Lange hat es gedauert, doch nun ist es bald so weit: Mit „The King’s Man: The Beginning“ wird ein neues Kapitel im „Kingsman“-Franchise aufgeschlagen – das jedoch nicht direkt an „Kingsman 2: The Golden Circle“ anschließt. Stattdessen geht es rund 100 Jahre zurück in die Vergangenheit und damit zu den Ursprüngen der Spionage-Organisation während des Ersten Weltkrieges.
Ob die auf den Comics von Mark Millar basierende Filmreihe auch ohne die bisherigen Hauptfiguren Eggsy (Taron Egerton) und Harry (Colin Firth) funktioniert, scheint dabei gar nicht so leicht zu beantworten zu sein. Inzwischen haben nämlich die ersten Journalist*innen das Prequel geschaut und während ausführliche Kritiken noch nicht veröffentlicht werden dürfen, spricht schon aus den Kurz-Fazits bei Twitter ein eher gemischtes Echo.
Auch FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph hat „The King’s Man: The Beginning“ bereits gesehen und fasst seine Eindrücke wie folgt zusammen:
Tonal unentschlossen
Dass Franchise-Stamm-Regisseur Matthew Vaughn offenbar nicht so ganz wusste, wo er in Sachen Stimmung mit dem neuesten „Kingsman“-Teil hinwollte, wird auch von anderen Kritiker*innen mehrfach hervorgehoben. So schreibt etwa Empire-Kolumnist Amon Warmann, dass sich das Prequel tonal wie drei verschiedene Filme in einem anfühle. Manches sei gut (wie viele andere lobt er hier die tollen Actionszenen), anderes sei schlecht, wie z.B. die zu langsam in die Gänge kommende Story:
Ganz ähnlich klingt es bei Hoai-Tran Bui von Slash Film, für die das Action-Abenteuer bizarr und tonal der wildeste Film des Jahres sei, während sie der Plot aber überhaupt nicht überzeugte:
Auch Gizmodo- und io9-Autor Germain Lussier konnte als Fan der ersten beiden „Kingsman“-Filme mit dem neuesten Franchise-Beitrag nicht allzu viel anfangen. Zwar lobt auch er die Action, ansonsten würde der Film trotz seines Prequel-Ansatzes aber nichts Relevantes zur Mythologie der Reihe beitragen und sei somit vergessenswert:
Wenig Positives hat auch Mashable-Redakteurin Alison Foreman zum Film zu sagen, obwohl sie zumindest viel Spaß mit der Over-The-Top-Performance von Rhys Ifans als Rasputin hatte:
Für den eingangs erwähnten Warmann sowie Forbes-Kritiker Scott Mendelson und einige andere ist „The King’s Man“ aber besser als Teil 2, obgleich man hier einschränken muss, dass das offenbar primär von denjenigen herausgestellt wird, die die Fortsetzung damals nicht mochten. Einig scheint man sich aber zumindest zu sein, dass „The King’s Man“ nicht an den famosen Reihen-Auftakt „Kingsman: The Secret Service“ herankommt.
Trotzdem ein großer Spaß?
Dennoch gibt es unter den bisherigen Stimmen auch solche, die eine durchweg gute Zeit mit „The King’s Man: The Beginning“ hatten. Mit am euphorischsten klingt dabei Steven Weintraub von der Website Collider, der schwärmt: „‚The King’s Man‘ ist exzellent und vollgepackt mit fantastischer Action und einigen Überraschungen. Während Ralph Fiennes großartig ist, stiehlt Rhys Ifans den Film mit seiner Rasputin-Darstellung. Ich habe es geliebt, wie Matthew Vaughn Historisches mit einwebt. Werde ihn definitiv noch mal sehen. Daumen ganz weit hoch.“
Daumen hoch gibt es auch von CinemaBlend-Autor Mike Reyes, der ebenfalls anmerkt, dass die „Kingsman“-Vorgeschichte zwar etwas ernster als die beiden Vorgänger sei, trotzdem aber weiterhin genügend derben Humor und „wahnsinnig spaßige Action“ habe, um gerade auch die Fans der Reihe zu zufriedenzustellen:
Man sieht also: Die bisherigen Meinungen zum neuen „Kingsman“ gehen ein Stück weit auseinander. Selbst könnt ihr euch dann in ziemlich genau einen Monat ein Bild vom Prequel machen: „The King’s Man: The Beginning“ startet am 6. Januar 2022 in den deutschen Kinos.