Das erste „Streets Of Rage“-Spiel erschien 1991 und war ein Hit in Jugendzimmern, die mit einer Konsole namens Sega Mega Drive ausgestattet waren. Man wählte einen von drei Ex-Cops mit den klingenden Namen Axel Stone, Adam Hunter oder Blaze Fielding und kloppte sich anschließend von links nach rechts durch Horden von Kriminellen über den Röhrenfernseher. Derek Kolstad, der Autor der ersten drei „John Wick“-Filme, hat ein Filmdrehbuch zum Side-Scroll-Spiel „Streets Of Rage“ geschrieben – und u. a. das Sonic-Filmstudio dj2 Entertainment ist bereits an Bord.
Wie das Branchenmagazin Deadline exklusiv berichtete, schrieb Derek Kolstad ein sogenanntes Spec script zu „Streets Of Rage“. Die Story des Films entstand also auf seine Initiative und sein eigenes Risiko hin, anstatt dass er von einem Studio dazu beauftragt wurde. Es bleibt bis auf Weiteres das Geheimnis von Derek Kolstad, welche Geschichte er aus den dünnen Plots der Spiele gezimmert hat. Gerade mit „John Wick“ hat er aber ja bewiesen, dass simple Prämissen ganz hervorragende Action-Filme ergeben können (wobei auch die Regisseure eine wichtige Rolle spielen, bei „John Wick“ waren das Chad Stahelski und David Leitch).
"Sonic" öffnete die Tür
Videospielverfilmungen haben den Ruf, häufig leider sehr schlecht zu sein und dieser Ruf ist vollkommen verdient. Sie können aber nun mal auch sehr erfolgreich sein: Unter den Top 5 der weltweit bisher erfolgreichsten Filme 2022 sind gleich zwei Spiele-Adaptionen, „Uncharted“ und „Sonic the Hedgehog 2“ (sie zählen beide zu den besseren Vertretern ihrer Zunft). Videospielverfilmungen liegen im Trend und der Erfolg der „Sonic-“-Filme dürfte Sega ermuntert haben, nun auch „Streets Of Rage“ in die Kinos zu bringen.
Ob die Fangemeinde rund um die kultigen Videospiele alleine groß genug ist, den Film zum Erfolg zu machen, darf bezweifelt werden. Doch wenn der „John Wick“-Autor seine Finger im Spiel hat, stehen die Chancen gut, dass ein launiger Actionfilm entsteht – der könnte dann auch Zuschauer*innen gefallen, die ausgefeilte Prügeleien auf der Kinoleinwand mögen, ohne die Spiele zu kennen.
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