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das Odeon
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2,5
Veröffentlicht am 17. September 2020
dieser film ist nicht eins zu eins mit dem täglichen murmeltier vergleichbar. beim täglichen murmeltier lernt der wettermann fast jeden tag etwas neues über seine situation und kann sie durch neue erkenntnisse jeden tag ein kleines bischen verbessern. bei ´hello again´ ist das eher chaotisch angelegt. zazie wacht jedes mal wieder am gleichen tag auf, doch tut sie am jeden tag immer irgendwas anderes. kein tag ist gleich, aber doch entwickelt sich in der handlung auch nichts. keine neuen erkenntnisse, die jeden tag wie ein puzzleteil gewonnen und im laufe der zeit zusammengefügt werden. zazie wacht einfach jedes mal am hochzeitstag ihres freundes auf und macht jedes mal irgendwas anderes, was jedes mal völlig überstürzt und völlig ungeplant ist. dadurch ergibt sich keine kohärente handlung, welche sich weiterentwickelt. das ist auf der einen seite ganz gut, weil der film dadurch ein kleines bischen unberechenbar ist (wirklich nur ein kleines bischen) und teilweise auch überrascht. auf der anderen seite aber reicht diese ungeplante und chaotische handlung nicht aus, um eine ´richtige´ handlung zu ersetzen, welche sich im laufe des films weiterentwickeln würde. für die zuschauer gibt es nicht genug handlungskomponenten, bei denen man mitdenken müsste und geistig gefordert wäre, und der anarchie-faktor ist nicht hoch genug, als dass einfach nur ein komplettes chaos den film alleine tragen würde (wie zB in ´eat the rich´). wirklich schlecht ist der film nicht. ich bemängele nur das fehlen einer besseren und ausgefeilteren handlung, was nicht bedeutet, dass die vorhandene handlung schlecht ist. es wird einfach nur das potential nicht genutzt, was man aus dieser grundkonstruktion hätte machen können. schade.
An Anfang dachte ich, nicht schon wieder ein Zeitschleifenfilm. Murmeltier hatte man doch erst. Und dann sah es aus, als ob alle befürchteten Klischees a la Murmeltier und Happy Deathday Wirklichkeit werden sollten, nur noch schlimmer. Doch dann kam der Satz von der besten Nebenrolle im Film: "Du kannst nicht wollen, was du willst". Von da an, so kurz vor Ende, bekam der Film eine totale Wendung und einen tieferen Sinn. Einfach laufen lassen, nicht zu viel wollen. Perfekt die Fördermittel eingesetzt. Guter deutscher Film. Bei mir 8 von 10. Punktabzug wegen "Überlänge" von manchen Klischees.
Bei der Story hatte ich direkt eine Niete erwartet: eine chaotische junge Frau durchlebt im klassischen „Und täglich grüßt das Murmeltier“ Stil einen besonderen Tag wieder und wieder. Dabei wird sich das recht einfach gemacht, ohne Erklärung oder sonstigem Backgrund. Aber der altbekannte Handlungsrahmen wird unwichtigb bei den Figuren und Darstellern: das Chaos der Emotionen, die auftauchenden Gefühle und all das Chaos wird von einer Riege unverbrauchter, sympathsicher Figuren präsentiert und gegeben die alle anderen Schwächen durchweg vergessen machen. Auchw enn im letzten Drittel der Fouks von der Hochzeit etwas wegwandert bleibt am Ende ein Film aus dem man mit einem sehr herzlchen Lächeln rausgeht – und der Vorfreude, die mitwirkenden wieder zu sehen.
Fazit: Die Basis ist altbekannt, darauf wird aber ein endlos charmantes Chaos der Gefühle erzählt!
Es gibt Filme, die werden großspurig als Komödien mit reichlich Lachsalven angekündigt, sich dann aber oft nur ganz lustige Filme mit dem einen oder anderen Brüller. Anders bei „Hello Again“, bei dem man eigentlich die ganze Zeit ein Schmunzeln im Gesicht hat, was vor allem viel unterschwelligen trocknem Humor geschuldet ist. Filme mit Zeitschleifen haben immer ein wenig Beigeschmack, weil sich Themen auf Grund der dauernden Wiederholungen irgendwie totlaufen. Bei „Hello Again“ hat man das ganz gut gemacht, indem man sich hauptsächlich auf das konzentriert, was Zazie tatsächlich jeden Tag anders macht, ohne außer Acht zu lassen, dass es sich, ein aufs andere Mal um den wiederholt gelebten Tag handelt. Großartige Ensembleleistung, vor allem von Alicia von Rittberg, Edin Hasanovic, Tim Oliver Schultz und Emilia Schüle. Handwerklich ist der Film Top, auch der Soundtrack passt super. Echt ein gute Laune Film, der Corona bedingt leider nicht die Aufmerksamkeit erhielt, die er zweifelsohne verdient hätte. Vielleicht hätten auch drei Sterne gereicht, aber ich hatte meinen Spaß!