Der Sohn eines amerikanischen Regierungsbeamten wächst im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts auf, wo sein Vater am Vertrag von Versaille arbeitet. Dort macht er Begegnungen und erlebt Dinge, die seinen Charakter verkommen und ein grauenhaftes Ego in ihm heranswachsen lassen. Seine Kindheit ähnelt der der großen westlichen Faschisten stark, in deren Riege er sich später einreihen soll...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
The Childhood Of A Leader
Von Jennifer Ullrich
In seinem preisgekrönten Historiendrama „Das weiße Band“ richtet der österreichische Regisseur Michael Haneke seinen Blick auf einen fiktiven Ort in Norddeutschland. Im von Misstrauen und Demütigungen dominierten Dorfalltag am Vorabend des Ersten Weltkriegs leiden besonders die unter autoritärer Knute heranwachsenden Kinder, die Jahre später über die Zukunft des Landes bestimmen – mit den bekannten verheerenden Auswirkungen. „Was macht den Menschen zum Monster?“, dieser Frage, die unausgesprochen über Hanekes Film steht, widmet sich nun auch der 28-jährige Amerikaner Brady Corbet in seinem ambitionierten Drama „The Childhood Of A Leader“. Der bisher vor allem als Schauspieler bekannte Filmemacher versucht sich in seinem Langfilmdebüt als Regisseur und Drehbuchautor am düsteren Psychogramm eines Kindes auf dem Weg zum faschistischen Staatsmann. Die Inspiration für seinen Film fand Corbet