„Dexter“ ist legendär, aber nicht nur in positiver Hinsicht. Zwar betrat die Serie, als sie 2006 an den Start ging, regelrecht TV-Neuland, indem sie einen Serienkiller zum tragischen Antihelden der Geschichte machte, doch die späteren Staffeln und vor allem die letzte Episode sorgten bei Fans für Unmut. Noch heute wird „Dexter“ immer wieder genannt, wenn es um die schlechtesten Serien-Finale aller Zeiten geht. Staffel 9 namens „Dexter: New Blood“ soll die Enttäuschung von Staffel 8 wieder geradebiegen und die Geschichte des Blutspezialisten zu einem gelungenen Abschluss bringen.
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Für das Revival kehren nicht nur Michael C. Hall als Hauptfigur Dexter Morgan und Jennifer Carpenter als dessen (verstorbene) Schwester Debra zurück, sondern auch Clyde Phillips, der die gefeierten ersten vier Staffeln der Original-Serie als Showrunner verantwortete. Ob dieser „Dexter“ wieder auf das Niveau seiner Glanzzeiten hinaufführen kann? Kritiker in den USA durften bereits die ersten vier der insgesamt zehn Episode von „Dexter: New Blood“ sehen und zeigen sich insgesamt optimistisch. Doch bevor wir uns ansehen, was sie zu sagen haben, verraten wir euch, worum es in dem Revival überhaupt geht.
Darum geht es in "Dexter: New Blood"
VORSICHT, Spoiler zu „Dexter“ Staffel 8: Nach seinem vorgetäuschten Tod ist Dexter aus seiner langjährigen Heimat Miami geflohen und hat sich im verschneiten Bundesstaat New York eine neue Existenz aufgebaut. Zehn Jahre lebt er nun schon dort und führt ein normales Leben unter der Identität Jim Lindsay. Die Leute in der Stadt mögen ihn und seine Freundin, die örtliche Polizeichefin Angela Bishop (Julia Jones), liebt ihn. Natürlich weiß niemand von ihnen, dass Dexter ein ehemaliger Serienmörder ist, der seine Mordlust nun schon sehr lange unterdrückt.
Doch als sein Zuhause von einem anderen, noch aktiven Killer heimgesucht wird, juckt es Dexter dann doch wieder in den Fingern und sein „dunkler Begleiter“ meldet sich zu Wort. Zu allem Überfluss bekommt er dann auch noch Besuch von seinem mittlerweile jugendlichen Sohn Harrison (Jack Alcott), den er einst aus seinem Leben verbannte, um keinen schlechten Einfluss auf ihn zu haben. Ob das klappt, daran dürfte durchaus zu zweifeln sein...
Das sagen die Kritiker zum "Dexter"-Revival
Bisher gibt es nur wenige Kritiken zu „Dexter: New Blood“, die ein eindeutiges Fazit liefern. Schließlich wurden der US-Presse bisher auch nur die ersten vier Episoden zur Verfügung gestellt. Ein paar erste (überwiegend zufriedene) Eindrücke gibt es aber dennoch. Laut Rotten Tomatoes sind sieben von neun (also 78 Prozent) der bisher ausgewerteten Kritiken eher positiv. MetaCritic kommt auf eine Durchschnittswertung von 68 Prozent, bei nur sechs berücksichtigten Rezensionen. Aufgrund der geringen Anzahl an Kritiken sind diese Zahlen aber nicht allzu aussagekräftig. Deshalb schauen wir uns hier mal an, was genau die Fachleute sagen:
Die euphorischte Meinung, die wir finden konnten, stammt von Decider: Deren Autorin bezeichnet „Dexter: New Blood“ als ein „wahnsinnig unterhaltsames Revival“. Die ersten Episoden seien „voller schwarzem Humor [...] und einem wirklich anregenden menschlichen Drama.“ Die Bonus-Staffel sei „ein Triumph“ und vor allem deshalb besonders, weil sie „die besten Elemente des klassischen ‚Dexter‘ serviert“ und nicht ganz so humorlos-düster daher kommt, wie viele andere aktuelle Crime-Serien.
Auch TVGuide ist vom Revival sehr angetan und urteilt: „Es ist aufregend, eine Serie zu sehen, die zu alten Stärken findet.“ Weitere positive Stimmen lauten: „[Michael C. Hall] als der ultimativ gute Bad Guy ist fesselnd wie immer“ (The Wrap), „‚Dexter: New Blood‘ beginnt stark und erinnert uns daran, was wir am Original so genossen haben, während es auch neue Abenteuer anbietet“ (IGN Movies) und „ Das Revival ist ein solider Versuch, kreative Wiedergutmachung zu leisten“ (Entertainment Weekly).
Die einzige deutlich negative Kritik bisher stammt von Rolling Stone. Darin heißt es: „Es ist zwar kompetent erzählt, aber ein wenig öde. Wie die Titelfigur in dieser Phase ihres Lebens scheint [die Serie] zu sehr im Konflikt mit sich selbst zu stehen, um das Blut und Gemetzel zu genießen.“
Der Kritiker von IndieWire lobt zwar Hauptdarsteller Hall, der „fähig ist, seinen Charakter umzudrehen – von einem Mann, der von seinen Trieben zerdrückt wird, zu seinem Monster, das nur lebendig wird, wenn er diesen nachgibt“, doch der Autor schlägt auch einige sehr negative Töne an, etwa wenn es um das Frauenbild der Serie geht, das schon in den ersten acht Staffeln problematisch wäre. Außerdem kritisiert er die „dürftig gezeichneten Nebenfiguren“ und die oberflächliche Darstellung der indigenen Bevölkerung. Er habe große Zweifel daran, dass das Revival die hohen Erwartungen erfüllen kann.
Fazit: "Dexter" ist ganz der alte
IndieWire bringt dann auch das auf den Punkt, was die meisten anderen Kritiken auch bestätigen: „Dexter ist und bleibt Dexter“. Das gilt sowohl für die Show selbst, die mit einer Mischung aus schwarzem Humor und düsteren Morden aufwartet, als auch für Michael C. Halls Darstellung des titelgebenden Antihelden, die wie schon in der Original-Serie als eines der Highlights herausgestellt wird.
Die bisherigen Kritiken sind zwar nicht ausnahmslos positiv, machen aber immerhin Lust darauf, Dexter für eine weitere Staffel beim Morden über die Schulter zu schauen. Ob das Revival nun aber tatsächlich ein besseres Finale darstellen wird als Staffel 8, das muss sich noch in den kommenden Episoden zeigen.
„Dexter: New Blood“ startet in Deutschland am 22. November 2021 auf Sky Ticket. In den USA geht es schon am 7. November auf dem TV-Sender Showtime los.
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