Nachdem er mit „10 Cloverfield Lane“ für Aufsehen sorgte, knöpft sich Dan Trachtenberg nun eines der legendärsten Kino-Monster überhaupt vor: den Predator! In „Prey“ taucht eine der außerirdischen Killermaschinen im Jahr 1719 auf, um dort Jagd auf die mächtigsten Krieger*innen des Planeten zu machen. Dabei trifft das Alien auf die Komantschin Naru (Amber Midthunder). Die will gerade ihrem Stamm beweisen, dass sie eine echte Kriegerin ist. Also nimmt sie die Fährte des unbekannten Wesens auf, dass da gerade eine blutige Spur in der nordamerikanischen Steppe hinterlässt…
» "Prey" auf Disney+*
Im Gespräch mit Dan Trachtenberg will FILMSTARTS-Redakteur Stefan Geisler von dem Filmemacher nicht nur wissen, was einen guten „Predator“-Film auszeichnet und wie er es schafft, dass sein Szenario gerade nicht trashig wirkt. Der Regisseur verrät uns auch, warum sich die Killermaschine deutlich von jenem Predator unterscheidet, mit dem es einst Arnold Schwarzenegger im kultigen Original von John McTiernan zu tun bekommen hat:
Diese 3 Dinge braucht ein guter "Predator"-Film
FILMSTARTS: Was sind deiner Meinung nach die drei wichtigsten Zutaten für einen wirklich guten „Predator“-Film?
Dan Trachtenberg: Erstens: Mit dem Genre spielen. Zweitens: Coole Waffen einsetzen. Und drittens: Lass mich überlegen. Natürlich der Predator. Also drittens: Ein gutes Kreaturen-Design.
PreyFILMSTARTS: Als wir das erste Mal davon gehört haben, dass ein Predator nun auf amerikanische Ureinwohner*innen trifft, erinnerte uns das Konzept an „Cowboys & Aliens“. Der ist aber doch eher ein trashig-absurdes B-Movie-Spektakel und genau das hast du nicht gemacht. Was war dein Ansatz, um mit „Prey“ einen Film zu machen, der sich möglichst wie ein logisches „Predator“-Spin-off anfühlt?
Dan Trachtenberg: Man muss die beiden Welten möglichst stimmig miteinander verbinden. Wir zeigen, wie der Predator agiert, wie er auf einen neuen Planeten kommt und sich dort auf die Jagd begibt – und zwar nach dem stärksten Wesen. Er sucht das Alpha-Tier, die Spitze der Nahrungskette. Und dem gegenüber haben wir unsere Hauptfigur. Ihre Geschichte, sich beweisen zu wollen, hängt direkt damit zusammen. Das Thema des Films wäre daher nicht komplett, wenn es nicht den Predator gäbe.
FILMSTARTS: Mich hat der Film an einer Stelle an John Edward Williams' legendären Roman „Butcher's Crossing“ erinnert. Die Aufnahme der gehäuteten Buffalos gehört für mich zu den furchteinflößendsten Szenen in „Prey“. Woher kam die Idee, diese Darstellung der zerstörerischen Kraft der Büffeljäger und weißen Siedler in einen Film über den Predator zu packen?
Dan Trachtenberg: Die Story eines außerirdischen Invasoren, eines fremden Eindringlings in das Land der Komantschen, bot sich einfach dafür an, die erschütternde wahre Geschichte mit der Sci-Fi-Gewalt zu verbinden. Die Handlungen des Monsters in diesem Film eng mit den monströsen Handlungen der Siedler in der Geschichte zu verbinden, war von Anfang an eine zentrale Idee.
Das ist doch ein anderer Predator als noch bei Arnie?
FILMSTARTS: Dein Film spielt im Jahr 1719 und damit weit vor der Handlung von „Predator“ mit Arnold Schwarzenegger. Unterscheiden sich deswegen auch die beiden Versionen des Predator visuell so sehr voneinander?
Dan Trachtenberg: Ja, der Predator ist ziemlich anders – nicht nur weil die Geschichte 300 Jahre früher spielt, sondern weil dieses Alien in meiner Vorstellung auch von einer anderen Hemisphäre ihres Heimatplaneten kommt. Seine Rüstung ist etwas anders, seine Waffen sind ein wenig anders. Sogar seine Gesichtsstruktur haben wir etwas anders gestaltet. Wir wollten schließlich auch die Hardcore-Fans des Franchise, die alles über das Design der Kreatur zu wissen glauben, hier und da mit kleinen Details überraschen.
Denn diese stetige Überraschung ist es, die ja auch das Original ausmacht – von der Tarnfunktion über das maskierte Antlitz bis hin zum plötzlich unmaskierten Gesicht. Und einen ähnlichen Überraschungseffekt wollten wir auch bieten, aber dabei natürlich trotzdem dem Original huldigen. Es sind so kleine Anpassungen, die sich im gesamten Film finden. Unser Predator hat seine Trophäen zum Beispiel zum Bestandteil seiner Maske gemacht und trägt sie nicht nur am Lendenschurz.
„Prey“ könnt ihr exklusiv auf Disney+ streamen.
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