+++Meinung+++
Es ist zum Haareraufen, Mäusemelken und Nippelabkauen: Auf der einen Seite gibt es viele Filmfans, die ständig klagen, dass der deutsche Film langweilig sei. Er sei eine Parade aus immer gleichen Dramen über das Dritte Reich und die deutsch-deutsche Trennung sowie aus monotonen Fremdscham-Komödien und Romantikkomödien im Aufbackbrötchen-Werbelook – meistens mit Til Schweiger. Dass es weitaus mehr und vor allem auch spannende Stoffe im deutschsprachigen Kino zu entdecken gibt, kann man noch so vehement erwidern. Es gibt Filmvernarrte, die das partout nicht wahrhaben wollen.
Erschwerend kommt hinzu: Wenn sich ein deutscher Kinofilm nicht in eine Schublade quetschen lässt, wird der nicht etwa prompt mit Erfolg gekrönt. Stattdessen erleidet er oftmals an den Kinokassen eine Bruchlandung. Wie soll er da Leute vom deutschen Kino überzeugen oder Studios dazu bringen, mehr originelle Projekte zu unterstützen? Filme wie etwa „Das schwarze Quadrat“, eine irrwitzige, dynamische, kauzige Gangsterkomödie, die nun auf DVD & Blu-ray erhältlich ist – und dort hoffentlich endlich von einem größeren Publikum entdeckt wird.
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Die schräge, temporeiche Ganovenposse erreichte laut der deutschen Filmförderanstalt im Kino weniger als 7.300 Menschen. Das ist eine echte Klatsche für alle, die mehr atypische Kinostoffe aus Deutschland haben wollen, und obendrein auch noch völlig unverdient!
Das ist "Das schwarze Quadrat"
Das diebische Duo Vincent (Bernhard Schütz aus „Sense8“) & Nils (Jacob Matschenz aus „Charité“) hat soeben „Das schwarze Quadrat“ gestohlen, ein Gemälde im Wert von 60 Millionen Dollar. Weil es ein Auftragsdiebstahl war, steht allerdings noch ein wichtiger Schritt aus: die Übergabe. Sie soll nun an Bord eines Kreuzfahrtschiffes stattfinden, wo sich Vincent und Will notgedrungen als Elvis- und David Bowie-Imitatoren ausgeben müssen. Eine schwer aufrechtzuerhaltende Maskerade – und dann versuchen auch noch Unbekannte, Vincent und Nils das Gemälde abzuknöpfen...
„Das schwarze Quadrat“ ist das Langfilm-Debüt von Regisseur und Autor Peter Meister. Der kreiert hier einen unangepassten Ganovenspaß, bei dem die Einzelteile mit der Genauigkeit eines Uhrwerks ineinandergreifen, und der Cast durchweg glänzt: Schütz und Matschenz verlieren als ungleiches, gewitztes Gangsterdoppel zunehmend die Mission aus dem Blick. Sie lassen sich von einem schrägen Cast rund um „Toni Erdmann“-Star Sandra Hüller sowie „jerks.“-Nebendarstellerin Pheline Roggan zusätzlich verwirren – und wir dürfen aus sicherer Distanz das Chaos genießen.
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Der Wirbel rund um das gestohlene Gemälde, falsche Identitäten und sich reibende Persönlichkeiten wird somit zu einer aberwitzigen Katz-und-Maus-Jagd voller Slapstick, Situationskomik, ironisch gebrochenem Kitsch und spannenden Storywendungen – und mit Gaga-Finale. Als würde man einem „Ocean's Eleven“-Ableger zuschauen, in dem ein Kunstraub zur Kreuzfahrt-Farce mutiert, und der einen Abstecher in grotesken Thriller-Gefilden macht.
Denn so stylisch-knallbunt der Look des Films ist, so pechschwarz ist sein Humor – inklusive freudig inszenierter Gewaltspitzen wie dem Abbeißen von Brustwarzen. Ihr dachtet doch nicht, der seltsame Einstieg in diesen Artikel hätte keinerlei Anlass?
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