Folge vier der „Bourne“ Serie oder eigentständiges Spin-Off? Nun, er wäre gerne letzteres aber verstolpert diese Absicht bereits in den ersten paar Minuten. Wie eigenständig kann der Film sein wenn direkt am Anfang Szenen aus „Bourne 3“ noch mal aus einem anderen Blickwinkel präsentiert werden? Wäre an sich verzeihlich wenn nicht diese Szenen für den weiteren Ablauf relativ unerheblich sind. Das ist besonders schade weil die Ausgangslage eigentlich logisch ist: es ist absolut plausibel dass es Agenten geben soll die ähnlich wie Jason Bourne sind und ebenso macht es Sinn dass die Enthüllungen der Trilogie heftige Auswirkungen haben. Und mit Jeremy Renner als neuem Zentrum hat man auch ne solide, immer passende Wahl gefunden. Trotzdem aber enttäuscht der Film auf ganzer Linie was an zwei Gründen liegt: zum einen ergibt der Film kein vollständiges ganzes, entwirft zwar eigentlich einen brauchbaren Handlungsrahmen, aber zerfleddert darin unnötig. Edward Norton wird zu Beginn z.B. als treibende Kraft und starke Figur eingeführt, verschwindet dann aber ewig lange aus dem Film und hat dann am Ende kaum mehr zu tun als in dunklen Räumen auf und ab zu schreiten und böse Anweisungen zu bellen. Der zweite Punkt ist das Tempo: der Film beginnt ganz gemächlich und steigert sich nur ganz langsam, enthält endlose Dialogpassagen und befriedigt das Actionbedürfnis des Serienfans erst in den letzten paar Minuten bei einer rasanten Jagd (wobei die Ursprungsfilme pro Teil mehrere davon beinhalteten). Darstellerisch gibs wenig zu klagen, Renner und Weisz ergeben ein solides Team, auch die weiteren Figuren sind ordentlich gespielt. Aber was nützt das wenn sie dies in einem Film tun der im Keim lediglich die Story eines Junkies ist der auf der Suche nach seinem Stoff ist? Eben. Aufgeben sollte man die Serie nicht (ich denke in der Figur Aaron Cross steckt noch Potential, vor allem wenn man ihn mit Matt Damon verknüpfen würde), aber dass dieser hier ausreichend erfolgreich wird für eine weitere Runde darf stark bezweifelt werden.
Fazit: Inhaltlich zwar vertretbar, aber leider sehr geschwätzig und über große Strecken schlichtweg langweilig!