhaltigen deutschen Starensemble versehen. Daher ist es wohl auf seine Weise ein Fanfilm: wer die Materie, den Look und die Musik mag kann hier wohl ein ganz großes Filmerlebnis haben – man möge aber respektieren daß die bonbonbunte Gesangsnummer für andere die persönliche Hölle auf Erden darstellen mag!
Fazit: Vor Kitsch triefende Gesangsrevue mit riesigem Aufwand umgesetzt!
Einer der besten Musicals die ich je gesehen habe. Ich kann mich kaum erinnern wann ich das letzte Mal ein so gutes Musical gesehen habe. Umwerfend, fantastische Schauspieler, spannend vom Anfang bis zum Schluss, überraschende Wendungen. Bei diesem Film ist einfach alles dabei was ein sehr guter Film haben muss und die Udo Jürgens Lieder sind wirklich fantastisch. Großartiger Film zum immer wieder ansehen!
Der Anfang ist schon sehr überdreht, nach gut zwanzig Minuten groovt sich der Streifen aber auf einer sympathischen (und sehr bunten) Ebene ein, gelungene Momente wechseln mit matten. Musikalisch werden nicht alle Fans zufrieden sein mit den Versionen der Udo-Hits, das Titellied geht einem aber nach dem Abspann nur schwer aus dem Kopf.
Eine zuckersüße" greatest hits" Darbietung, die jedes Klischee bedient und deshalb ein Augen und Ohrenschmaus ist. Die Schauspieler geben alles, besonders Katharina Thalbach ist köstlich, komisch, intelligent. Durch die Musik ist es auch eine Reise durch unsere Zeit. Merci Udo Jürgens