Die Chronologie der „Fast & Furious“-Filmreihe ist etwas komplizierter als man erwarten würde. Grund dafür ist der nominell dritte Teil, „Fast & Furious: Tokyo Drift“, der vom zeitlichen Ablauf her eigentlich nicht an dritter Stelle, sondern an siebter Stelle steht. Ganz einfach erkennt man das an der Figur Han (Sung Kang), die in „Tokyo Drift“ stirbt, in „Fast & Furious 4-6“ dann aber doch wieder dabei ist. Und in der Abspannszene von „Fast & Furious 6“ wird dann enthüllt: Hans Tod in „Tokyo Drift“ spielt erst nach den Ereignissen des sechsten Teils.
Dass solche Retcons, also nachträglichen Änderungen, bei der „Fast & Furious“-Reihe immer wieder nötig sind, sollten niemanden überraschen, der die Wandlung vom Streetracing-Film zum Agenten-Franchise miterlebt hat. Und auch in „Fast & Furious 9“ gibt es einen solchen Retcon: Dort wird nämlich enthüllt, dass Han gar nicht wirklich tot war, sondern mit Hilfe von Mr. Nobody (Kurt Russell) untergetaucht ist.
Jason Statham kehrt zurück
Auch in der Abspannszene von „Fast & Furious 9“ wird Hans scheinbarer Tod noch einmal aufgegriffen. Als vermeintlicher Mörder von Han wird in „Fast & Furious 6“ nämlich Jason Stathams Deckard Shaw entlarvt, der dann in „Fast & Furious 7“ zum großen Bösewicht wurde, bevor er ab „Fast & Furious 8“ (wieder) auf die Seite der Guten wechselte.
Trotzdem haben die Verantwortlichen bei „Fast & Furious“, insbesondere Regisseur Justin Lin und Han-Darsteller Sung Kang, immer wieder betont, dass die Sache nicht damit aus der Welt geschaffen sei, dass Shaw nun für die gute Sache kämpft und Han ja außerdem gar nicht wirklich gestorben ist. Gerechtigkeit für Han – oder #JusticeForHan, wie der passende Hashtag lautet – soll noch kommen. Und genau das wird in der Post-Credit-Szene angedeutet.
Darin gibt es nämlich ein Wiedersehen mit Jason Statham als Deckard Shaw, der einen unbekannten Mann foltert um an Informationen zu kommen. Dann steht auf einmal Han vor der Tür und Shaw schaut überrascht bis schockiert, schließlich hat er Han für tot gehalten.
Was bedeutet die Abspannszene?
Die Post-Credit-Szene deutet also an, dass es zu einer Aussprache, wenn nicht sogar einer Konfrontation zwischen Han und Shaw kommen wird. Unklar ist allerdings, wann die Abspannszene spielt, denn hier sind mehrere Lesarten möglich.
Die eine Möglichkeit ist, dass die Szene nach „Fast & Furious 9“ spielt und wir sehen, wie Han seinen „Mörder“ aufsucht, um die Sache wie auch immer aus der Welt zu schaffen. Auch wenn Han nicht von Deckard Shaw getötet wurde, ist wegen Deckards Bruder Owen Shaw (Luke Evans) ja doch Hans große Liebe Gisele (Gal Gadot) gestorben (im Finale von „Fast & Furious 6“).
Und wie Sung Kang und Justin Lin auch in unseren Interviews zu „Fast & Furious 9“ betonen, wurde der Gerechtigkeit für Han eben noch nicht Genüge getan:
Die andere Möglichkeit ist, dass die Szene während Hans langer Zeit im Untergrund spielt, also nachdem er vermeintlich gestorben ist. Darauf deutet vor allem die Tatsache hin, dass wir hier offenbar noch einen ziemlich bösen Deckard Shaw sehen, also noch nicht den reformierten Deckard aus „Fast & Furious 8“ und „Hobbs & Shaw“.
Dass er einen Mann derart brutal foltert wie in der Abspannszene, erinnert nämlich doch eher an „Fast & Furious 7“, wo er sich durch ein ganzes Krankehaus prügelte, um am Bett seines Bruders Rache zu schwören.
In „Fast & Furious 10“ und/oder „Fast & Furious 11“ dürfte Statham dann wieder als Deckard Shaw dabei sein. Oder wird hier am Ende ein „Hobbs & Shaw 2“ der etwas anderen Art angedeutet, ein „Hobbs & Han & Shaw“ oder sogar ein „Han & Shaw“? Klar ist, dass die Hauptreihe mit Teil 11 zu Ende gehen soll, aber auch anschließend noch fleißig Spin-offs kommen sollen. Womöglich wird hier ein solches angedeutet.
"Fast & Furious 9" im Podcast
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