Von allen Filmen, die ich bisher gesehen habe, hinterließ der Vorleser auf mich den emotionalsten Eindruck. Der film beginnt etwas enigmatisch: was hat der Junge , wo geht er hin..? Bis es klar wird,dass er erkrankt ist. Die blonde Dame hilft ihm. Der Beginn ist eine Romanze mit einer Portion (verbotener) Erotik. Es entsteht eine leidenschaftliche Bezeihung zwischen Hanna und Michael, und die beiden Hauptdarsteller machen das exzellent. Ich kannte das Buch nicht, sah zuerst den Film und stellte mir in dieser Phase der Romantik die Frage, warum ihn Hanna irgendwie auf Distanz hält? Als ob sie etwas verheimlichen möchte... Dann brach der Kontakt zwischen den beiden plötzlich ab-wieder will Hanna eine Distanz erzeugen, den Michael von irgendetwas fernhalten. Michael leibt sie und später werden seine Beziehungen scheitern,da er sie alle mit Hanna vergleicht-vor allem in seinem Unterbewusstsein. Dann kam die erklärung für meine Vermutung: Gerischtsverfahren. Hanna war zur Zeit der NS in Deutschland eine KZ-Aufseherin.Das wollte sie vom Michael unbedingt fernhalten. Doch er ist inzwischen ein Jura-Student, ein tallentierter, und für ihn war es ein Schock, Hanna im Gerichtssaal zu sehen und zu erfahren,dass sie eine der Angeklagten ist. Dann kommen die Schuldgefühle: Darf man eine Persn wie Hanna lieben? Wenn man jetzt ganz tief hinein geht, dann ist die Frage, ja natürlich. Hanna war ein Gefolge, sie war eine Analphabetin, die damals im System mitschwimmte, und das für sie beste Leben suchte-was sie dem Richter in einem Satz zu verstehen gab : "Was hätte ich machen sollen ? Hätte ich mich damals nicht für Siemens bewerben sollen? ". Michael erlebte Hanna als eine leidenschaftliche Verführerin, als eine hilfsbereite Person, die ihm half, als es ihm schlecht ging, und auch als eine enigmatische Geliebte, die stimmungsschwankungen hat. Nun weiß Michael was Hannas Geheimnis ist: ihre vergangenheit, aber auch,dass sie als Analphabetin das Leben zu meistern versucht,denn einem Moment,als Hannah vom Richter zum schreiben aufgefordert wird ,kommt Michael darauf, dass Hanna gar nicht lesen und schreiben kann. Die Vorlesungsrituale, die Michael amchte, wirkten auf Hanna wie ein Aphrodisiakum. Am Ende des Prozesses nimmt Hanna die Schuld auf sich, für etwas was sie nie getan haben kann. Michael liebt sie-und beginnt zu weinen. Das ist die erste Stelle im Film, wo ich auch mitweinen musste. Der letzte Teil des Films brach mich psychisch. Die Liebe und Zuneigung zwischen den beiden ist beidseitig und evident, Michael ist entschlossen Hanna zu helfen, aber sie nimmt sich das Leben. Da musste ich das zweit mal weinen- auch anch dem Film ,und fühlte mich einige Tage danach so richtig gebrochen. Ein exzellenter Film, aber für die Softies wie mich,die darüber auch nachträglich viel nachdenken, zu hart. Bravo Kate Winslet, Bravo David Kross.