Die Karriere der kanadischen und in Neuseeland aufgewachsenen Mimin Anna Paquin begann mit einem Paukenschlag: Gleich für ihre erste Rolle gewann sie mit jungen elf Jahren den Oscar als beste Nebendarstellerin und das obwohl sie über keinerlei professionelle Schauspielerfahrung verfügte. Doch auf diesem Triumph ruhte sich die brünette Darstellerin nicht aus und verfolgte ihre Karriere konzentriert weiter und etablierte sich nach und nach im Schauspielbusiness. Neben ihrer Rolle in der "X-Men"-Trilogie sorgte sie vor allem in der erwachsenen HBO-Vampir-Serie "True Blood" in der Rolle einer Kleinstadtkellnerin für Aufsehen. Aus der zweitjüngsten Oscar-Gewinnerin aller Zeiten ist eine erfolgreiche und nicht minder talentierte Film-und Fernsehschauspielerin geworden.
Zweitjüngste Oscar-Gewinnerin aller Zeiten
Das Licht der Welt erblickte Anna Paquin im kanadischen Winnipeg als Tochter einer Neuseeländerin und eines Kanadiers. Mit vier Jahren zog sie nach Neuseeland, wo sie auch ihre Kindheit verbrachte. Paquin besuchte eine Waldorfschule und zeichnete sich zunächst mehr durch ihr musikalisches, als ihr schauspielerisches Talent aus, bis sie der Zufall in die darstellende Kunst führte: Die Regisseurin von "Das Piano" Jane Campion suchte per Zeitungsanzeige die junge Hauptdarstellerin ihres Films, welcher in Neuseeland gedreht werden sollte und Anna Paquins Schwester beschloss zu dem Vorsprechen zu gehen. Aus Langeweile beschloss die kleine Anna mitzugehen und überzeugte dort nachhaltig, setzte sich gegen 5000 Mitbewerber durch und erhielt die begehrte Rolle. Dies war der Anfang eines märchenhaften Aufstiegs, der in die Filmgeschichte einging: Paquin, die vorher über kaum schauspielerische Erfahrung verfügte, wurde für ihre Darstellung in "Das Piano" mit jungen elf Jahren für den Oscar als beste Nebendarstellerin nominiert, gewann überaschenderweise und wurde so zur zweijüngsten Oscar-Gewinnerin aller Zeiten.
Anna Paquin mutiert zur gefragten Schauspielerin
Nach diesem phänomenalen Triumph zog sich die nun gefragte Mimin etwas zurück und trat nur vereinzelt in Werbespots auf, bis sie dann im Jahr 1996 in der Literaturverfilmung "Jane Eyre" in der Rolle der jungen titelgebenden Hauptfigur und in dem Familienfilm "Amy und die Wildgänse" in der Titelrolle zu sehen war. In den folgenden Jahren wirkte sie in diversen Filmen verschiedenster Genrefärbung mit: So hatte sie kleinere Rollen in den Filmen "Eine wie keine", "Scream 2" und dem gefeierten Musikfilm "Almost Famous – Fast berühmt". Größere Aufmerksamkeit erregte sie wieder, als sie Teil der Superheldenverfilmung "X-Men" wurde. Sie war dort und in den folgenden zwei Teilen als Mutantin Rogue zu sehen und zeigte, dass sie auch in größeren Blockbustern als Darstellerin bestehen kann. Neben ihrem Engagement im "X-Men"-Franchise überzeugte sie auch im Gus Van Sant Drama "Forrester – Gefunden!" und dem hochgelobten Drama "Der Tintenfisch und der Wal", in dem sie die Geliebte von Jeff Daniels spielte, mit dem sie auch schon bei "Amy und die Wildgänse" zusammenarbeitete - dort hingegen war sie noch als seine Tochter zu sehen.
Großer Erfolg als vampirliebende, blonde Südstaaten-Kellnerin
Den größten Erfolg als professionelle Schauspielerin nach ihrem Oscar-Gewinn hatte sie jedoch nicht im Kino, sondern im Fernsehen in der HBO-Vampirserie "True Blood", in der sie als leicht naive Kleinstadtkellnerin Sookie Stackhouse zu sehen ist, welche sich leidenschaftlich in einen Vampir verliebt. Die Rolle, für die die brünette Mimin ihre Haare blond färben musste, brachte ihr neben viel Anerkennung auch einen Golden Globe als beste Hauptdarstellerin in einer Drama-Serie ein. Neben ihrem zeitraubenden Engagement bei "True Blood" ist Paquin aber nicht komplett aus der Filmlandschaft verschwunden, sondern war noch neben Katie Holmes im Drama "The Romantics" zu sehen und absolvierte ein Cameo in "Scream 4". Abgedreht hat sie bereits das Drama "Margaret" in dem die sie neben Matt Damon eine Schülerin spielt.
Anna Paquin ist seit dem Jahr 2010 mit ihrem "True Blood"-Kollegen Stephen Moyer verheiratet.