Bill Maher, agnostischer Sohn eines Juden und einer Katholikin, bezeichnet George Bush und Osama Bin Laden in einem Atemzug als religiöse Fanatiker. Der Comedian interessiert sich seit seinen Berufsanfängen für Religionen, da sich mit dem Thema leicht Lacher ernten lassen. Schließlich ist jeder religiösen Weltanschauung etwas Unlogisches inhärent, das man auf der Bühne leicht für seine Zwecke nutzen kann. Mit „Religulous“ treibt Maher dieses Konzept nun auf die Spitze: Er macht keine Witze über Religionen, die machen sich über sich selbst lustig, lautet sein Credo. In Interviews, die er mit Gläubigen überall auf der Welt führt, legt er dank stellenweise brillanter Analyse die Schwachpunkte des Gottesglaubens offen. Seine Gesprächspartner liefern ihm dabei selbst die optimalen Vorlagen. Ein ehemaliger Homosexueller, der mittlerweile in einer biederen Kleinfamilie lebt, erklärt mit felsenfester Überzeugung, dass es gar keine Schwulen gäbe. Stattdessen würde Homosexualität nur aus fehlender Selbstsicherheit resultieren. Diese absurde Diskussion gehört zu den Höhepunkten von „Religulous“.