Darum geht’s: Jessie (Kate Bosworth) und Mark (Thomas Jane) haben ihren kleinen Sohn bei einem Unfall verloren und adoptieren den achtjährigen Cody (Jacob Tremblay). Der Kleine hat Angst vor dem Einschlafen: Was immer er träumt, wird wahr! FILMSTARTS-Kritik: Vater, Mutter, Kind – in „Before I Wake“ schlägt der Traum von der Familie in einen Albtraum um. Das ist emotional mitreißend und ästhetisch ambitioniert.
„Frantz“
Darum geht’s: 1919, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Anna (Paula Beer) besucht jeden Tag die Grabstätte ihres gefallenen Verlobten Frantz (Anton von Lucke). Eines Tages beobachtet sie auf dem Friedhof einen Fremden (Pierre Niney), der auf Frantz' Grab Blumen hinterlässt und spricht ihn an… FILMSTARTS-Kritik: Ein thematisch und motivisch reichhaltiges sowie in den Schlüsselrollen exzellent gespieltes, aber auch etwas unterkühltes Drama.
Darum geht’s: An ihrem 43. Geburtstag ist Bridget Jones (Renée Zellweger) längst wieder Single – und träumt von einem Baby. Als sie erst mit dem Internet-Millionärs Jack Quant (Patrick Dempsey) und wenig später auch noch mit ihrem Ex Mark Darcy (Colin Firth) im Bett landet, erfüllt sich der Wunsch… FILMSTARTS-Kritik: Vielleicht ist „Bridget Jones’ Baby“ nach der langen Pause ein wenig aus der Zeit gefallen, aber auch die neuen liebevoll-peinlichen Abenteuer der wandelnden Londoner Single-Katastrophe bieten gute Komödienunterhaltung mit charismatischer Besetzung.
Darum geht’s: Der Neurochirurg Doctor Stephen Strange (Benedict Cumberbatch) vollbringt im Operationsaal immer wieder Wunder. Als ihm bei einem selbstverschuldeten Autounfall die Finger zerschmettert werden, ist der arrogante Arzt zu allem bereit, um seine inoperabel verletzten Hände wieder wie gewohnt nutzen zu können. Dann hört er von The Ancient One (Tilda Swinton), einer mächtigen Magierin in Tibet und setzt alle Hoffnung auf sie… FILMSTARTS-Kritik: Benedict Cumberbatch, Tilda Swinton, der Humor und die visuelle Gestaltung der Actionszenen sind top. Aber in Sachen Story, Bösewicht und Nebenfiguren ist noch Luft nach oben.
Darum geht’s: 40.000 Euro gibt es für die beste Idee zu einem Kinofilm über den Rapper Cro (spielt sich selbst): Die Asperger-Autistin Vanessa (großartig: Peri Baumeister) will als Uni-Abschlussprojekt eine Tour-Doku über Cro drehen, während dem Versicherungsangestellten Ludwig (Marc Benjamin) eher ein Animationsfilm über die Jugendtage des Rappers vorschwebt. Und der partymachende Frauenheld Dawid (David Schütter) schüttelt die Idee eines Films aus dem Ärmel, in dem Cro in 30 Jahren als fetter Mittfünfziger von einem Comeback träumt. FILMSTARTS-Kritik: Die Macher um Regisseur Martin Schreier und Produzent Til Schweiger zeigen echten Mut, denn selten zuvor hat ein Musikerfilm die Erwartungen so konsequent unterlaufen wie dieser. Womöglich wird „Unsere Zeit ist jetzt“ den einen oder anderen Cro-Fan überraschen – aber Freunde romantischer Komödien und experimentellerer Filmerfahrungen sollten ihn sich auf keinen Fall entgehen lassen.
Darum geht’s: Anfang der 1940er Jahre wird der 13-jährige Ernst Lossa (Ivo Pietzcker) als „nicht erziehbar“ in eine Nervenheilanstalt in Süddeutschland eingewiesen. Hinter den dicken Mauern der Anstalt geht Unvorstellbares vor sich: Der Klinikleiter Dr. Veithausen (Sebastian Koch) lässt systematisch Patienten töten. Als Ernst dahinterkommt, dass immer mehr Freunde von ihm vergiftet werden, wollen er und seine Freundin Nandl (Jule Hermann) fliehen. FILMSTARTS-Kritik: „Nebel im August“ ist ein vielschichtiges, herbes Drama, das die niederschmetternde Thematik Euthanasie so ungeschönt an den Zuschauer heranträgt, wie es sein muss. Bis zum bitteren Ende.
„Seefeuer“
Darum geht’s: Über ein Jahr lang lebte der Regisseur Gianfranco Rosi auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa, die auf Grund ihrer Nähe zum afrikanischen Kontinent ein häufiges Ziel von Flüchtlingsbooten ist: Er filmte Einheimische, Fischer, Ärzte, Helfer und auch Rettungsaktionen auf hoher See, ohne die Bilder zu kommentieren. FILMSTARTS-Kritik: Die zuweilen schwer zu ertragenden Aufnahmen von den überfüllten Flüchtlingsbooten und den geschundenen Menschen sprechen eine deutliche Sprache und machen aus dem mit dem Goldenen Bären der Berlinale 2016 ausgezeichneten Dokumentarfilm „Seefeuer“ ein eindrucksvolles Plädoyer für humanes Handeln.
Darum geht’s: Der Zimmermann Daniel Blake (Dave Johns) aus Newcastle strauchelt. Seine geliebte Frau ist nach schwerer Krankheit verstorben, dazu erholt sich der 59-Jährige nur langsam von einem Herzinfarkt. Der einsame Witwer ist auf die Hilfe des britischen Staates angewiesen, verheddert sich jedoch hoffnungslos in den bürokratischen Fallstricken des starren Apparats. Doch dann schließt er eine unerwartete Freundschaft. FILMSTARTS-Kritik: Ken Loach setzt in seinem berührenden Sozialdrama „Ich, Daniel Blake“ der geballten Kälte des britischen Wohlfahrtssystem puren Humanismus entgegen. In Cannes gab es dafür die Goldene Palme.
Darum geht’s: Rund um den Hauptbahnhof von Seoul machen sich heruntergekommene Gestalten bereit für die Nacht, Obdachlose schlagen im Bahnhofsgebäude ihr Lager auf. Ein Mann sucht verzweifelt Hilfe für seinen Bruder, der zunehmend schwächelt und schließlich scheinbar tot zusammenbricht. Dann beginnen Zombies die Straßen zu bevölkern. FILMSTARTS-Kritik: Yeon Sang-hos Animationsfilm „Seoul Station“ hat als starkes Porträt von Menschen am Rande der koreanischen Gesellschaft weit mehr zu bieten als „nur“ eine spannende Zombie-Apocalypse.
„Tschick“
Darum geht’s: Der 14-jährige Außenseiter Maik Klingenberg (Tristan Göbel) ist heimlich in seine populäre Klassenkameradin Tatjana (Aniya Wendel) verliebt. Doch die nimmt den unscheinbaren Nerd überhaupt nicht wahr und lädt ihn auch nicht zu ihrer Geburtstagsparty ein. Am Abend der Feier steht dann plötzlich Andrei „Tschick“ Tschichatschow (Anand Batbileg) vor Maiks Tür. Der kürzlich nach Deutschland gekommene Spätaussiedler wurde auch nicht eingeladen und überredet Maik zu einer Spritztour in einem geklauten Lada… FILMSTARTS-Kritik: Zu diesem Film kam Fatih Akin zwar wie die Jungfrau zum Kinde, aber der Star-Regisseur schafft es, sich die tragikomische Verfilmung von Wolfgang Herrndorfs gleichnamigem Coming-Of-Age-Bestseller „Tschick“ anzueignen und dem Stoff zugleich seine reizvollen Ecken und Kanten zu belassen.
„Wo die wilden Menschen jagen“
Darum geht’s: Der schweigsame Junge Ricky Baker (Julian Dennison) wird von der Kinderfürsorge in die Obhut der Pflegeeltern Bella (Rima Te Wiata) und Hec (Sam Neill) gegeben wird. Als er sich gerade an sein neues Zuhause gewöhnt und beginnt sich zu öffnen, stirbt Bella und Ricky soll zurück ins Heim. Er flüchtet… FILMSTARTS-Kritik: „Wo die wilden Menschen jagen” ist eine witzige, wilde und warmherzige Verlust- und Fluchtgeschichte aus den Wäldern Neuseelands, die den ganz persönlichen Stempel von Regisseur Taika Waititi („Thor 3 - Ragnarök“) trägt.
Darum geht’s: Auch nach zwei Jahren hat Clara (Karoline Herfurth) den Tod ihres Verlobten Ben noch nicht verarbeitet. Während ihre beste Freundin Katja (Nora Tschirner) alles versucht, um ihr frischen Lebensmut einzutrichtern, schickt Clara weiter SMS an Bens alte Handynummer. Was sie nicht weiß: Die Nummer wurde inzwischen neu vergeben, und zwar an den Sportjournalisten Mark (Friedrich Mücke). Der ist fasziniert von den gefühlvollen Kurznachrichten und macht sich auf die Suche nach der unbekannten Absenderin… FILMSTARTS-Kritik: Ganz großes romantisches Kino – „SMS für dich“ braucht sich selbst vor seinem Hollywood-Vorbild „Schlaflos in Seattle“ absolut nicht zu verstecken!
Darum geht’s: Die Philosophin Nathalie (Isabelle Huppert) wird von ihrem Ehemann und Kollegen Heinz (André Marcon) verlassen und muss außerdem berufliche Rückschläge verkraften. Sie lernt mit der Situation umzugehen und entdeckt eine neue Freiheit. FILMSTARTS-Kritik: Dialogreiches, aber nie geschwätziges französisches Kino voller anregender Ideen und Gefühle mit einer großartigen Isabelle Huppert.
Darum geht’s: Der Junge Kubo lebt gemeinsam mit seiner Mutter in einer Höhle. Sie bläut ihm immer wieder ein, sich bloß nicht nach Einbruch der Dunkelheit draußen aufzuhalten. Schließlich haben seine rachsüchtigen Tanten und sein mörderischer Großvater, der Mondgott, einst schon eines seiner Augen geraubt. Doch eines Abends lässt sich Kubo von einem Laternenfest im Dorf ablenken… FILMSTARTS-Kritik: Ein Familienfilm mit Wow-Effekt – „Kubo – Der tapfere Samurai“ ist ein nicht nur visuell herausragendes Animations-Abenteuer, das vollkommen verdient mit zwei Oscar-Nominierungen belohnt wurde.
„Arrival“
Darum geht’s: Außerirdische sind an zwölf Orten rund um den Erdball gelandet. Erste Versuche der Kontaktaufnahme scheitern. Deshalb engagiert das US-Militär die Linguistik-Koryphäe Dr. Louise Banks (Amy Adams), auch der Physiker Dr. Ian Donnelly (Jeremy Renner) wird hinzugezogen. Gemeinsam gelingt es den Forschern, nach und nach eine simple Form der Kommunikation mit den fremden Wesen aufzubauen… FILMSTARTS-Kritik: Regisseur Denis Villeneuve gelingt mit „Arrival“ ein krasser Gegenentwurf zu „Independence Day“, nämlich ein ambitionierter, emotionaler und spannender High-Concept-Film, der seinem Publikum viel zum Nachdenken mit auf den Weg gibt. Großes Kino für Erwachsene!