Es gab eine Zeit, da verging kaum ein Monat, ohne dass Jessica Alba nicht von einem Magazin oder einer Internetseite unter die Top x der schönsten, attraktivsten, erotischsten Stars gewählt wurde. Die von der Natur begünstigte Schauspielerin besteht jedoch darauf, auch als Schauspielerin ernstgenommen zu werden. Dafür hat die „Dark Angel“- und „The Fantastic Four“-Darstellerin seit ihrer Kindheit hart gearbeitet.
Vor dem Durchbruch
Jessica Alba wurde am 28. April 1981 in Kalifornien geboren. Da der Vater, tätig bei der Air Force, häufig den Standort wechselte, musste die Familie oft umziehen. Dies und ihre häufigen Krankheiten im Kindesalter machten es Jessica schwer, Kontakte zu knüpfen. Immer wieder musste sie ins Krankenhaus: mit Blinddarmdurchbruch, mehrmals wegen Lungenentzündung oder –kollaps sowie wegen Astmaanfällen. Zu all diesen Krankheiten kam eine Zwangsneurose hinzu. Aber das konnte ihren Ehrgeiz nicht bremsen: Bereits mit fünf Jahren wusste sie, dass sie Schauspielerin werden wollte und mit elf gewann sie bei einem Schauspielwettbewerb in Beverly Hills den Großen Preis. Neun Monate später unterzeichnete sie ihren ersten Vertrag. Ihre Anfälligkeit für Krankheiten sollte ihr im Erwachsenenalter noch einmal zu schaffen machen – so gab Alba selbst einmal zu, dass sie während der Vorbereitungen für „Dark Angel“ an Anorexie litt.
Von „Flipper“ zu „Dark Angel“: Jessica Albas Fernsehkarriere
Durch eine glückliche Fügung konnte Jessica Alba ihren Einstand im Fernsehgeschäft feiern: Ursprünglich für eine kleine Nebenrolle im TV-Film „Ferien total verrückt“ gecastet, erhielt sie durch den plötzlichen Ausfall einer Schauspielerin eine der Hauptrollen. Im Anschluss bekam sie überwiegend kleine Parts in Serienformaten, etwa in „The Secret World of Alex Mack“ als die eingebildete Jessica und in der Teenie-Soap „Beverly Hills, 90210“. In der Neuauflage der Delfin-Serie „Flipper“ konnte Alba mit ihren hervorragenden Schwimmkünsten punkten und gehörte zur Stammbesetzung. Ihren Durchbruch hatte sie schließlich in der postapokalyptischen, von James Cameron co-produzierten Serie „Dark Angel“. Als toughe Klonsoldatin Max, die sich gegen ihren Schöpfer auflehnt, dabei in Lederklamotten auf dem Motorrad durch die Nacht rast und keinem Kampf aus dem Weg geht, eroberte Alba eine beachtliche Fangemeinde, obwohl die Serie nach zwei Staffeln abgesetzt wurde.
Tänzerin und unsichtbare Frau
Nach „Dark Angel“ konzentrierte sich Jessica Alba auf Filmrollen. In „Honey“ spielte sie eine passionierte Tänzerin und Choreografin, die Straßenkindern einen Weg aus der Misere aufzeigt und sich gegen einen Musikvideoregisseur zur Wehr setzen muss, der sie aus dem Geschäft drängen möchte. Tanzen sehen konnte man sie ebenso 2005 als Nachtclub-Attraktion, die von dem good guy Bruce Willis als Kind gerettet wurde, in Robert Rodriguez‘ „Sin City“. Im selben Jahr war sie die Invisible Woman in der Comic-Verfilmung „Fantastic Four“ und tauchte in „Into the Blue“ im knappen Bikini mit Paul Walker nach Schätzen. Nach der Fortsetzung „Fantastic Four - Rise Of The Silver Surfer“ folgten mäßig erfolgreiche Versuche in Thrillern („Awake“), Komödien („Der Glücksbringer“) und Horrorfilmen („The Eye“).
Schön, aber untalentiert? Der Kampf mit dem Image
Jessica Alba wurde und wird vielfach als Sexsymbol gepriesen und fast ebenso häufig auf ihr Aussehen reduziert. Ihre darstellerischen Talente dagegen sind, vorsichtig gesagt, umstritten. Für die „Fantastic Four“-Filme wurde sie jeweils für die Anti-Auszeichnung Goldene Himbeere als Schlechteste Schauspielerin vorgeschlagen, die sie 2011 für ihre Auftritte in „Meine Frau, unsere Kinder und ich“, „Valentinstag“, „Machete“ und „The Killer Inside Me“ schließlich erhielt. Die Schauspielerin selbst räumte in Interviews ein, bei der Wahl der Rollen vielleicht nicht das beste Händchen zu haben. Dabei möchte Jessica Alba nichts lieber als für ihr Schauspiel beachtet und respektiert zu werden. Sie will von ihrem Image als mimisches Leichtgewicht unbedingt loskommen und schließt Nacktauftritte konsequent aus, was sie sogar vertraglich festschreiben ließ. In ihrem nächsten Projekt, der dritten Zusammenarbeit mit Robert Rodriguez in „Spy Kids 4: All the Time in the World“ dürfte für erotische Einlagen ohnehin kein Platz sein, aber auch ein Durchbruch als Charakterdarstellerin ist damit eher nicht zu erwarten.