Matthew Reeves kommt zwar im Bundesstaat New York zur Welt, wächst aber in Los Angeles auf. Dort beginnt er bereits im Alter von acht Jahren, seine Freunde in fiktiven Filmen vor einer Spielzeugkamera zu inszenieren. Mit 13 lernt er J.J. Abrams kennen, als ihre Kurzfilme im Programm des Offenen Kanals des lokalen Fernsehens ausgestrahlt werden.
Während seines Studiums an der University of Southern California schreibt und inszeniert er 1993 ein Segment des Sci-Fi-Horrors „Future Shock“. Sein Beitrag (Titel: „Mr. Petrified Forrest“) wird mit denen der Kollegen Eric Parkinson und Oley Sassone zu einer Kurzfilm-Anthologie zusammengefasst. Die Veröffentlichung verhilft Reeves zu einem Agenten und schon im nächsten Jahr zu einem ersten Job als Drehbuchautor für den Action-Reißer „Alarmstufe: Rot 2“ mit Steven Seagal.
Nach seinem Uni-Abschluss schreibt er gemeinsam mit Jason Katims „Der Zufallslover“, eine romantische Komödie mit David Schwimmer und Gwyneth Paltrow, die sein Langfilm-Regiedebüt markiert. Nachdem er für verschiedene Serien dreht – darunter „Beziehungsweise“ und „Homicide“ (beide 1997) – trifft Reeves 1998 wieder mit Abrams zusammen. Gemeinsam schreiben und produzieren sie die Jugenddrama-Serie „Felicity“, bei der Reeves für die ersten Episoden (einschließlich des Pilotfilms) die Regiearbeit übernimmt.
Als nächstes schreibt und co-produziert er James Grays sensibles Drama „The Yards - Im Hinterhof der Macht“ (2000) mit einem jungen, angesagten Darsteller-Trio, bestehend aus Mark Wahlberg, Joaquin Phoenix und Charlize Theron. Sein erstes Big-Budget-Projekt ist dann der Monsterfilm „Cloverfield“, der von seinem Freund J.J. Abrams produziert wird. Dieser erste Langfilm-Ausflug ins Genre-Kino bringt dem Regisseur 2008 einen Saturn Award für den besten Science-Fiction-Streifen ein.
Zwei Jahre später inszeniert er den Horrorfilm „Let Me In“, ein Remake des schwedischen Titels „So finster die Nacht“ (2008). Im Gegensatz zu seinem skandinavischen Vorbild, das unter anderem den Kritikerpreis beim Filmfestival in Toronto gewinnt, geht Reeves' Version jedoch in Sachen wirklich wichtiger Auszeichnungen, mit Ausnahme eines weiteren Saturn Awards, leer aus. Dafür kann es an den US-Kinokassen ein sehr ordentliches Ergebnis erzielen.
Als der Regisseur 2012 eine Kinoversion der TV-Mystery-Serie „The Twilight Zone“ inszenieren soll, verlässt er 2013 das Projekt, um die Fortsetzung zu Rupert Wyatts „Planet der Affen: Prevolution“ zu inszenieren. Gemeinsam mit Mark Bomback schreibt er das Drehbuch und führt bei „Planet der Affen 2: Revolution“ erstmals bei einem Film Regie, der die Verwendung von Performance-Capture-Technik erfordert. Dabei arbeitet er mit dem Spezialisten auf diesem Gebiet, dem Schauspieler Andy Serkis (der Gollum aus der „Der Herr der Ringe“-Saga), zusammen, der erneut den Affen-Protagonisten Caesar spielt.
Nach der Inszenierung des finalen Teils der Trilogie, „Planet der Affen 3: Survival“ (2017), in dem ein furchterregender Bösewicht (gespielt von Woody Harrelson) gegen Caesar antritt, nimmt Matt Reeves ein Projekt von noch größerer Dimension in Angriff: den nächsten Batman-Film für DC. Der Blockbuster, der den nüchternen Titel „The Batman“ trägt, ist düsterer als die vorherigen Inkarnationen um den dunklen Comic-Ritter und wird von Robert Pattinson in der Titelrolle getragen. Paul Dano, Colin Farrell und Zoë Kravitz vervollständigen den Hauptcast des Films, der nach mehreren Verschiebungen im Zuge der COVID-19-Pandemie endlich im Frühjahr 2022 in die Kinos kommt.
Im März 2022 wird Reeves als ausführender Produzent von „The Penguin“ bestätigt. Dabei handelt es sich um eine Miniserie des US-Streaming-Services HBO Max, in der Colin Farrell seinen Part aus „The Batman“ erneut verkörpert.