Sehr selten stellt sich der Erfolg in Hollywood auf Anhieb ein, doch bereits mit ihrem Leinwanddebüt in „Center Stage“ versprach Zoë Saldaña eine große Zukunft, die sie mit Auftritten in Filmen wie „Fluch der Karibik“ und „The Terminal“ einlöste. 2009 war sie in J.J. Abrams „Star Trek“-Reboot als Uhura mit von der Partie und lieh außerdem der blauhäutigen Na’vi-Amazone Neytiri in James Camerons „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ Gestik, Mimik und Stimme – vor allem dem Science-Fiction-Epos ist es zu verdanken, das aus dem Starlet mittlerweile ein waschechter Filmstar geworden ist.

Teenies, Popstars und Piraten

Zoë Yadira Zaldaña Nazario wurde am 19. Juni 1978 in East Hanover im US-Bundesstaat New Jersey geboren. Als sie neun Jahre alt war, starb ihr Vater bei einem Verkehrsunfall und die Familie zog in ihre Heimat in der Dominikanischen Republik zurück. An der Ritmos Espacio de Danza Dance Academy wurde Saldaña in Ballett, lateinamerikanischen Tänzen, Jazz und Modern Dance unterrichtet; danach zog sie nach New York und studierte Schauspiel bei der FACES Theatre Company. Der Startschuss zu ihrer Karriere fiel 1999 mit einem Auftritt in der TV-Serie „Law & Order“, ein Jahr später feierte Saldaña mit dem erfolgreichen Tanzfilm „Center Stage“ bereits ihr Leinwand-Debüt. Im Jahr 2001 absolvierte sie ihren zweiten Kinoauftritt in der High-School-Romanze „Ran an die Braut“, wo sie in einer Nebenrolle an der Seite von Ben Foster und Kirsten Dunst spielte. Einen weiteren Höhepunkt ihrer Karriere – wenn auch nicht unbedingt aus künstlerischer Perspektive – markiert ihre Rolle im Britney-Spears-Vehikel „Not A Girl“, der 2002 in die Kinos kam und für sage und schreibe acht Goldene Himbeeren nominiert wurde, von denen die skandalumwitterte Sängerin immerhin kassierte (Schlechteste Hauptdarstellerin und Schlechtester Filmsong). Trotzdem wurde der Musikclip im Kinoformat ein finanzieller Erfolg und verhalf Saldaña außerdem zu einer kleinen Rolle in Gore Verbinskis Abenteuerstreifen „Fluch der Karibik“. Darin verkörperte sie die Piratin Anamaria, die widerwillig der Crew von Captain Jack Sparrow (Johnny Depp) beitritt, nachdem der berühmteste Freibeuter der jüngeren Kinogeschichte zuvor nicht nur ihr Schiff entwendet, sondern es obendrein auch noch versenkt hat.

Mit „Star Trek - Die Zukunft hat begonnen“ und „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ zu dem Sternen

Im Jahr 2004 spielte Zoë Saldaña in Steven Spielbergs „The Terminal“ die Zollbeamtin Torres, die von Tom Hanks in seiner Rolle als gestrandeter Osteuropäer am Flughafen von New York tag täglich aufgesucht wird, um ein Visum ausgestellt zu bekommen. Zu dieser Zeit wurde außerdem gemunkelt, dass die hübsche Brünette ein begeisterter Star-Trek-Fan ist – in Wahrheit hatte die Schauspielerin zu diesem Zeitpunkt jedoch noch keine einzige Folge der Kultserie gesehen. Vier Jahre später sollte dieses nachträgliche Geständnis Schnee von gestern sein: Nachdem sie in der Komödie "Guess Who" die weibliche Hauptrolle neben Ashton Kutcher übernommen hatte und an Pete Travis’ „8 Blickwinkel“ beteiligt gewesen war, stand sie 2009 in J.J. Abrams „Star Trek“ als Kommunikationsoffizierin Uhura selbst auf der Brücke der berühmten Enterprise. Der gelungene Franchise-Neustart spielte rund 385 Millionen Dollar ein und wurde damit zum erfolgreichsten Film der Reihe, weswegen die Ankündigung einer Fortsetzung nicht lange auf sich warten ließ: Im Januar 2012 fiel die erste Klappe für das Sequel, in dem die komplette Crew um Chris Pine und Zachary Quinto wieder vollständig an Bord der USS Enterprise versammelt sein wird, so auch Saldaña. Ebenso im Jahre 2009 erhielt die Schauspielerin den Zuschlag für eine Hauptrolle in James Camerons „Avatar - Aufbruch nach Pandora“: Diese zeigte Saldaña aber nicht in persona, sondern in der Gestik, Mimik und Stimme der ansonsten computeranimierten Na’vi-Amazone Neytiri, die sich in den Ex-Marine Jake Sully (Sam Worthington) verliebt. „Avatar“ machte nicht nur das 3D-Kino salonfähig, sondern wurde mit weltweiten Einnahmen von 2,78 Milliarden Dollar auch zum erfolgreichsten Film aller Zeiten. Die beiden geplanten Sequels, in denen Saldaña und Worthington erneut in ihre aus dem ersten Teil bekannten Rollen schlüpfen, sollen voraussichtlich im Dezember 2014 und 2015 in den Kinos starten.

Femme Fatale

Nachdem sie in einen kleineren Auftritt im Action-Thriller „Takers“ absolviert und in der Comic-Adaption „The Losers“ bereits als todbringende Femme Fatale überzeugt hatte, ergatterte Zoë Saldaña im Jahr 2011 die Hauptrolle in Olivier Megatons „Colombiana“. Das von Luc Besson produzierte Rache-Epos um die kolumbianische Profikillerin Cataleya enttäuschte an den Kinokassen und erntete eher durchwachsene Kritiken, während Saldaña für ihre glaubhafte Darstellung der zerrissenen Killerin durchweg gelobt wurde. Ab 4. Oktober 2012 wird die Schauspielerin mit dominikanischen Wurzeln außerdem in „The Words“ an der Seite von Bradley Cooper und Olivia Wilde zu sehen sein. Geschrieben und inszeniert wird das Thriller-Drama von Brian Klugman und Lee Sternthal, die zuvor bereits gemeinsam das Drehbuch zu „Tron: Legacy“ geschrieben hatten.

Zoë Saldaña war bei den MTV Movie Awards 2003 für den besten Filmkuss im Film „Drumline“ nominiert. 2010 wurde sie außerdem von der italienischen Modemarke Max Mara zum „Face of the Future“ gewählt.