Durchschnitts-Wertung
3,3
768 Wertungen
Deine Meinung zu Ad Astra - Zu den Sternen ?
3,0
Veröffentlicht am 11. Februar 2020
Ich wußte von Anfang an daß dies nicht wirklich ein Film für mich sein würde, aber ich wurde von großer Neugier angetrieben: hier wurde die Schere der Kritik von einem Extrem ins Andere geöffnet und vom in den Himmel loben bis zum in den Boden stampfen war alles dabei, allerdings mit dem Schwerpunkt auf der negativen Seite. Ich würde sagen: es ist wirklich entscheidend aus welchem Blickwinkel man schaut. Auf dem kleinsten Nenner ist dies ein Vater / Sohn Drama, gepackt in den Mantel eines Sci-Fi Films. Aus technischer Sicht ist das Ding eine reine Offenbarung und erfüllt sein selbst gesetztes Ziel einen sehr realistischen Raumfahrtfilm zu bringen, allerdings macht dies nicht wirklich Spaß. Denn die unzugängliche, verschlossene Hauptfigur, die Stimmung und der Musikeinsatz erzeugen eine Atmosphäre des Unwohlseins und der Beklemmung die vielleicht genau das darstellt was so mancher im Kino zu finden hofft, mir war es zu belastend. Und die tieferen Fragen die abseits gestellt werden mögen manche faszinieren, haben mich aber ebenso wenig mitgenommen.

Fazit: Kein Unterhaltungsfilm, sondern technisch perfekte, aber kalte und stellenweise bedrückende Si FI Geschichte!
4,5
Veröffentlicht am 21. September 2019
Zwischen „2001: Odyssee im Weltraum“ , "Apocalypse Now" und „Der Marsianer“ bewegt sich James Grays neuer Sciencefiction Film „Ad Astra“. Ein Film, der mich absolut positiv überrascht hat.
Der Film handelt von Roy McBride, der zum Mars aufbrechen soll um dort den Kontakt zu seinem totgeglaubten Vater wiederherzustellen, da die Erde von elektromagnetischen Stürmen heimgesucht wird, um man in der Annahme ist, die Stürme hängen mit der Mission von Roys Vater zusammen.
„Ad Astra“ ist ein unfassbar langsam erzählter Film und lässt sich in der Ausführung der einzelnen Prozesse unendlich viel Zeit, obwohl diese viel schneller hätten erzählt werden können. Dennoch tut diese Langsamkeit dem Film verdammt gut und bauen so auch eine gewisse Spannung auf, die den Film dann eben doch nicht lang wirken lässt, obwohl die Szenen es an sich sind. Der Film bedient sich ganz deutlich an anderen großen Sciencefictionfilmen und die Inspirationen sind klar zu erkennen. Besonders durch die Erzählweise und einer Einstellung zu Beginn sind parallelen zu Filmen wie „2001: Odyssee im Weltraum“ nicht abzuschlagen. Aber auch vor bildlichen her finden sich Anleihen an Filme wie „Blade Runner“, „Gravity“ oder auch „Interstellar“. Selbst Vergleiche mit dem Kriegsfilm "Apocalypse Now" lassen sich nicht abstreiten. Und dennoch ist der Film etwas komplett eigenes und wirkt nicht nur wie ein Zusammenschnitt dieser Filme. Er hat eine in sich wundervolle eigene Welt geschaffen, die schlüssig ist und sich deutlich von den genannten Werken abhebt. Mich persönlich hat der Film an manchen Stellen auch an den ebenfalls in diesem Jahr erschienen „High Life“ erinnert, den ich ebenfalls sehr überzeugend fand. Die Bilder, die Kameramann Hoyte Van Hoytema einfängt sind schlicht umwerfend und auch der Score von Max Richter und Lorne Balfe wissen zu überzeuge. Die Charaktere wirken oberflächlich kühl, doch tragen sie auch viel Schmerz und Trauer in sich, die „Ad Astra“ zu einem einerseits auch sehr kalt wirkenden Film machen, aber auch zu einem wirklich warmherzigen und wehleidigen, weil man die Figuren sehr gut nachempfinden kann. Dabei liegt der Fokus stark auf Brad Pitt, der seine Sache großartig macht. Alle Anderen Darsteller sind dabei nur Randfiguren, mit sehr geringen Auftritten. Auch die Aktion ist sehr dünn gesät, so gibt es eigentlich kaum nennenswerte Szenen, außer einer tollen Verfolgung auf dem Mond. Ansonsten ist der Film geebnet mit langen, langsamen Bildern, die aber verdammt fesselnd sind, aber eben auch nicht jedem Geschmack entsprechen. Auch was die Dialogführung angeht, so bekommen wir zwar die üblichen Dialoge geboten, doch auch sehr viel Monolog, die uns in die Gedankenwelt, des sehr ruhigen Brad Pitt entführt. Und auch auf der interpretatorischen Ebene bietet „Ad Astra“ viel Platz.
Kurz: Ein herausragender Sciencefiction Film, der nicht nur durch seine atemberaubenden Bilder, der tollen Musik und einem verdammt starken Brad Pitt zu überzeugen weiß, sondern auch durch sein extrem langsames Erzähltempo, welches aber dem ein oder anderen Zuschauer extrem übel aufstoßen wird. So ist „Ad Astra“ aber für mich eine clevere, wundervolle und extrem Spannende Sciencefiction Geschichte, die wohl noch sehr nachhaltig sein wird.
4,0
Veröffentlicht am 4. August 2023
Visuell feines, lange nachwirkendes Sci-Fi-Drama, das den Fokus vor allem auf das Innenleben des seltsam stoischen Helden richtet.
3,0
Veröffentlicht am 23. September 2019
IM STERNBILD DES VATERS

Es gibt Filme wie Stanley Kubricks 2001 – Odyssee im Weltraum oder Damien Chapelles Aufbruch zum Mond. Und es gibt Filme wie Ad Astra – Zu den Sternen. Wo genau liegt da jetzt der Unterschied? Dass sich meiner Meinung nach irgendetwas mit Kubricks Meisterwerk aus dem Jahre 1969 vergleichen lässt, halte ich für ein Gerücht. Filme wie diese, die ihrer Zeit Lichtjahre voraus waren, werden gut und gerne als Messlatte herangezogen, als Ideal, dem andere Filmemacher nacheifern möchten, die es bereits ins zeitlose Pantheon der Filmgeschichte geschafft haben. Das soll natürlich gerne so sein, und es gelingt auch tatsächlich das eine oder andere Mal. James Gray hat ähnliches versucht, und er ließ sich nicht nur von Stanley Kubrick inspirieren, der es wie kein anderer zustande gebracht hat, Spiegelungen auf Hemvisieren sphärisch einzufangen. Gray ließ sich auch von den bedeutungsschweren, verbalisierten Gedanken aus dem Off inspirieren, die Terrence Malick gerne nutzt, um die inneren Gefühlswelten seiner Figuren nicht nur im paraverbalen Spiel, sonder auch im gesprochenen Wort herauszuarbeiten. Das hat, klug eingesetzt, natürlich seine Wirkung. Das hat Malick in Der schmale Grat perfekt hingekriegt. In The New World geriet ihm dieser Stil bereits zu inflationär. Aufpassen, heißt es da. Und James Gray musste das auch. Doch so hypnotisch sich diese Multiplikation aus Weltraum, innerer Psyche und philosophischen Fragen auch anfühlt, so leicht kippt das ganze ins Pathetische. Und genau das ist Ad Astra leider passiert.

Weiterlesen auf FILMGENUSS unter https://filmgenuss.com/2019/09/23/ad-astra-zu-den-sternen/
4,0
Veröffentlicht am 24. September 2019
James Gray hat den Science-Fiction-Film „Ad Astra - Zu den Sternen“ geschaffen.

In naher Zukunft: Das am Neptun verortete und vom totgeglaubten Clifford McBride (Tommy Lee Jones) kommandierte Lima-Projekt ist zur Bedrohung für die Erde geworden. Ausgerechnet sein Sohn Roy (Brad Pitt), ein vielfach ausgezeichneter Astronaut, erhält den Auftrag, alle weiteren Gefahren abzuwenden. Aufgrund der besonderen Umstände wird die Mission von Colonel Tom Pruitt (Donald Sutherland) begleitet.

In epischer Breite erzählt James Gray die von ihm und Ethan Gross geschriebene Geschichte. Die wuchtigen Bilder des „Interstellar“-Kameramanns Hoyte van Hoytema reißen die Zuschauer mit in die unendlichen Weiten. Komponist Max Richter liefert einen passenden Score, der alles andere als beliebig klingt, jedoch nicht so stimmungsgeladen wie die eigentlich simpler arrangierte musikalische Begleitung der aktuellen „Apollo 11“-Doku von Todd Douglas Miller.

James Gray versteht es, eine stets kribbelige Atmosphäre aufzubauen, die sich im Verlauf der 124 Minuten Spielzeit immer mehr auf das Vater-Sohn-Verhältnis reduziert. Technisches wird mit wenig Detailverliebtheit gezeigt und nicht groß dramatisiert. Die Charakterisierung von Roy geht jeder Effekthascherei und Theatralik vor. Actionlastige Szenen werden dennoch geboten; sie beweisen die extrem hohe Belastbarkeit des Raumfahrers. Bestimmte innere Monologe sorgen für Tiefe, das Verhältnis zum Vater offenbart Schwäche. Der US-amerikanische Regisseur weiß genau, was Hauptsache und Beiwerk sein muss. Mit der Konzentration auf Roy ist Gray’s Film zudem alles andere als ein Stück US-Patriotismus. Allmählich wird „Ad Astra“ zur One-Man-Show für den mit reichhaltiger Mimik brillant aufspielenden Brad Pitt, eingefangen in vielen vortrefflichen Nahaufnahmen. Eindrucksvoll herausgearbeitet sind die vielen Parallelen zwischen Vater und Sohn, die im Ergebnis zu einem schlüssigen Ende führen.

James Gray verneigt sich vor „Interstellar“ (emotionaler, gewaltiger) und „Gravity“ (spannender, aber erheblich flacher) sowie „Apocalypse Now“ (gespenstischer) mit einer ganz eigenen, mehr als gelungenen Komposition.
2,0
Veröffentlicht am 29. September 2019
"Ad Astra" von James Gray habe ich größtenteils verschlafen, weil er sich im quälend langsamen Erzähltempo dahinschleppt, zäh und mühsam und anstrengend. Brad Pitt spielt toll und in den Momenten, in denen ich kurz aus meinem Schlummer aufgetaucht bin, konnte ich erkennen, dass der Film visuell stark geworden ist. Möglicherweise gibt's auch irgendeine Botschaft dahinter, die ich aber buchstäblich verpennt habe.

Aber im Wesentlichen zieht der Film einen einfach nur fürchterlich herunter. Die Hauptfigur ist so emotional verkorkst und abgestumpft, lebensmüde und weiß gar nicht, was sie will, laboriert da an ihrem Vaterkomplex herum und mäandert ohne konkreten Plan fatalistisch ihrem Schicksal entgegen ... Puh. Als Psychogramm eines depressiven Astronauten ist das ja sehr treffend, aber wenn die Filmhandlung quasi nur daraus besteht, ist es schwierig, Spannung aufzubauen.

Fazit: Och nö, den muss man nicht gucken. Dann lieber "Interstellar" noch mal anschauen und dort das Ende ignorieren.
2,5
Veröffentlicht am 20. Oktober 2022
"Ad Astra -Zu den Sternen" hat eine Menge zu bieten: Visuell ein Science-Fiction-Augenschmaus, ein ausgesuchter Cast, der auch schauspielerisch zu gefallen weiß, und einen packenden Score von Max Richter.
Lediglich das Drehbuch spielt in einer anderen Liga, was sehr schade ist. Dialoge/Monologe sind von einer beängstigenden Infantilität durchzogen, wodurch jeder philosophische Ansatz im Keim erstickt wird. Vergleiche mit "Gravity", "Interstellar" oder gar "2001" entbehren jeglicher Grundlage und gehören in die Rubrik "Majestätsbeleidigung". Ich drücke gerne mal ein Auge zu, wenn es um Sci-Fi geht, aber was hier an physikalischem Nonsens verkauft wird, beleidigt schon die Konsumentenintelligenz. Vielleicht hätte man zuvor, wie Christopher Nolan es tat, fachkundigen, wissenschaftlichen Rat einholen sollen. Selbst darüber hinaus hält das Drehbuch aber einige Szenen bereit, die nur zum ungläubigen Kopfschütteln zwingen spoiler: (Last-Minute-Einstieg in die Neptun-Mission - nur ein Beispiel).
Dass das ganze Epos dann auch noch in der Erkenntnis gipfelt, dass wir allein, einzigartig etc. in den Weiten des Universums sind, empfinde ich als äußerst unappetitlichen philosophischen Ansatz.
Unterm Strich wurden meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen enttäuscht, gerade weil ich mit einem nachhaltig beeindruckenden Film, von philosophischer Vakanz und Tiefe gerechnet hatte.
1,0
Veröffentlicht am 29. September 2019
Solch eine strunzdumme Handlung habe ich auch schon längere Zeit nicht mehr im Kino erlebt. Hier passt irgendwie gar nichts zueinander. Das Geschehen ist völlig unlogisch. Spannung fehlt komplett. Einzig die tollen Weltraumbilder trösten über Einiges hinweg. Wer, zum Teufel, hat überhaupt diese strunzdummen Monologe von Roy (Brad Pitt) ausgedacht? War der/die besoffen beim Schreiben? Das ist/war Pseudo-Philosophie eines Grundschülers! Der Film war so langweilig, dass mir mehrmals die Augen zugefallen sind. Hab auch noch nie erlebt, dass außerhalb einer Überraschungspremiere, soviele Personen mitten im Film den Saal verlassen haben (was allerdings verständlich war). Und ich habe mich soo lange auf den Film gefreut. Was für eine Enttäuschung.
2,5
Veröffentlicht am 15. November 2019
Kein leicht zu bewertendes Werk: Die Technik ist brillant. Die Handlung hält mindestens eine Wendung bereit, die mich überrascht hat. Leider ist das Erzähltempo arg langsam, teils am Rande der Unerträglichkeit. Insbesondere die ersten 45 Minuten hätten in einer sehr kurzen Sequenz abgehandelt werden können. Und mindestens zwei Schlüsselszenen waren unglaubwürig und an den Haaren herbeigezogen.
Empfehlung für SF-Fans. Alle anderen können diesen Film auslassen.
2,0
Veröffentlicht am 3. Oktober 2019
Trotz ein paar schöner Weltraumbilder ein sehr mühsamer Weg zu den Sternen und das alles, um dem Zuschauer mitzuteilen, dass der Weg ins All, die (verblendetet) Suche nach einer anderen Existenz, doch eigentlich sinnlos und selbstzerstörerisch ist.
Zwiespältig und eher uninteressant
Möchtest Du weitere Kritiken ansehen?