Mit sehr viel Vorfreude, habe ich heute "The Tree of Life" von Terrence Malick gesehen. Ich dachte wirklich, das wäre was für mich. Nein, war es nicht! Ich bin entsetzt, dass dieser Film bei Presse, vielen Usern und nicht zuletzt bei der Filmstarts!-Redaktion so gut ankam.
Inhaltlich geht es um den Verlust eines Sohnes, was bereits nach wenigen Minuten deutlich wird. Der komplette inhaltliche Rest des Films, besteht aus den Erinnerungsfetzen des Bruders Jack (Sean Penn, im erwachsenen Alter, mit einer gefühlten Leinwandzeit von maximal zehn Minuten) und (in der Rückblende) dem großartigen Hunter McCracken als Jack im Kindesalter....... und leider einem dicken Haufen christlich überambitioniertem, esoterischem Murks, der in sehr ansprechender Bildsprache mit orchestraler Untermalung, irgendwann kaum noch zu ertragen ist.
Brat Pitt und Jessica Chastain spielen ihre Rollen mit Bravour und der Mittelteil ist ein tief bewegendes Familiendrama, aber Malick wollte offenbar mehr, und manchmal ist eben weniger mehr.
Die (noch unbewiesene) Entstehung der Welt quasi im Zeitraffer da einzubauen, zeugt von einem enormen Grad der Selbstüberschätzung und wirkt schlicht deplatziert.
Mit 138 Minuten Spieldauer empfand ich "The Tree of Life" als ungemein zähen Brocken, künstlich überladen und prätentiös, wie kaum einen anderen Film.
Eine Wertung abzugeben, fällt mir schwer. Handwerklich ist das fraglos großes Kino, der gesamte Rest wohl auch einfach Geschackssache. Mein Fall war das nicht, daher 2,5 ☆, also durchschnittlich, was wiederum völlig unzutreffend ist.