88 - Pilgern auf Japanisch
Filmposter von  88 - Pilgern auf Japanisch
13. November 2008 Im Kino | 1 Std. 28 Min. | Dokumentation
Regie: Gerald Koll
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Drehbuch: Gerald Koll
Originaltitel: henro boke - Pilgern auf japanisch
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3,0 1 Wertung
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4.5 hervorragend
5 Meisterwerk

Inhaltsangabe

„88 – Pilgern auf Japanisch“ beginnt mit einer Text-Einblendung, die die Herkunft des Wortes „Pilger“ erklärt: „Fremd“, beziehungsweise „Fremder“ bedeutet das ursprünglich lateinische Wort. Und ebenso fühlt sich auch Gerald Koll, als er Shikoku erreicht. Überall wollen ihm japanische Schriftzeichen etwas sagen, was er absolut nicht versteht. Und auch die Menschen können ihm meistens nicht weiterhelfen. Der Pilgerweg ist zwar mit einer touristischen Infrastruktur versehen – überall stehen Hotels, es gibt reichlich Getränkeautomaten, Bustouren (!) und sogar ein Sammelbuch, in das man sich in jedem der 88 Tempel einen Stempel machen lassen kann, aber für westliche Touristen ist es dennoch nicht leicht: keine Zweisprachigkeit, kaum Infostellen und selbst die Banken machen Probleme, wenn man mit seiner Kreditkarte Geld abheben will. Als Folge verläuft sich Koll permanent. Es gibt Hinweisschilder, die so klein sind, dass man sie nur sieht, wenn man weiß, wo sie sind. Koll beginnt seine Reise bei Tempel Nr. 1, obwohl es eigentlich egal wäre, da der Weg ja eine Kreisbewegung markiert. Aber im ersten Tempel gibt es das Stempelbuch und allerlei andere Ausrüstung. Im Film wird in regelmäßigen Abständen der Fortschritt eingeblendet, ausgedrückt in der Anzahl der erreichten Tempel und der bewältigten Kilometer. Im Verlauf der Reise kommentiert Koll immer wieder seinen Zustand, sowohl seinen körperlichen als auch den seelischen. Ersterer bereitet erst gegen Ende Probleme: Wie erwartet, erschweren Blasen und geschwollene Füße das Fortkommen. Der seelische Zustand „leidet“ vor allem darunter, dass Koll jede Menge Zeit zum Nachdenken hat. Er stellt seine Beziehung zu anderen Menschen auf den Prüfstand und konstatiert, dass er mit jedem Kilometer egozentrischer wird und seine Gedanken sich permanent im Kreis drehen.

Kritik der FILMSTARTS-Redaktion

3,5
gut
88 - Pilgern auf Japanisch
Von Christian Horn
Der längste und älteste Pilgerweg der Welt ist in Japan zu finden, auf der Insel Shikoku, die er in einer 1.300 Kilometer langen Kreisbewegung entlang an 88 Tempeln umrundet. Dort soll man beim Pilgern einen gewissen Geisteszustand erreichen, den die Japaner „henro boke“ nennen. Um herauszufinden, was genau es damit auf sich hat, macht der Journalist Gerald Koll sich Anfang 2007 auf den Weg nach Shikoku, um den Pilgerweg zu bewältigen – lediglich von einer kleinen Kamera, die er selbst führt, begleitet. Herausgekommen ist ein authentischer, sperriger und gewissermaßen anarchischer Dokumentarfilm mit viel Humor. Stark ist der Film vor allem dann, wenn Koll seine aktuelle Lage reflektiert oder die Kamera unbemerkt in einer Ecke liegen lässt, während er sich mit Japanern unterhält – wobei gesagt werden muss, dass Koll kein Wort Japanisch versteht und die Japaner meist kein Wort Englisch, g
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Weitere Details

Produktionsland Deutschland
Produktionsjahr 2008
Filmtyp Spielfilm
Wissenswertes -
Budget -
Sprachen -
Produktions-Format -
Farb-Format Farbe
Tonformat -
Seitenverhältnis -
Visa-Nummer -