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    My Little Pony - Der Film
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    My Little Pony - Der Film
    Von Antje Wessels

    Es gibt natürlich jede Menge explizit für Erwachsene gedachte animierte Spielfilme und Serien, aber auch viele in erster Linie für ein Publikum aus Kindern und Jugendlichen angelegte Programme wie „Spongebob Schwammkopf“ erfreuen sich bei älteren Zuschauern einer erstaunlichen Beliebtheit und genießen zuweilen regelrechten Kultstatus. Zu dieser letztgenannten Kategorie gehört auch das Franchise um das Hasbro-Spielzeug „My Little Pony“. Vor allem in Nerd-Kreisen sorgten die 1983 auf den Markt gebrachten Plastik-Ponys in den vergangenen Jahren für einen ausgeprägten Hype, der Spielfilme, TV-Serien, Computerspiele und Pony-Conventions (!) umfasst. Vor allem in den Cartoons tragen die bunten Ponys mit den absurden Namen ihre fröhlichen Toleranz- und Freundschaftsbotschaften erfolgreich in die Welt. Und so leihen in der Originalfassung von „My Little Pony – Der Film“ nun Stars wie Emily Blunt („Edge Of Tomorrow“), Zoe Saldana („Avatar“), Liev Schreiber („Spotlight“) und Michael Peña („Ant-Man“) den kleinen Pferden ihre Stimmen und die Sängerin Sia darf sogar ihre eigene vierbeinige Doppelgängerin sprechen. Ansonsten lässt sich anhand des vom „My Little Pony“- Spezialisten Jayson Thiessen inszenierten Films allerdings kaum erkennen, warum ausgerechnet diese Tierchen einen solchen Kultstatus genießen. Mit seinen grellen Farben, seiner hektischen Erzählweise und den oberflächlichen Freundschaftsbotschaften enttäuscht „My Little Pony“ insbesondere die erwachsenen Fans.

    In Equestria steht das alljährliche Freundschaftsfestival vor der Tür. Prinzessin Twilight Sparkle steckt mitten in den Vorbereitungen, als sich ein finsteres Unwetter über dem Ponyland auftut. Aus den dunklen Wolken tritt der Sturmkönig heraus, der mit seiner Kommandantin Tempest Shadow (Stimme im Original: Emily Blunt / deutsche Stimme: Maite Kelly) Equestria erobern und alle darin lebenden Ponys unterjochen will. Mit ihren fünf besten Freundinnen Applejack, Pinkie Pie, Rainbow Dash, Fluttershy und Rarity sowie dem Babydrachen Spike flieht die Prinzessin in Richtung Süden, um sich Hilfe bei den magischen Hippogreifen zu holen. Auf dem Weg dorthin treffen sie auf den gewitzten Kater Capper (Taye Diggs/Gil Ofarim), lernen eine Piraten-Crew aus Piraten kennen und treffen in einem geheimnisvollen Unterwasserreich auf die optimistische Prinzessin Skystar (Kristin Chenoweth/Beatrice Egli), die sicher ist, Equestria retten zu können.

    Die Filme und Serien von „My Little Pony“ stecken voller Anspielungen auf die Popkultur und die Macher nutzen nicht selten die Meta-Ebene, um Gags und Erzählstränge speziell für die älteren Zuschauer zu kreieren. So gibt es im Pony-Universum beispielsweise eine Figur namens „Dr. Whooves“, ein Zeit-Wissenschaftler, der deutlich an die britische Sci-Fi-Serie „Doctor Who“ angelehnt ist. Auch bei der Namensgebung diverser anderer Ponys finden sich etliche Verweise auf Marken, Länder, Serien oder Prominente, sodass es eben nicht vorwiegend junge und weibliche „My Little Pony“-Fans gibt, sondern mindestens ebenso viele erwachsene und männliche. Diese in Insiderkreisen als Bronys bezeichneten älteren Pony-Freunde dürften an Jayson Thiessens Film allerdings nicht sehr viel Freude haben. Zum einen halten sich die etwas subtileren Wortspiele und der Meta-Humor in sehr engen Grenze, zum anderen ist die Geschichte einfach viel zu banal. Auf dem Weg vom angegriffenen Equestria zum Reich der Hippogreifen und zurück, klappern der Regisseur und seine Drehbuchautoren Meghan McCarthy und Michael Vogel (ebenfalls beide ponyerprobt) sowie Rita Hsiao („Toy Story 2“) und Joe Ballarini („Dance of the Dead“) schematisch und ohne frische Zutaten alle typischen Stationen und Hindernisse ab, die bei einer solchen Rettungsmission zu erwarten sind.

    Im Vordergrund steht dabei allerdings immer ein vielleicht etwas naiver, aber dennoch bewundernswerter Glaube an die Macht von Freundschaft und Toleranz. Die Ponys bleiben Fremden gegenüber stets aufgeschlossen, selbst wenn diese ihnen mit dem Tod drohen. Eine solche Friedfertigkeit ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich und daher aller Ehren wert, obwohl die Macher immer wieder wenig kreativ damit hausieren gehen. In ordentlich produziertenm, aber austauschbaren Popsongs geht es unentwegt um den Glauben an sich selbst und an die Freunde bis das knallbunt animierte Abenteuer fast in Eintönigkeit versinkt. Der Weg in Richtung Happy End steckt voller Plattitüden und ist ebenso unausweichlich vorgezeichnet wie die Entwicklung der verschiedenen Figuren (man achte nur auf Tempest Shadow und den Grund für ihr Bösewichtdasein). Zusätzlich anstrengend wird das Unterfangen durch die Entscheidung, den Figuren eine möglichst hohe Stimmlage zu verpassen und auch die Leistungen der deutschen Synchronsprecher sind insgesamt durchwachsen. So ist Maite Kellys Schurkensong „Öffne deine Augen“ ohne Zweifel das Highlight des gesamten Films, aber ihre sonstige Darbietung wirkt oftmals wie abgelesen. Angst vor ihrer Figur kommt da keine auf.

    Fazit: Anders als bei den bisherigen „My Little Pony“-Filmen und -Serien setzen die Macher bei dieser Leinwandadaption ausschließlich auf die ganz Kleinen als Zielgruppe und auch der bieten sie nicht mehr als einen arg penetranten Mutmach-Abenteuerfilm nach Schema F.

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