In „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ nehmen es Lorraine (Vera Farmiga) und Ed Warren (Patrick Wilson) erneut mit einer bösen Präsenz auf. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern gibt es im dritten Teil allerdings die eine oder andere Abwandlung, wenn es um die Konfrontation mit einer paranormalen Heimsuchung geht („Conjuring“ und „Conjuring 2“ könnt ihr momentan übrigens beide bei Netflix streamen).
Bevor wir euch aber mehr über die Hintergrundgeschichte von „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ aufklären, verraten wir euch erst noch, worum es in dem Film eigentlich genau geht.
Conjuring 3: Im Bann des TeufelsDarum geht es in "Conjuring 3"
Die Dämonologen Lorraine (Vera Farmiga) und Ed Warren (Patrick Wilson) werden im Zuge eines ihrer spektakulärsten Fälle bis vors Gericht gebracht: 1981 führen die Warrens am kleinen David (Julian Hilliard) einen Exorzismus durch. Der Dämon verlässt den Körper zwar, sucht sich mit Arne (Ruairi O’Connor), dem Freund von Davids Schwester Debbie (Sarah Catherine Hook), jedoch eine neue menschliche Hülle.
Von dem paranormalen Wesen besessen, begeht Arne eine grausame Tat, die alle Beteiligten in einen Abgrund zieht – und ihn schließlich auf die Anklagebank bringt. Auch die Warrens müssen sich in der Öffentlichkeit für ihr Handeln verantworten und begeben sich auf die Suche nach der Wahrheit. Wie es scheint, ist Arne verflucht worden...
Wie man in der Vergangenheit selbst mehrfach feststellen durfte, ist der Wahrheitsgehalt einer Geschichte vor allem dann fraglich, wenn sich Horrorfilme etwas zu offensichtlich damit brüsten, Tatsachen zu entsprechen. Die Schockwirkung ist natürlich deutlich höher, wenn die Vorstellung eng daran geknüpft ist, dass das Geschehen auf der Leinwand irgendwann bzw. irgendwo genauso passiert sein soll.
Natürlich sind die „Conjuring“-Teile größtenteils reiner Budenzauber, dessen Horror-Szenarien nichts mit der Realität zu tun haben. Im Falle von „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ allerdings gibt es dort diesen entscheidenden Funken Wahrheit, der genau der Stoff ist, aus dem Alpträume gemacht sind.
Handelte Arne Johnson im Auftrag des Teufels?
Dass es Lorraine und Ed Warren wirklich gab, steht außer Frage. In den 1950er-Jahren gründeten sie in Connecticut eine Institution zur Bekämpfung von Geistern und Dämonen („New England Society for Psychic Research“). Neben dem berühmten Amityville Horror-Fall, bei dem 1974 ein Vater seine gesamte Familie erschoss, ist es der sogenannte „The Devil Made Me Do It“-Prozess, der reichlich Wellen schlug und nun die Grundlage für „Conjuring 3“ bildet.
Ein historischer Fall, denn zum ersten Mal in der US-Geschichte plädierte die Verteidigung auf Freispruch, weil der Täter angeblich von einem Dämon besessen gewesen sein soll! Dabei handelte es sich um den 19-jährigen Arne Cheyenne Johnson, der 1981 seinen Vermieter Alan Bono mit 20 Messerstichen hingerichtet hat. Zeugin der furchtbaren Bluttat war Arnes Freundin Debbie Glatzel.
Vor Gericht gab Arne an, unschuldig zu sein, weil er angeblich nicht selbstbestimmt agiert hat. Ein Dämon habe stattdessen Besitz von ihm ergriffen und ihn zu der grausamen Tat verleitet. Jener Dämon, der zuvor noch im Körper von Debbies 11-jährigem Bruder David steckte, nachdem die Familie ein neues Haus bezog.
Danach kam es bei David zu Verhaltensauffälligkeit und Visionen, die auf eine Begegnung mit dem Teufel schließen ließen. Als die Anfälle häufiger und die Beschreibungen Davids immer konkreter wurden, wen er in seinen Alpträumen zu Gesicht bekommt, kontaktierte die Familie in ihrer Hilflosigkeit schließlich die landesweit bekannten Warrens.
In Anwesenheit mehrerer katholischer Priester führten die Warrens einen Exorzismus durch, der vermeintlich dazu führte, dass das Wesen David zwar in Ruhe ließ, sich dafür aber Arne Johnson zu eigen machte – den späteren Angeklagten. Kein Wunder, dass der Prozess große Aufmerksamkeit auf sich zog und wir diese Version der Geschichte nun auch in einem Horrorfilm wie „Conjuring 3“ präsentiert bekommen.
Die wahren Umstände des Mordes an Alan Bono
Das Plädoyer, Arne Johnson habe nicht eigenmächtig gehandelt, sondern wurde von einer dunklen Macht fremdgesteuert, schmetterte der damalige Richter Robert Callahan ab, da es dafür keinerlei Beweise gab und es völlig haltlos und unwissenschaftlich sei, entsprechende Zeugenberichte überhaupt erst zuzulassen. Den Geschworenen wurde es trotz der Aussagen von Ed und Lorraine Warren daher sogar rechtlich untersagt, eine übernatürliche Erklärung für die Morde in ihr Urteil einfließen zu lassen.
Heute sind die Umstände um den Tod von Alan Bono aufgedeckt – übersinnliche Machtergreifungen spielen dabei (wenig überraschend) keine Rolle. Nachdem Alan Arne, seine Schwestern Wanda und Janice, sowie Debbie und ihre Cousine Mary in eine Pizzeria zum Essen eingeladen hat, begannen Alan und Arne sich massiv zu betrinken.
Wie es heißt, soll Alan Debbies Cousine anstößig berührt haben, was schließlich in einen Streit mit Arne überging – der brutal eskalierte, wie wir inzwischen wissen. Das Gericht verurteilte den damals 19-Jährigen zu mindestens 10 Jahren Haft, von denen er letztlich jedoch nur 5 absitzen musste.
Auf wahren Begebenheiten beruht „Conjuring 3: Im Bann des Teufels“, der am 1. Juli 2021 in Deutschland in den Kinos gestartet ist, somit nur im Ansatz. Spektakulär ist der Fall, den sich der Film zur Inspiration herangezogen hat, aber dennoch zweifelsohne...
Conjuring 3: Im Bann des TeufelsZur Wiedereröffnung der Kinos hat der Verband der deutschen Kinobetreiber HDF Kino e.V. die Kampagne #EndlichWiederKino gestartet. Wir schließen uns der Aktion gerne an, indem wir ihr u.a. durch die Einbettung des Logos in unsere Bilder bei News zu aktuellen Kinofilmen eine größtmögliche Sichtbarkeit verschaffen. Wenn ihr dann also endlich wieder in die Kinos dürft, dann postet gerne ein Foto von eurem ersten Besuch mit dem Hashtag #EndlichWiederKino in den sozialen Netzwerken – wir machen auch mit.