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    Dark House
    Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
    2,0
    lau
    Dark House
    Von Christoph Petersen

    Vom Halloween-Slasher „Clownhouse“ bis zum Albino-Fantasy-Drama „Powder“ – der kalifornische Regisseur und Drehbuchautor Victor Salva hat schon eine Reihe von Genrestreifen gedreht, nach denen längst kaum ein Hahn mehr kräht. Aber dann gibt es da eben auch noch diesen einen Film, der in der Horrorgemeinde zu Beginn des angebrochenen Millenniums für Furore sorgte: „Jeepers Creepers“ mit Justin Long! Seitdem ist jedem neuen Salva-Projekt zumindest eine gewisse Aufmerksamkeit aus Fankreisen sicher, selbst wenn er bereits 2003 mit der enttäuschenden Fortsetzung „Jeepers Creepers 2“ einigen Kredit wieder verspielte. Seither versucht Salva vergeblich, an seinen Überraschungshit anzuknüpfen, und auch sein zwar charmant-überladener, aber zu selten wirklich gruseliger Mystery-Horror „Dark House“ wird ihm kaum das erhoffte Comeback verschaffen. Dafür muss er also zumindest noch bis zum angekündigten, aber noch nicht mit einem konkreten Starttermin versehenen „Jeepers Creepers 3“ ausharren.

    Nick Di Santo (Luke Kleintrank, „Pretty Little Liars“) besitzt die Fähigkeit, den Tod von Menschen vorherzusehen, sobald er sie berührt. Nach dem explosiven Ableben seiner psychisch kranken Mutter Miriam (Lesley-Anne Down, „Der große Eisenbahnraub“) erbt er ein Haus, an das er sich zwar nicht persönlich erinnert, das er aber seit seiner Kindheit immer wieder unbewusst zeichnet. Gemeinsam mit seiner hochschwangeren Freundin Eve (Alex McKenna, „The Freemason“) und seinem besten Kumpel Ryan (Anthony Rey Perez) macht sich Nick auf den Weg, um das alte Anwesen in Augenschein zu nehmen. In der Kleinstadt angekommen, wo das Haus stehen soll, erfährt das Trio jedoch, dass in dieser Gegend schon vor Jahrzehnten alles bei einer großen Flut zerstört wurde. Allerdings gibt es eine Legende, nach der ausgerechnet das von Nick geerbte Haus unbeschadet weggeschwemmt worden sein soll und angeblich nun an einer anderen Stelle in den Wäldern einen Platz gefunden hat…

    Wer wie wir nach den überaus herkömmlichen ersten fünf Minuten denkt, er wüsste wo der Hase langläuft, der irrt gewaltig: Nicks Fähigkeit, den Tod von Menschen vorherzusehen, eine per Klimaanlagen kommunizierende Graue Eminenz, eine Armee sich affenartig fortbewegender Axtwerfer, eine lynchesk-surreale Kleinstadt, eine babyfressende Dämonin – „Dark House“ ist sicher kein 08/15-Spukhaus-Horror, stattdessen wirkt der Plot, als hätten Silva und sein Co-Autor Charles Agron die Konzepte von etlichen Episoden der Kultserien „Buffy“ und „Akte X“ in einen großen Mixer geworfen und den mal mehr, meistens aber weniger stimmigen Handlungs-Cocktail anschließend noch mit ein paar nicht wirklich passenden und amateurhaft geschminkten Gore-Effekten garniert. Zumindest lässt das ständige Hakenschlagen aber keine Langeweile aufkommen.

    Die Frage „Wer ist hier eigentlich gut und wer böse?“ hält noch einige echte Überraschungen bereit, was hingegen fehlt, sind überzeugende Schockeffekte. Denn statt sich auf eine möglichst atmosphärische Inszenierung des geheimnisvollen Herrenhauses zu konzentrieren, ist Salva zu sehr damit beschäftigt, seine Protagonisten in breit ausgewalzten Dialogpassagen den Stand der (Handlungs-)Dinge durchkauen zu lassen, zumal sich aus der wenig Charisma versprühenden Besetzung nur einer nachhaltig Aufmerksamkeit verschafft: Tobin Bell („Buried Alive – Lebendig begraben“), vor allem bekannt als Dreiradfanatiker und Serienkiller Jigsaw aus der inzwischen siebenteiligen „Saw“-Reihe, brummt als zottelhaariger, die Axtwerfer-Primaten anführender Penner-Prophet Seth mit seiner grandios-tiefen Stimme zumindest ein wenig schauspielerische Qualität in den Dämonen-Schocker.

    Fazit: In „Dark House“ werden in hohem Tempo immer wieder neue und andere Ideen und Einzelheiten eingeführt. Das nicht sehr schlüssige Potpourri aus Genre-Versatzstücken ist immerhin nicht langweilig - sonderlich gruselig aber leider auch nicht.

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