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    Wie gut ist "Fast & Furious 9"? Die ersten Kritiken zum neuen Action-Kracher mit Vin Diesel sind da

    Der Start des neunten Teils der „Fast & Furious“-Reihe in einigen Ländern steht kurz bevor. Nun gibt es die ersten Kritiken der großen US-Magazine, die zwar nicht alle negativ ausfallen, aber durchaus einige deutliche Kritikpunkte aufführen.

    Universal Pictures

    Höher, schneller, weiter: Wenn das Motto, nach dem in Hollywood häufig Fortsetzungen gedreht werden, auf eine Reihe zutrifft, dann auf „Fast & Furious“. Seit Justin Lin das Franchise mit dem vierten Teil weg von den illegalen Autorennen zu einer Art „Mission: Impossible“ mit PS-starken Boliden entwickelte, übertreffen sich die Filme mit immer neuen, immer verrückteren Action-Sequenzen.

    Nachdem die Reihe mit den Teilen 5-8 auf ihrem vorläufigen Höhepunkt ankam, scheint es nun aber so, als wäre langsam die Luft raus. Jedenfalls deuten die ersten US-Kritiken zu „Fast & Furious 9“ darauf hin, die nun anlässlich des bevorstehenden Starts in Südkorea, China und anderen asiatischen Ländern veröffentlicht wurden.

    Die fünf bisher erschienenen Kritiken reichen von sehr negativ über verhalten bis hin zu positiv, wobei die Kritikpunkte größtenteils dieselben sind. Entscheidend ist, ob man sich von den hemmungslos überdrehten Actionszenen mitreißen lassen kann.

    "Atemberaubendes Auto-Zerstörungs-Gemetzel"

    Alonso Duralde von The Wrap schreibt die Qualitäten von „Fast & Furious 9“ hauptsächlich der Rückkehr von Justin Lin auf den Regiestuhl zu, der bei den Teilen 7 und 8 aussetzte. Lin habe ein „atemberaubendes Auto-Zerstörungs-Gemetzel“ erschaffen, das sich wie eine Mischung aus Wile E. Coyote und M.C. Escher anfühle, und jage seine Figuren geschickt rund um den ganzen Globus.

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    Besonders hebt Duralde aber auch die diversen Beteiligten an den großen Action-Sequenzen hervor, egal ob bei Stunts, Effekten oder Schnitt. „Die großen Verfolgungsjagden und Explosionen rufen Lachen und Applaus hervor – zum einen weil die Szenen so effektiv sind, zum anderen weil sie schamlos überdreht sind.“

    Duralde kritisiert aber auch die Schauspieler und Schauspielerinnen, vor allem John Cena, der den Bruder von Dom (Vin Diesel) und Mia (Jordana Brewster) spielt und anders als bei seinen Auftritten in „Dating Queen“ und „Der Sex Pakt“ überhaupt kein Charisma ausstrahle. Mit dieser Kritik ist er übrigens nicht allein.

    "Amüsant-bombastische Verfolgungsjagden"

    Ähnlich positiv ist auch die Review von Screen Daily. „‚Fast & Furious 9‘ ist wunderbar lächerlich und eindeutig melodramatisch und wird von seiner eigenen albernen Energie angetrieben, liefert amüsant-bombastische Verfolgungsjagden und schamlosen Fanservice, alles um das Publikum unkompliziert zu unterhalten“, schreibt Tim Grierson dort.

    Obwohl Grierson den übertriebenen Einsatz von Computereffekten kritisiert, sind ihm zufolge die Actionszenen doch rauschhaft genug. Im Gegensatz dazu fallen aber die dramatischen Szenen ab, die so kitschig sind, dass es fast weh tut, und auch von den Darsteller*innen im Cast nur wenig überzeugend vorgetragen werden – allen voran Vin Diesel, dessen Performance teilweise „unfreiwillig lustig“ sein soll.

    „So schnell und wild (Englisch: „fast and furious“) der Film auch dahinrast, kann er dem Eindruck nicht entkommen, dass die Reihe etwas von ihrer Frische eingebüßt hat“, schreibt Grierson abschließend.

    "Ein Durcheinander aus gewichtslosem CGI"

    Auch David Ehrlich von Indiewire kommt zu einem insgesamt gerade noch positiven Fazit, schreibt aber auch direkt, dass „F9“ (so der Original-Titel) nur deswegen nicht in seine Einzelteile zerfällt, weil Justin Lin direkt von Anfang wahnsinnig aufs Gaspedal trete und den Film damit direkt an der Selbst-Parodie vorbei in einigermaßen nachvollziehbare Gefilde transportiere.

    „Das ist der mit Abstand größte, wildeste und alle Gesetze der Physik missachtendste Teil der Reihe“, heißt es dann auch in seinem Text. Gleichzeitig betont Ehrlich aber auch, dass der neunte Teil lange nicht an etwa den starken „Fast & Furious 5“ herankommt, was unter anderem daran liegt, dass der Film ein „Durcheinander aus gewichtslosem CGI“ sei.

    Kurz vor dem "Jump The Shark"-Moment

    Beim Branchenmagazin Variety ist die Kritik hingegen noch einmal deutlich weniger begeistert, denn selbst von der abgedrehten Action zeigt man sich dort nicht überzeugt. Vor allem kritisiert Autor Owen Gleiberman, dass der Film zu viel Zeit in der Vergangenheit verbringe und dort festzustecken scheine. Und hier wird auch sehr deutlich, dass die Actionreihe ihren Zenit womöglich überschritten hat.

    „Jump the shark“ heißt es auf Englisch, wenn eine Filmreihe oder Serie ihre beste Zeit hinter sich hat und mit zunehmend lächerlichen Handlungssträngen irgendwie trotzdem weitergeht. Und genau einem solchen Hai-Moment kommt „F9“ laut Gleiberman sehr nah – wenn auch ohne das kopfschüttelnde Publikum komplett zu verlieren.

    "Zu idiotisch, um ihn zu genießen"

    Die Kritik des Branchenmagazins The Hollywood Reporter ist sogar ein richtiger Verriss, in dem kaum ein gutes Haar an „Fast & Furious 9“ gelassen wird. Es sei kaum vorstellbar, dass sich das Franchise noch einmal übertreffe, schreibt John DeFore, und angesichts des langweiligen, aufgeblähten neunten Teils sei das auch keine gute Idee.

    Das von Regisseur Lin und seinem Co-Drehbuchautor Daniel Casey verfasste Drehbuch sei genauso flach wie die von Chris Morgan zuvor („Fast & Furious 3-8“). Und auch die Actionszenen haben für DeFore offenbar überhaupt nicht funktioniert: „Die Spannung ist nicht vorhanden und die Taten der Figuren sind sogar zu dämlich, um sie wissentlich zu genießen.“

    In Deutschland startet „Fast & Furious 9“ am 8. Juli 2021 in den Kinos.

     

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