Selbst als J.J. Abrams mit seinem soliden „Mission: Impossible III“ John Woos misslungenen zweiten Teil ein Stück weit vergessen machen konnte, hätte wohl niemand für möglich gehalten, dass die Action-Reihe noch einmal in die Sphären des kultigen Erstlings aus dem Jahr 1996 vordringen kann. Ab Teil 4 („Mission: Impossible - Phantom Protokoll“) aber setzte das Franchise zu einem wahren Action-Bombast-Höhenflug an, der bis heute anhält.
Die Teile 5 („Mission: Impossible - Rogue Nation“) und 6 („Mission: Impossible - Fallout“) konnten dabei den rasanten vierten Teil sogar noch einmal toppen und gehören zweifellos zum Besten, was das Action-Kino in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Daher können wir euch die Filme auch nach wie vor bei jeder sich bietenden Gelegenheit ans Herz legen – so etwa wenn sie, wie heute Teil 5, abermals im Fernsehen laufen:
Sat.1 zeigt „Mission: Impossible - Rogue Nation“ am heutigen 13. November 2021 um 20.15 Uhr.
Grandiose Action trifft auf tolles Team
Auch wenn Hauptdarsteller Tom Cruise natürlich das „Mission: Impossible“-Franchise mit seinen waghalsigen Stunts überstrahlt, ist die Reihe spätestens seit „Mission: Impossible 4“ längst keine Ethan-Hunt-One-Man-Show mehr, sondern lebt von der mitreißenden Dynamik zwischen den verschiedenen Mitgliedern seines Teams. Die braucht er in „Rogue Nation“ mehr denn je, nachdem das IMF aufgelöst wurde und er es zunächst auf eigene Faust mit einem gefährlichen Ring abtrünniger Ex-Agent*innen aufnimmt. Besonderer Höhepunkt an Cruise‘ Seite ist dabei Neuzugang Rebecca Ferguson („Dune“), die als undurchsichtige und toughe Ilsa Faust ihren männlichen Kollegen immer wieder die Show stiehlt.
Kernstück von „Mission: Impossible - Rogue Nation“ ist aber natürlich erneut die Action – und hier liefern Cruise und sein „Jack Reacher“-Regisseur Christopher McQuarrie inmitten ihrer vertrackten Spionagestory, in dem das typische Spiel mit Täuschungen und doppelten Böden auf die Spitze getrieben wird, eindrucksvoll ab.
Mit jedem „M:I“-Teil scheint Cruise noch einen draufsetzen zu wollen und das klappt auch hier wieder famos – vom waghalsigen Hängen an der Tür eines abhebenden Flugzeugs über eine nervenzerrende Sequenz in der Wiener Oper und halsbrecherischen Motorrad-Verfolgungsjagden bis hin zu einem im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Tauchgang in einem Kraftwerk. Hier jagt ein Spannungshöhepunkt den nächsten. Und dass Cruise erneut keine Kompromisse eingegangen ist und seine Stunts so gut wie alle selbst absolviert hat, lässt die Szenen gleich noch viel echter, gefährlicher und dadurch ungleich aufregender wirken.
Garniert wird das Ganze letztlich mit einem von Sean Harris („Prometheus“) schön bedrohlich verkörperten, ebenso charismatischen wie psychopathischen Bösewicht, der Superagent Ethan Hunt strategisch ebenbürtig ist. Am Ende gab es dafür in unserer Kritik zum Film mehr als verdiente 4,5 von 5 möglichen Sternen, was „Mission: Impossible 5“ zusammen mit dem Reihen-Auftakt und dem Nachfolger „Fallout“ in die Top 3 der besten „Mission: Impossible“-Abenteuer hievt. „Mission: Impossible - Rogue Nation“ ist und bleibt Blockbuster-Unterhaltung vom Feinsten. Bleibt nur zu hoffen, dass dieses Spitzenniveau in den geplanten Teilen 7 und 8 beibehalten wird.
Mission: Impossible - Rogue Nation