Die vierte Folge der zweiten „Star Trek: Picard“-Staffel enthüllt endlich, wer die Wächterin ist, nach der Jean-Luc Picard (Patrick Stewart) und seine Crew in der Vergangenheit des Jahres 2024 suchen, um ihre Zeit wieder zu reparieren. Bis es so weit ist, muss der Sternenflotten-Veteran in der Episode aber noch den Umweg über eine alte Bekannte gehen: In derselben Bar in Los Angeles, in der wir ihre ältere Version (Whoopi Goldberg) in Folge 1 wiedergesehen haben, trifft Picard fast 400 Jahre vorher auf eine junge Guinan (gespielt von Ito Aghayere).
Die zu jenem Zeitpunkt von der Menschheit desillusionierte El-Aurianerin erkennt Picard bei dieser Begegnung ganz offensichtlich nicht wieder, was diesen auch nicht weiter verwundert. Einige Fans der Vorgängerserie „Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert“ (aka „Star Trek: The Next Generation“) könnten hier jedoch protestieren. Denn auch wenn Picard und Guinan erst über 300 Jahre später gemeinsam Abenteuer auf der Enterprise erleben, sind sie sich eigentlich schon lange vorher begegnet. Doch gibt es eine einfache Erklärung für diesen vermeintlichen Widerspruch...
Erstes Treffen im 19. Jahrhundert
Aber der Reihe nach: Picards aktueller Abstecher ins Jahr 2024 ist längst nicht die erste Zeitreise für den berühmten Weltraumforscher. In der „Next Generation“-Doppelfolge „Gefahr aus dem 19. Jahrhundert“ (Staffel 5, Folge 26 & Staffel 6, Folge 1) verschlägt es Picard und einige seiner Offiziere sogar ins Jahr 1893, nachdem auf der Erde ein Kopf von Android Data (Brent Spiner) gefunden wurde, der sich genau seit jenem Jahr schon dort befindet.
CBS
Im 19. Jahrhundert machen Picard und Co. dann nicht nur Bekanntschaft mit Autorenlegende Mark Twain, sondern teffen auch auf eine jüngere Guinan, die sich bereits zu jener Zeit auf der Erde aufhält. Für die sehr langsam alternde El-Aurianerin ist es ihr erstes Aufeinandertreffen mit Picard, eine prägende Begegnung, an die sich auch später an Bord der Enterprise eindeutig noch lebhaft erinnert. Warum aber weiß die Guinan des Jahres 2024 nun nichts von diesem Kennenlernen?
Eine weitere Folge von Qs Taten
Auch die neue Guinan-Darstellerin Ito Aghayere, die in ihrer Kindheit selbst großer „Next Generation“-Fan war, stellte sich genau diese Frage, bekam von „Picard“-Autor Terry Matalas jedoch keine klare Antwort darauf, wie sie im Interview mit Variety verriet. Über einen Vertreter des Streamingdienstes Paramount+ (wo „Picard“ in den USA läuft) lieferte Matalas dann aber doch noch eine Erklärung:
„[Guinan] erkennt Picard deshalb nicht, weil er von einer Zukunft aus zurückgereist ist, in der die Sternenflotte nicht existiert und somit die ganze Geschichte mit Datas Kopf aus ‚Gefahr aus dem 19. Jahrhundert‘ auch nie passiert ist.“ In der finsteren alternativen Zeitlinie, die durch das Eingreifen Qs (John de Lancie) entstanden ist, ist Picard also niemals ins Jahr 1893 zurückgereist und hat dort somit auch Guinan nicht getroffen, weshalb für diese nun die Begegnung im Jahr 2024 ihre erste mit dem Sternenflotten-Admiral ist – auch wenn Picard selbst (ebenso wie seine Crewmitglieder) weiterhin das Wissen und Bewusstsein aus seiner originalen Zeitlinie hat.
Dass die Guinan aus dem 21. Jahrhundert ihren alten Freund nicht wiedererkennt, ist also kein Kontinuitätsfehler und auch keine Unachtsamkeit der „Picard“-Autor*innen, sondern eine Konsequenz aus der etablierten Zeitreise-Logik in der Serie.
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Ob es Picard und seinen Mitstreiter*innen gelingt, Qs Zeitlinien-Schabernack wieder rückgängig zu machen (und so auch das Guinan-Treffen im 19. Jahrhundert wiederherzustellen), erfahren wir in den restlichen sechs Folgen der zweiten Staffel von „Star Trek: Picard“, die hierzulande immer am Freitagvormittag bei Amazon Prime Video erscheinen.
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