Der wilde Westen. Ein Mann wird ermordet. Mattie, die kleine 14 Jahre alte Tochter des armen Opfers, will blutige Rache. Kurzerhand wird der versoffene, abgehalfterte Marshal Cogburn (Jeff Bridges) angeheuert, um den Bösewicht zu schnappen. Dazu gesellt sich als Dritter im Bunde der etwas grenzdebile Texas Ranger LeBeof (Matt Damon). Und auf geht die wilde Hatz durch die Weiten der Prärie. Am Ende geht alles gut, die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Klappe zu….
So richtig was anfangen konnte ich damit nicht. Die Romantik der endlosen, öden Prärie ist mir schon immer etwas verschlossen geblieben, da lobe ich mir die Lüneburger Heide - die reicht mir schon, um einen klaren Kopf zu bekommen.
Die Charakterzeichnung einiger versoffener, stinkender Wild West Halunken - die einen mit gutem Kern, die anderen zu dumm, um einen Solchen zu haben, ging mir auch ein bisschen ab. Dazu ein hyperaktives Wild West Teenie Mädel - kam mir vor wie Laura Ingalls aus unsere kleine Farm auf Droge - auf der Suche nach Befriedigung durch süße Rache für den toten Papa. Puh. Harte Kost.
Die Coens schaffen es irgendwie nicht, einen klaren, zumindest augenzwinkernden Strich zwischen sich und den schmuddeligen Antihelden aus True Grit zu ziehen. Oder wollen sie das gar nicht?
Insofern an sich sogar ein interessanter Film, speziell wenn man die Frage zulässt, warum der Film am Ende so ist wie er ist, - schmutzig, feige, dreckig und gemein. Aber wahrscheinlich haben die Coens alles ganz anders gemeint, wer weiß.
Abschließend noch eine sehr subjektive Anmerkung meinerseits. Matt Damon wirkt als Texas Ranger LeBeof irgendwie deplatziert. Er stolpert in der Rolle so herum wie ich als verkleideter Cowboy zu Karneval in Kindertagen. Wie ich als Karnevals-Cowboy fühlt Damon sich irgendwie nicht wohl in seiner Rolle. Vielleicht auch nur ein Kunstgriff, wer weiß. Ich fand der Film konnte nicht viel, gelangweilt habe ich mich merkwürdigerweise aber nicht.