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    Resident Evil: Vendetta
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,5
    durchschnittlich
    Resident Evil: Vendetta
    Von Markus Fiedler

    Dass ein animierter Film nicht unbedingt automatisch etwas für Kinder ist, das haben gerade die Japaner schon vor vielen Jahren deutlich gemacht: Filme wie „Akira“, „Ghost In The Shell“ oder diverse blutgetränkte und erotisch aufgeladene Animes haben längst ihre Fans in aller Welt. Aus Japan stammt auch die Action-Horror-Spieleserie „Resident Evil“, die aus inzwischen acht Teilen mit Nummer (0 bis 7) sowie einigen Spin-offs und sonstigen Reihenablegern besteht. „Resident Evil: Vendetta“ ist nun der dritte Animations-Spielfilm, der auf den Games basiert und das Universum der Horror-Saga zusätzlich erweitert. Wie wenig dieser Film in Kinderhände gehört, macht auch die FSK klar: DVD und Blu-ray ziert eine rote Plakette mit der Freigabe ab 18 Jahren. Und die hat sich der hierzulande wohl nur absoluten Kennern des japanischen Action-Kinos bekannte Regisseur Takanori Tsujimoto („Bushido Man“) auch redlich verdient: Der knüppelharte Gewaltgrad, der fast allen Videospielen der Serie in Deutschland eine Freigabe ab 18 oder sogar eine Indizierung einbrachte, wird auch hier kompromisslos zelebriert (gleich in der Eröffnungssequenz werden zwei Teammitglieder von nahezu unsichtbaren Drähten regelrecht tranchiert). Das ist für „Resident Evil“-Fans sicher schon Mal ein Plus, aber darüber hinaus hinterlässt der Film leider eher einen zwiespältigen Eindruck.

    In Mexiko geht ein Einsatz des Anti-Terrorkommandos gegen Biowaffen gründlich schief. Chris Redfield, der mit seinem Team einen Waffenhändler hochnehmen und die eingeschleusten Kontaktpersonen retten sollte, überlebt nicht nur als einziger das blutige Massaker in einem alten Herrenhaus, er muss auch den fiesen Glen Arias entkommen lassen. Wenig später überfallen dessen Leute ein Forschungszentrum in Chicago, in dem mittlerweile auch die ehemalige Agentin Rebecca Chambers arbeitet. Sie überlebt nur dank eines selbst entwickelten Impfstoffes – und weil ihr ehemaliger Kollege Chris sie in letzter Sekunde rettet. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, um einen weiteren alten Bekannten zu treffen, der möglicherweise wichtige Informationen über Arias besitzen könnte: Spezialagent Leon S. Kennedy. Das Trio muss sich nicht nur mit Massen von Zombies auseinandersetzen, sondern auch einen Bio-Waffenanschlag auf eine Großstadt verhindern – eine Menge Arbeit für so ein kleines Team…

    Nach „Degeneration“ (2008) und „Damnation“ (2012) ist „Vendetta“ der dritte animierte Spielfilm, der in der Optik der Spieleserie erzählt wird – und er weist eine große Ähnlichkeit zu seinen Vorgängern auf (leider auch was die negativen Aspekte angeht): Erneut gibt es weder eine sonderlich spannende Story noch eine wirklich überzeugende Erklärung für die Vorkommnisse im Film. Der Zuschauer muss sich schon vorher im Universum von „Resident Evil“ auskennen, um sich überhaupt grob zurechtzufinden – erklärt wird hier jedenfalls nur das Allernötigste. Fans wird dafür zumindest eine Menge Nostalgisches geboten: Es gibt ein Wiedersehen mit einigen der beliebtesten Monster aus der Spieleserie (Zombie-Dobermänner!), einen für die Reihe typischen Endkampf und diesmal sogar gleich drei bekannte Helden aus früheren Spielen. Diese Superkämpfer haben immer dann ihre besten Momente, wenn sie sich durch Horden von Zombies schießen und dem Bösen den Garaus machen dürfen – das ist nämlich besonders rasant und dynamisch inszeniert. Bei gleich zwei männlichen Helden muss Rebecca diesmal das Opfer spielen, obwohl die ehemalige Medizinerin des „S.T.A.R.“-Teams aus Raccoon City ja eigentlich durchaus Fronterfahrung besitzt (man erinnere sich an „Resident Evil Zero“). Schon schade.

    Insgesamt ist der Plot von „Vendetta“ ähnlich vorhersehbar simpel wie seine Vorgänger. Zudem wirkt der Film wie aus gerenderten Zwischensequenzen der Spiele zusammengesetzt – was allerdings bei weitem nicht so schlecht aussieht, wie man es vielleicht erwarten würden. Zumindest Videospielfans fühlen sich da gleich wie zu Hause, selbst wenn „Vendetta“ sogar noch eine Spur übertriebener ist als die Vorgänger. Wer kein Spielefreund ist, dürfte den Film hingegen als ziemlich stumpfen Blödsinn empfinden. Mit der Realfilm-Reihe von Constantin Film, die zu Beginn des Jahres 2017 mit Teil sechs ihr (vorläufiges) Ende fand, hat „Vendetta“ übrigens kaum mehr als den Namen gemein, denn die animierten Filme stehen deutlich selbstbewusster zu ihren Spielwurzeln als es ein westliches Kinopublikum von den Realfilmen mit Milla Jovovich gewöhnt ist.

    Fazit: Je nach Vorbildung ein weiteres Kapitel in der langen medienübergreifenden Zombie-Saga oder einfach nur hanebüchener Quatsch mit viel Blut und wenig Verstand - „Vendetta“ bedient konsequent „Resident Evil“-Fans weltweit und lässt Neulinge weitgehend außen vor. Ein Film vor allem (und eigentlich auch nur) für Liebhaber.

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