Mit "Dead Man" ist Regisseur Jim Jarmusch ein wahrhaft außergewöhnlicher Western gelungen, der das Publikum mit Sicherheit spalten dürfte! Die Geschichte des unfreiwillig zum Outlaw werdenden Buchhalters William Blake ist komplett in Schwarz-Weiß gehalten, was gleich zu Beginn eine besondere und vor allem eigene Atmosphäre schafft. Dazu kommt noch Jarmuschs Erzählstil, der teilweise einfach nur sekundenlang Bilder einblendet und dann wieder ausblendet. Das alles verleiht "Dead Man" eine ganz eigene und auch passenden Stimmung, die von der ebenfalls einzigartigen Hintergrundmusik (hier bestehend aus bloßen Gitarrenriffs von Neil Young) getragen wird. Schauspielerisch bewegt sich der Film auf gutem Niveau, wobei vor allem Johnny Depp sich wieder einmal in einer Paraderolle befindet. Jedoch besitzt der Film nach der guten Einführung nach einer guten halben Stunde einige Längen im Mittelteil, die zu ein paar kleineren Durchhängern führen. Auch das Ende ist teils etwas komisch und zu theatralisch ausgefallen, mindert aber das Sehvergnügen auch nicht wirklich.
Alles in allem ist "Dead Man" ein gutes Western-Drama, das das Genre von einer ganz anderen Seite zeigt und auch gar kein richtiger Western sein will. Wie schon bereits am Anfang erwähnt, wird das Publikum gespalten sein, manche werden ihn lieben, manche dürften aber auch enttäuscht werden. Wer sich aber auf einen andersartigen und ungewöhnlichen Film einlassen kann, darf auf diesen Film gespannt sein!
In einer schonungslosen Tiefe philosophischer Gleichnisse handeln die Charaktere wie in einem sich dem anfangs schon bekannten Ende delirisch zustrebenden Taumel.
Bildgewaltig in brutalem auf 35mm gedrehten Schwarzweiß !
Puuuhh...was für ein Film. Ein Mann der alles verloren hat, gibt sein letztes Geld für eine Zugfahrt aus, die ihn am Ende an einen Ort bringen wird, der für ihn der Anfang vom Ende ist. Er ist tot, und begibt sich trotzdem, gehetzt von Möchelmördern, auf eine Odysse des "Akzeptierens". Hört sich nach schwerer Kost an? Ist es auch.
"Dead Man" ist sowas von weit weg allen Mainstreams, dass man diesen Film nicht mal mehr am Horizont erkennen könnte. Das alleine macht aber einen Film nicht zu einem außergewöhnlichen Werk. Der Schwarz/Weiß-Look ist ungewöhnlich, hat aber dennoch seinen ganz besonderen Charme und stört überhaupt nicht. Das Setting ist sehr einfach gehalten, erfüllt jedoch seinen Zweck und schafft es die Geschichte glaubhaft rüberzubringen. Auch die Schauspielleistungen sind in Ordnung. Johnny Depp kann als toter Mann überzeugen und auch der Rest des Cast geht nicht unter. Der Soundtrack konnte mich nur teilweise überzeugen. Größtenteils werden nur E- oder Bassgitarren eingesetzt: sehr minimalistisch. Das muss nichts negatives heißen, jedoch waren mir einige Stellen zu abgedreht, als das sie zum Film oder zu einer Situation passen konnten. Das große Problem des Films ist, dass er einen extrem flachen Spannungsbogen besitzt. Einige Zeitgenossen mögen mir jetzt widersprechen und behaupten, dass gar keine Spannung zu erkennen sei. Ganz so ist es nicht, jedoch muss man viel Geduld mitbringen und die Augen offen halten.
Philosophisch sicherlich wertvoll, aber für meine Person leider nicht so unterhaltsam wie erhofft.
Ein scheinbar braver Mann, will mit dem Zug in eine Kleinstadt reisen um dort eine ihm angebotene Festanstellung anzutreten, dort angekommen muss er jedoch feststellen, das sein Platz zwischenzeitlich jemand anderem vergeben wurde, nach einer Reihe nicht allzu erfreulicher Ereignisse, wird der Mann namens William Blake angeschossen, und vom korpulenteren und poetisch veranlagten Indianer Nobody aufgenommen. Zusätzlich zu seiner schweren Wunde wurden ihm auch noch 3 psychopathische Killer auf den Hals gejagt, weil er die Tochter seines eigentlichen Arbeitgebers erschossen haben soll...
Eigentlich lässt sich zu den Schauspielern nicht so viel sagen, denn sie spielen allesamt brilliant! Es wurden schon öfter Musiker in Filme zu Schauspielern (Ice Cube,...) aber Jarmusch schafft es immer wieder geniale Schauspieler wie auch schon Tom Waits perfekt in seine Filme zu integrieren!
Nicht zu vergessen ist auch der Sountrack von Neil Young, den man (wie auch den Film als ganzen) ohne Zweifel zu den Besten zälen kann!
Jim Jarmusch ist mit diesem Film ein wahres Kunstwerk gelungen, in einem Interview sagte er einst, er wolle nichts kritiesieren oder den Menschen ihre Fehler vor Augen halten, sondern einfach eine Geschichte auf eine andere Weiße erzählen, das zeigen was in einem Mainstream-Western nicht immer gezeigt wird. Bei seinem neuen Film "The Limits Of Control" musst er damit leider übertreiben, aber hier vermag es der Regiesseur den Wandel des William Blake und den äußerst speziellen Charakter des Nobody (Gary Farmer) so brilliant in Szene zu setzen, dass ihm mit diesem Film tatsächlich einer der Besten aller Zeiten gelungen ist!
Es war nicht gerade Liebe auf den ersten Blick - denn das erste Mal hab ich diesen Schwarz-Weiß-Langweiler schlichtweg zur Hälfte überspult (ja überspult, da Aufnahme auf VHS - kennt das noch wer?). Allerdings ist irgendwie was hängen geblieben, denn beim zweiten Kucken - Jarmusch war in der Zwischenzeit ein von mir geschätzter Regisseur geworden - habe ich mich bewusst darauf eingelassen. Und plötzlich hat es "gefunkt": diese Wahnsinns-Poesie, Landschaften zum Niederknien, die unglaubliche genial-lakonische Gitarre von Neil Young, der trockenste Humor und ein fantastisch düsterer Johnny Depp auf seinem letzten Weg - so etwas habe ich bis dahin und seitdem auch nicht mehr jemals wieder erlebt. Die reinste Meditation für Augen und Hirn zugleich inklusive Anregung meines Lieblingsareals für skurrilen Humor. Maximal ein weiterer Lieblingsfilm ("Lost Highway") kam da bisher annährend heran - und ich glaube ohne "Dead Man" wäre ich blind für diese gewisse Art von Filmen und Regisseuren (Jarmusch, Lynch, Kaurismäki) geblieben, die nun inmitten der hektischen Kinolandschaft immer einen festen Platz bei mir haben wird...
Der Film ist zwar sehr keine leichte Kost, aber er regt sehr zum Nachdenken an. Der Soundtrack ist allein schon ein Meitserwerk und der Inhalt wird dem gerecht. Es ist hat von allem etwas, auch wenn über allem eine Art Akzeptanz des Todes steht. Der Film ist ein Meisterwerk für Menschen, die gerne über die Handlung und Gefühle nachdenken. Für Leute mit Nahtoterfahrung macht der Film vielleicht sogar am meisten Sinn :)