David Schwimmer
David Schwimmer war der erste, der für „Friends“ gecastet wurde. Eigentlich wollte er die Rolle als Ross Gellar gar nicht - er nahm sie nur an, weil er mit einem der Produzenten befreundet war. Als „Friends“ dann an Popularität zulegte, bemühte sich Schwimmer nach Kräften, sein Image als liebenswerten Sitcom-Star wieder loszuwerden und lehnte alle Rollen ab, die Ross zu ähnlich waren. Dazu zählte auch Will Smiths Rolle in „Men in Black“, stattdessen spielte Schwimmer lieber in „Der Zufallslover“ mit. Nach einigen weiteren erfolglosen Filmen gelang ihm 2001 mit dem HBO-Kriegsdrama „Band of Brothers“ endlich wieder ein Paukenschlag. Jedoch wurde seine Besetzung auch kritisiert, weil viele Zuschauer ihn noch immer zu sehr mit seiner Rolle in „Friends“ assoziierten. Neben seiner wiederkehrenden Rolle als Giraffe Melman in den „Madagascar“-Filmen ist Schwimmer seitdem hauptsächlich als Regisseur tätig. So übernahm er neben Theaterproduktionen auch die Regie bei der britischen Komödie „Run, Fatboy, Run“ mit Simon Pegg sowie dem Missbrauchs-Drama „Trust“ mit Clive Owen.
Jennifer Aniston
Bevor Jennifer Aniston als Rachel Green zum Star wurde, hatte sie bereits vier Serien-Flops hinter sich. Dank „Friends“ avancierte Aniston dann nicht nur zum bestbezahlten TV-Star der Welt (mit damals einer Million Dollar pro Episode), sie staubte auch noch jeweils einen Emmy und einen Golden Globe für die Rolle ab. Während Anistons Ehe mit Brad Pitt 2005 begleitet von einem gewaltigen Mediensturm zu Bruch ging, als dieser am Set von „Mr. & Mrs. Smith“ Angelina Jolie kennen und lieben lernte, nahm ihre Kinokarriere nach dem Serienende zunehmend an Fahrt auf: So spielte sie bereits 2003 an der Seite von Jim Carrey in „Bruce Allmächtig“ und wurde im selben Jahr vom Forbes Magazin zur einflussreichsten Prominenten gewählt. Anschließend folgten Rollen in Leinwanderfolgen wie „…und dann kam Polly“, „Marley & Ich“, „Kill the Boss“ oder zuletzt „We‘re the Millers“. Die Komödie „Wanderlust“ mit Paul Rudd war zwar an den Kinokassen weniger erfolgreich, aber bereuen wird Aniston ihr Mitwirken dennoch nicht, schließlich lernte sie am Set den Drehbuchautoren und ihren heutigen Verlobten Justin Theroux kennen.
Courteney Cox
Vor dem Beginn der Serie war Courteney Cox der bekannteste Star des „Friends“-Casts, immerhin spielte sie schon 1987 die Freundin von Michael J. Fox in der superpopulären Sitcom „Familienbande“ und hatte zudem eine Hauptrolle im Jim-Carrey-Überraschungserfolg „Ace Ventura“ absolviert. Deshalb sollte sie ursprünglich auch allein im Mittelpunkt der Serie stehen, wobei die Macher zum Glück rechtzeitig gemerkt haben, dass der Charme der Serie vor allem aus dem Zusammenspiel der sechs so verschiedenen Freunde entspringt. Bereits 1996 konnte Cox mit dem ersten Teil der Horrorfilm-Reihe „Scream“ auch auf der Leinwand einen weiteren Erfolg nachlegen. Am Set des Films lernte sie zudem David Arquette kennen, mit dem sie anschließend 14 Jahre lang verheiratet war. Seit Juni 2014 ist sie nun mit „Snow Patrol“-Rocker Johnny McDaid verheiratet, während sie im TV Seit 2009 in ihrer eigenen Sitcom „Cougar Town“ als Jules Cobb regelmäßig den Rotwein in Strömen fließen lässt.
Matt LeBlanc
Matt LeBlancs größter Erfolg vor „Friends“ war ein Werbespot von „Heinz Tomaten Ketchup“, der sogar beim wichtigsten Werbe-Festival der Welt in Cannes einen Preis gewann. Der liebenswerte, aber nicht gerade intelligente Schönling Joey Tribbiani war seine mit Abstand erfolgreichste Rolle, deshalb hängte er nach zehn Jahren „Friends“ gleich noch zwei Staffeln der Spin-off-Serie „Joey“ dran. Seine Versuche, sich im Kino zu etablieren, waren hingegen weniger erfolgreich. Sein bekanntester Film ist bislang das Serien-Remake „Lost in Space“, das es zu einer Nominierung für die Goldene Himbeere als Schlechteste Neuverfilmung brachte. Im TV hat er hingegen immer noch Erfolg: Seit 2011 spielt er in der Sitcom „Episodes“ eine fiktive Version seiner selbst und gewann dafür sogar einen Golden Globe.
Matthew Perry
Matthew Perry hatte schon eine ganze Reihe von Serien-Rollen hinter sich, als er für die Pilotfolge von „Six of One“ vorsprach, die später als „Friends“ bekannt wurde. Neben der Sitcom gelang es Perry auch im Kino, Fuß zu fassen, vor allem mit Komödienhits wie „Keine halben Sachen“ neben Bruce Willis und „17 Again“ mit Zac Efron. Während den Dreharbeiten zu „Fools Rush In – Herz über Kopf“ hatte Perry 1996 einen schweren Unfall und musste an der Bauchspeicheldrüse operiert werden. Die resultierenden Schmerzen ließen ihn zu Alkohol und Schmerztabletten greifen. 1997 beichtete er dem PEOPLE-Magazin seine Vicodin-Sucht und ließ sich in die bekannte Hazelden-Entzugsklinik einweisen. Auch anschließend gab es immer wieder Rückfälle inkl. weiterer gesundheitlicher Probleme und starken Gewichtsschwankungen. Seine Kollegin Jennifer Aniston bot sich ihm sogar als Diättrainer an, bevor er sich im Jahr 2000 erneut in die Entzugsklinik einweisen ließ. Mittlerweile scheint Perry die Sucht besiegt zu haben. Zwischen 2012 und 2013 war er neben Courtney Cox in der Comedy-Serie „Go On“ zu sehen, die trotz positiver Kritiken von NBC nach einer Staffel wieder eingestellt wurde. Im Oktober 2011 kam eine seiner ersten Serien, „Second Chance“ von 1987, zu spätem Ruhm: In der Eröffnungsszene der Pilotfolge wird nämlich der Diktator Muammar al-Gaddafi von Petrus in die Hölle geschickt. Als Gaddafis Todesjahr wurde das Jahr 2011 angegeben!
Lisa Kudrow
Bevor sie für „Friends“ gecastet wurde, spielte Lisa Kudrow bereits in der beliebten Sitcom „Verrückt nach dir“ mit Helen Hunt eine Nebenrolle als tollpatschige Kellnerin Ursula Buffay, die später auch in „Friends“ als Phoebes böser Zwilling wieder auftaucht. Zusätzlich zu ihrer TV-Karriere feierte Kudrow auch einige Erfolge mit Filmrollen, so wurde sie etwa für „The Opposite of Sex“ 1999 für einen Independent Spirit Award nominiert. Ein Jahr nach dem Ende von „Friends“ war sie in der selbstreferenziellen HBO-Show „The Comeback“ über einen ehemaligen Sitcom-Star mit abgeflauter Karriere zu sehen. 2006 tat sie sich für eine Episode von „Cougar Town“ mit ihrer Ex-Kollegin Courtney Cox zusammen. Seit 2008 arbeitet Kudrow zudem an ihrer eigenen Webshow-Comedy „Web Therapy“, die nach drei Staffeln eine derartige Popularität erlangte, dass der Sender Showtime sie aus dem Internet holte und in sein reguläres Programm aufnahm.
James Michael Tyler
James Michael Tyler ist den meisten wahrscheinlich kein Begriff, dafür aber Gunther der Kellner, der eine unerwiderte Liebe zu Rachel Green hegt. Gunther entwickelte sich im Laufe der zehn Staffeln von einem Statist im Hintergrund zu einem der beliebtesten Nebencharaktere. Tyler bekam damals die Rolle, weil er zufällig der einzige Statist war, der wusste, wie man eine Espresso-Maschine bedient. 2012 hatte er noch einen kleinen Gastauftritt in Matt LeBlancs „Episodes“, seitdem macht er privat Musik und ist vermutlich wieder zu dem zurückgegangen, was er auch schon vor seinem unerwarteten Erfolg mit „Friends“ gemacht hat: Kellnern!