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aufder LAUer_11
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5,0
Veröffentlicht am 16. Juni 2023
gäbe an dieser stelle viel positives zu schreiben. Er ist einfach toll. Muss man gesehen haben. Es ist manchmal vielleicht doch zu deutlich, aber im Grunde macht es das noch unterhaltsamer.
Ich wünschte mir, dass mehr Menschen ehrlich wären. Und nicht in Heuchelei leben. Das die Erfüllung der Menschen nicht im Aufgeilen an Werte orientiertem Leben, in Empörung und Rechthabereien liegt.
Mehr Theaterstück als Film, aber ganz große klasse. Es stimmt einfach alles, nur unter unseren Aspekten betrachtet, es ist nicht wirklich Kino, das "kostet" den halben Stern. Viel Vergnügen!
Knapp 80 Minuten purer Spass an der Schauspielkunst auf engstem Raum. Fantastische Vier auf hohem Niveau und einer in seiner Wohlfühlzone. Mit welcher Überheblichkeit Christoph Waltz den arroganten Zyniker gibt, ist schon ein paar Schenkelklopfer wert. Ich habe mich köstlich amüsiert und kann diesen kleinen Beitrag zum Thema kontroverse Kommunikation nur weiterempfehlen.
Ich weiß nicht woran es liegt aber oftmals wenn ich sehr kurze Filme schaue kommen sie mir viel länger vor – und auch dieser hier ist gerade mal 76 Minuten lang, fühlt sich aber an wie mindestens anderthalb Stunden. Ist gar nicht böse gemeint, aber kurzweilig ist dieser Film kein Stück. Man muß sich eben nur drauf einlassen können, da der Film ein verfilmtes Theaterstück ist und eben darum kaum etwas visuelles bietet: vier Menschen die die ganze Laufzeit in einer Wohnung hocken und einen endlosen Dauerdialog führen. Dieser allerdings ist so geschliffen scharf wie man es selten erlebt hat und wird obendrein von vier Titanen geführt: Christoph Waltz dominiert zwar das Quartett, aber ebenso brillieren John C. Riley, Jodie Foster und Kate Winslett und wirklich jeder der vier trägt eine Maske die nach und nach fällt und einen herrlich absurden Blick auf eine Handvoll kaputter Existenzen freigibt. Perfekt geschrieben und umgesetzt ist dieser Film ein völlig anderes Highlight in einem Kinojahr in dem meist der visuelle Overkill das inhaltliche hoffnungslos platt gewalzt hat.
Fazit: Wie Theater auf der Leinwand – bitterböse und hysterisch komisches Dialogkino mit perfekten Darstellern!
Ein Streit zwischen spielenden Kindern auf dem Spielplatz eskaliert und einer schlägt dem anderen die vorderen Schneidezähne aus. Natürlich treten die Eltern der beiden Streithähne als zivilisierte Menschen sofort miteinander in Dialog, um bei Kaffee und Kuchen das Problem aus der Welt zu schaffen. Doch was harmlos zu beginnen scheint, wird mehr und mehr zu einem verbalen Gemetzel und immer mehr lassen die Akteure ihre Maske aus Bildung und Zivilisation fallen. Roman Polanski hat mit "Der Gott des Gemetzels" einen der witzigsten Filme der letzten Jahre erschaffen, eine spitze und herrlich gemeine Satire auf unsere Wohlstandsgesellschaft. Getragen wird das fulminante Drehbuch dabei natürlich von den vier Hauptdarstellern, spielt der gesamte Film doch in einem New Yorker Apartment. Vor allem Christoph Waltz als hochnäsiger Jurist, der nebenbei am Handy die Öffentlichkeitsarbeit eines Pharmaunternehmens managed und Jodie Foster als doppelzüngige Moralistin wissen zu gefallen. Doch auch Kate Winslet als frustrierte Hausfrau und John Reilly als Kleinunternehmer mit Minderwertigkeitskomplex liefern eine großartige Leistung ab. Die immer wieder wechselnden Streitkonstelationen und die spitzen Dialoge tun ihr übriges für beste Unterhaltung.
Ich habe in diesem Filmgenre nur zwei Filme gesehen - Der Vorname und Dinner für Spinner. Beides französische Filme welche im Originalton selbstverständlich am besten sind. Nun kommt hier Der Gott des Gemetzels und ich muss sagen es ist der schwächerere. Die Darsteller sind hervorragend, insbesondere Christoph Waltz, der hier wieder eine phantastische Performance liefert - einfach der perfekte Mann für diese Rolle. Die Dialoge sind gut geschrieben und der Film sehr kurzweilig - wie alle Filme in diesem Genre. Jetzt ist die Frage: Was ist nicht so herausragend? Am Ende wird etwas viel geschrien und ich bin mit dem Ende nicht ganz zufrieden. Es ist einfach zu prompt, als würde man mitten drin den Fernseher ausmachen. Trotzdem bietet der Film Scenen zum lachen, zum schmunzeln und zum ärgern (im positivem Sinne)
Mit der Verfilmung des Theaterstücks "Le Dieu du Carnage" hat Roman Polanski ganze Arbeit geleistet. Die simple Ausgangssituation, ein Treffen zweier Elternpaare, die einen Schulvorfall zivilisiert klären wollen, entwickelt sich zu einem extrem unterhaltsamen Filmvergnügen, bei dem sowohl die Gagdichte, als auch die darstellerischen Leistungen herausragen. Es erweißt sich hier als unglaubliches Vergnügen, den Figuren zu zusehen, wie sie vergeblich versuchen, den zivilen Ton beizubehalten und sich nicht vom Hass verschlingen zu lassen. Gerade Christoph Waltz und Jodie Foster sind eine schiere Augenweite. Mit welcher selbstgefälligen Arroganz und Überlegenheit Waltz seinen Charakter anlegt und dabei auf Jodies Fosters unnachgiebige Person trifft ist ein großes Vergnügen. Auch Kate Winslet und John C. Reilly glänzen in ihren Rollen, kommen jedoch nicht an Waltz und Foster heran. Die zunehmende Demaskierung der Charaktere lässt den Film kein bisschen langweilig werden. Gerade der Versuch der Figuren, wieder zurück zur Höflichkeit zu kehren, aber diese Vorsätze nach wenigen Sätzen später wieder über Bord zu werfen, ist faszinierend. Dann fällt die Maske der Freundlichkeit erneut und die Boshaftigkeit kehrt zurück. Ein weiterer Reizpunkt der Handlung ist die dauerhafte Veränderung der Fronten, bei der sich plötzlich auch die Geschlechter gegenüberstehen. Die nur 76 Minuten des Films sind hier zudem sehr gut gewählt. Die Filmzeit vergeht zwar wie im Flug, jedoch wäre bei längerer Laufzeit das Aufrechterhalten der Gagdichte ebenso schwierig geworden wie eine weitere Fokussierung auf nur vier Charaktere.
Fazit: Insgesamt ist der Gott des Gemetzels eine brillante Gesellschaftssatire mit starken Darstellern, dass einen bestens unterhalten zurücklässt.
Dieser Film lebt eindeutig von seinen starken Darstellern, mehr hat er leider nicht zu bieten. Die vier Schauspieler zeigen mit einem sehr guten Mimikspiel, wie eine Belanglosigkeit zum Krieg zwischen zwei Familien werden kann. Auch das Drehbuch ist okay, zwar sehr sehr dialoglastig und ohne wirkliche Spannung, aber ab und zu durchaus interessant. Das Hauptproblem des Films ist es jedoch, dass er es einfach nicht schafft, das Theaterstück überzeugend in einen Film zu bringen. Natürlich ist es bei solchen Verfilmungen immer schwer, einen spannenden Film zu erzeugen, der mit Atmosphäre und Szenen, die man gerne verfolgt, punktet. "Endstation Sehnsucht" oder "Die Katze auf dem heißen Blechdach" sind positive Beispiele dafür, "Der Gott des Gemetzels" ein Negatives. Der Film schafft es selbst bei einer Laufzeit von nur 79 Minuten nicht, langweilige Stellen zu vermeiden. Im Gegenteil, sie häufen sich sogar. Dies liegt an der fehlenden Spannung und der fehlenden Weite der Story. Dazu ist der Film kein bisschen lustig, was ich eigentlich erwartet hätte. Schade, dass die guten Schauspieler diesen Film nicht retten konnten. Es lohnt sich nämlich höchstens wegen ihnen, den Film zu gucken.
Ein starkes Dialogwerk mit fantastischen Darstellern. Mit viel Witz bringt Polanski dieses Werk in Scene und lässt die gesamte Geschichte in einem Haus spielen. Sehr sehenswert.