Als die Meldung ans Licht kam, dass eine Verfilmung des DC-Comics "Green Lantern" in Arbeit sei, blickten viele Fans und Kritiker der Veröffentlichung hoffnungsvoll entgegen. Gerade in Anbetracht an das neue Filmuniversum von Marvel, wollte DC unbedingt konkurrieren und ein eigenes, neues und vorallem in seiner Qualität erfolgreiches Filmuniversum schaffen. Das Potenzial ist selbstverständlich vorhanden. Aus den DC-Comics sind grandiose Filme wie die "Dark Knight"-Triologie, "Men of steel", "Watchmen", "V wie Vendetta" etc. enstanden, von einigen Flops wie "Catwoman" oder "Jonah Hex" mal abgesehen. Der Auftakt einer Filmuniversums-Gründung ist mit "Green Lantern" jedoch gnadenlos gescheitert. Zu schwach ist das Drehbuch, zu unfertig und chaotisch ist der fertige Film.
Das Universum mit seinen unterschiedlichen Welten in "Green Lantern" ist wunderschön und phänomenal. Hier kann ein Regisseur seiner Kreativität freien Lauf lassen und seinem Publikum grandiose, schöne und bunte Bilder bieten. Das gelingt dem eigentlich durchblickenden Martin Campell bekanntlich sehr gut. Leider ist in "Green Lantern" wenig davon zu sehen. Ja, es exisiteren schöne Bilder der unterschiedlichen Planeten, dennoch spielt das Geschehen meistens auf der dem Zuschauer sehr bekannten, gewöhnlichen Erde statt. Das ist schade in Anbetracht dessen, dass vorher mit den schönen Bildern stark für den Film geworben wurde.
Auch werden leider die Figuren stark vernachlässigt. Ryan Reynolds "Hal Jordan" wird ganz gut eingeführt. Nach der Auserwählung gelangt er das erste Mal auf einem anderen Planeten und scheint sich mit diesem und seinem neuen Anzug direkt zu identifizieren. Nach einer Versammlung aller Lanterns und am Ende eines kurzen Trainings hält er sich dann nicht mehr für den Auserwählten und kehrt zur Erde zurück, wo sich das Geschehen bis zum Schluss des Films abspielt.
Das Ende ist natürlich vorhersehbar: Die böse Riesenwolke taucht aus dem nichts in einer Fabrikhalle auf und greift Hal und die ganze Stadt an. Er besiegt den Gegner ganz allein und wird von den anderen Lanterns fortan respektiert, die vorher nichts für einen Menschen übrig hatten. Die Beziehung zwischen Hal und der von Blake Lively dargestellten Carol Ferris ist lahm, die Spezialeffekte größenteils gelungen und die anderen Darsteller bleiben größenteils blass. Das ist sehr schade, denn mit Peter Sarsgaards, Mark Strong und Tim Robbins sind hervorragende Schauspieler am Werk. Sarsgaards liefert noch die beste Vorstellung ab, während Strong und Robbins eher Stereotypen darstellen.
Fazit: Das Universum von "Green Lantern" ist einzigartig und ästhetisch. Leider sieht man davon nicht viel im "fertigen" Film. Die Visualisierung der Welten wird in wenigen Minuten auf die Leinwand projiziert, das Geschehen spielt sich größeteils auf der langweiligen Erde ab. Das Versuch der Gründungs eines DC-Universums missglückt trotz fähiger Schauspieler und eines zuverlässigen Regissuers.