Wie Tom Holland selbst nun auf einer Pressetour für „Spider-Man: No Way Home“ verkündete, hat er bereits die nächste Mega-Rolle unter Dach und Fach: Holland wird den legendären Hollywood-Star Fred Astaire in einem Biopic verkörpern.
Zum noch unbetitelten Film von Sony gibt es noch keine weiteren Details. Der Marvel-Star selbst hat noch nicht mal das Drehbuch gelesen, wie er im Interview mit Associated Press verrät:
Darum steht Tom Holland vor seiner bisher schwersten Rolle
+++ Meinung +++
Sicherlich ist es für einen Schauspieler keine leichte Aufgabe, beliebte Figuren wie Spider-Man oder den „Uncharted“-Helden Nathan Drake zu porträtieren. Der Druck der Fans ist bei solchen Engagements schließlich enorm und man kann es nur schwer allen recht machen. Bei „Uncharted“ steht das Ergebnis noch aus, aber zumindest bei Spider-Man lässt sich sagen, dass Tom Holland die Rolle nahezu perfekt ausfüllt und auch bei den meisten Fans sehr beliebt ist. Fred Astaire ist aber noch mal ein anderes Kaliber, aus folgenden zwei Gründen:
Erstens ist Fred Astaire eine reale Person und eine solche so exakt und glaubwürdig wie möglich zu verkörpern, gilt als eine der schwersten Aufgaben für einen Schauspieler überhaupt. Nicht umsonst winkt oft der Oscar, wenn eine solche Darbietung überzeugt, siehe etwa Rami Malek als Freddie Mercury in „Bohemian Rhapsody“ oder Gary Oldman als Winston Churchill in „Die dunkelste Stunde“, um nur zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit zu nennen. Sollte Tom Holland die Fred-Astaire-Darstellung tatsächlich gelingen, könnte ebenfalls eine Oscarnominierung folgen – doch das wird verdammt schwer.
Denn der Marvel-Star muss noch eine weitere große Hürde überwinden, als nur Gestik, Mimik und den Sprachstil des Vorbilds perfekt zu imitieren: Er muss auch verdammt gut tanzen können. Fred Astaire gilt schließlich als einer der besten Tänzer der Filmgeschichte. In den 30ern wurde er mit Musicals wie „Ich tanz mich in dein Herz hinein“ und „Swing Time“ zu einem der damals größten Hollywood-Stars überhaupt (ein Erfolg, der noch viele Jahrzehnte andauern sollte) und es waren vor allem die sagenhaften Stepptanznummern, in denen ihm niemand das Wasser reichen konnte.
Tom Holland kann sehr gut tanzen, das hat er schon längst bewiesen. Nicht umsonst startete er bereits in jungen Jahren seine Karriere als Hauptdarsteller im Billy-Elliott-Musical. Auch heute noch zeigt Holland regelmäßig seine tänzerischen Fähigkeiten in den Sozialen Medien und im Fernsehen: Wer sich davon ein Bild machen will, kann sich etwa die folgenden Ausschnitte aus der US-Show „Lip Syn Battle“ ansehen, in dem er auf der Bühne erst zu „Singin' in the Rain“ und dann zu „Umbrella“ von Rihanna performt:
Doch Fred Astaire ist eben die Tanzikone Hollywoods schlechthin. Um dessen Schritte zu kopieren, könnte Hollands Talent dennoch nicht ausreichen und möglicherweise werden professionelle Stepptänzer auf Weltklasse-Niveau als Doubles zum Einsatz kommen müssen, um eine überzeugende Kopie zu kreieren.
Allzu viel getrickst werden sollte aber nicht. Denn die Illusion, die sich mit Doppelgängern erzeugen lässt, geht meist auf Kosten der Inszenierung. Schnitte und Kameraeinstellungen müssen so gewählt werden, dass man den Wechsel zwischen Star und Double nicht merkt. Fred Astaires beste Tanznummern sind eben auch deshalb so beeindruckend, weil er lange Sequenzen mit nur wenigen Schnitten absolvierte und er sie wirklich selbst ausgeführt hat:
Ob Tom Holland gut genug ist, damit auf die oben genannten Tricks verzichtet werden, muss sich noch zeigen. Holland ist sicher keine schlechte Wahl für die Rolle, aber Fred Astaire spielte tänzerisch eben in der allerhöchsten Liga und vielleicht ist das eben eine Nummer zu anspruchsvoll. Sollte es dem „Spider-Man“-Darsteller gelingen, die Hollywood-Legende glaubwürdig zu imitieren, wäre das jedenfalls eine Leistung, die sein Standing als Schauspieler noch mal auf eine völlig neue Stufe heben würde.
Es kommt noch ein zweites Fred-Astaire-Biopic
Der Sony-Film mit Tom Holland ist nicht zu verwechseln mit Amazons geplantem „Fred & Ginger“, ebenfalls ein geplantes Biopic mit der tanzenden Hollywood-Legende, das aber wohl einen gleichwertigen Fokus auf dessen häufige Leinwandpartnerin Ginger Rogers legt. Hier spielen Jamie Bell und Margaret Qualley die beiden Hauptrollen.
Anmerkung: In der Original-Version dieses Artikels wurde nicht deutlich genug gemacht, dass es sich bei Tom Holland um einen professionellen Tänzer handelt. Dies wurde in der aktualisierten Version überarbeitet.