Und es fängt so gut an: Ein Mädchen findet auf dem Spielplatz einen Jungen toll - und der schubst und beschimpft sie (erinnert an Miss Undercover). Ihre Mutter erzählt ihr zum Trost, dass täten Jungen und Männer, wenn sie ein Mädchen liebten. Und hieraus sollen sich alle Missverständisse der Geschlechter erklären können, die nun folgen. Drei Paare oder potenzielle Paare werden ins Rennen geschickt um sich erfolgreich zu verrennen.
Der Anfang ist chaotisch weil unübersichtlich - das dauernde Hin und Her zwischen teils ähnlichen Schauspielern nervt. Das Darstellen der Paarsituationen gelingt aber erst einmal nicht schlecht: Beth (Jennifer Aniston) wäre gern verheiratet, doch ihr Freund Neil (Ben Affleck), will nicht, obwohl er sie liebt. Klare Sache. Gigi (Ginnifer Goodwin) begreift offenbar den Code der Date-Sprache nicht und tigert ums Telefon um am Ende an den Barkeeper Alex (Justin Long) zu geraten. Ben (Bradley Cooper) ist verheiratet, mit der rigiden Janine (Jennifer Connelly) und verliebt sich in die hinreissende Yoga-Lehrerin Anna (Scarlett Johansson). Mary (Drew Barrymore) ist hilflos und gerät immer nur an den Falschen wie es scheint.
Man könnte ein Meisterwerk daraus machen, bei der Besetzung und dem entsprechend gigantischen wäre das ein Klacks. Drehbuchautoren und Regie haben aber offenbar viel zu viel TV-Serien im Blick gehabt, als dass sie einen ruhigen roten Faden durch die Komödie gespannt hätten. Schnell Wechsel und einiges an klischeehafter Unlogik verhindert schweresloses Gleiten. Unnötige Szenen halten auf (der Film ist elend lang). Am schlimmsten aber ist der Regieeinfall, aus präzise und wichtige Dialoge zu verzichten und sie lieber durch unendlich scheinende in Maschinengewehrsalventempo geschmetterte Plappersalven zu ersetzen. Ja, wir wissen, die Amis lieben bei Ihren schrecklichen Sitcoms das nuschelnde Schnellgelaber - aber langfristig ist weltweit dann doch mehr Inhalt angesagt. Um das ganze noch unverständlicher und damit zur Katastrophe zu machen, wird ein Großteil der Dialgoe völlig unnötig von Musik untermalt - Verletzung einer der eliminarsten Regeln der Filmkunst: Untermalung nur bei wirklich entscheidenden Szenen (Titanic sinkt - Winnetou verscheidet), Musik nie unter feinsinnige Dialoge etc. - hier offenbar von echten Idioten umgangen, entweder Toningenieure, die immer überall einen schrecklichen Klangteppich fordern oder Leute, die sich einen Abend nur mit schallend dröhnender Musik vorstellen können, bei denen nur schreiend kommuniziert werden kann. Die Auftritte von Ginni Goodwin und Scarlett Johansson bringen noch am ehesten etwas optische Freude - aber retten kann das diese Film niemals.
Fazit: Die gute Besetzung verschwendet sich in einem allenfalls mässigen Drehbuch, nicht einmal die Abteilung Humor bringt mehr als 3-4 müde Gags hervor und die Sounduntermalung aller Dialoge grenzt an akustische Folter.
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