Zum Start des norwegischen Überraschungshits "Troll Hunter" nehmen wir die Historie des Found-Footage-Genres unter die Lupe - von ersten Stehversuchen mit "Cannibal Holocaust" über den bekanntesten Vertreter "The Blair Witch Project" bis hin zu "Apollo 18", der erst im Januar 2012 in unsere Kinos kommen wird.
In der Literaturtheorie spricht man vom „Fiktionsvertrag“, im Kino vom “suspense of disbelief”. Gemeint ist damit, dass das Publikum sich jederzeit über die illusorische Natur des Mediums bewusst ist, seinen Zweifel an jeder noch so unwirklichen Erzählung dabei aber zugunsten einer spannend-unterhaltsamen Zeit bewusst aufgibt. Der Effekt, den „The Blair Witch Project“ auf viele Kinozuschauer im Jahr 1999 hatte, müsste also dementsprechend als „suspense of suspense of disbelief“ bezeichnet werden. Denn hier wollte das Publikum ausnahmsweise mal dringend daran glauben, dass die verstörende Geschichte einer aus dem Ruder laufenden Hexenjagd in der tiefsten US-Provinz bloßes Schauspiel sei – und konnte es nicht. Zu groß war die formale Verwirrung, die Daniel Myrick und Eduardo Sánchez mit ihrem gerissen inszenierten Überraschungshit stifteten. Und damit war’s vorbei mit der großen Täuschung. Man lässt sich schließlich ungerne die eigene Medien-Inkompetenz vor Augen führen – nach dem Schrecken von „The Blair Witch Project“ ist der Fiktionsvertrag des Genre-Publikums mit dem Horrorkino wohl so intakt wie selten zuvor. Konsequenterweise wurde das hastig hinterhergeschobene Sequel „Blair Witch 2“ gleich im unkomplizierten Spielfilm-Modus inszeniert...
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