Jesse Peretz ist hauptsächlich Regisseur für TV-Serien. Sein Kinofilm „Juliet, naked“ wird breit in den deutschen Sälen ausgerollt.
England: Nach 15 Jahren haben sich Duncan (Chris O‘Dowd) und Annie (Rose Byrne) auseinandergelebt. Seine größere Liebe gilt wohl dem texanischen Musiker Tucker Crowe (Ethan Hawke), der seit 20 Jahren untergetaucht ist. Als unveröffentlichte Songs auftauchen, schreibt Annie eine negative Kritik auf Duncans Fan-Blog. Tucker wird aufmerksam und nimmt Kontakt zu ihr auf.
Ach, wie nett! Heutzutage nicht so ganz typisch, werden in der Anfangsphase von „Juliet, naked“ die Lebensläufe der Protagonisten erzählt; die Berieselung des Publikums hat begonnen.
Alle Charaktere sind irgendwie sympathisch. Dann kann ja nichts schiefgehen mit dem Unternehmen Film. Jede Figur kann machen, was sie will, es ist der Komödie geschuldet. Unerwartete Entscheidungsänderungen gehören dazu, lassen die Charaktere lieblich wankelmütig erscheinen, der Cast wird einigermaßen gefordert. Doch das trübt nur die Herzen der Cineasten, die sich eher 'ne Drei- bis Viereckskiste von Altmeister Woody Allen anschauen.
Jesse Peretz hat nicht alles in den Sand gesetzt. Die Idee schwört das Humorige herauf, in Duncan spielt Verehrung gegen Eifersucht. Und selbstverständlich stellt er sich dabei zum Beschmunzeln trottelig an. Verliert er Annie endgültig? Die Beantwortung dieser Frage wird geliefert, alles ist Familienfilm, ohne eine Minute Langeweile. Ethan Hawke, der Texaner, der den Texaner spielt, singt selbst einiges von dem umschmeichelnden Soundtrack.
Am Ende ist „Juliet, naked“ recht gut verdauliche Kost, einnehmend, ohne wirkliche Nähe zu erzeugen.