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    Enthüllt: Das ruinierte Ende der Oscars hätte verhindert werden können - und auch Joaquin Phoenix ist schuld!

    Dass die Oscars diesmal anders sein würden, war vorher schon klar. Wobei es geteilte Meinungen gibt, ob sie besser oder schlechter waren. Einig ist man sich jedoch über das ruinierte Ende der Sendung. Doch gerade das hätte verhindert werden können...

    Warner Bros. / SEARCHLIGHT PICTURES / Orange Studio Cinéma / UGC Distribution

    Aufgrund von Corona fielen die Oscars 2021 eine ganze Nummer kleiner aus. Der für die Umsetzung verantwortliche Regisseur Steven Soderbergh nutzte das für einen radikalen Umbau – weniger Filmeinspieler, kaum Show, wenig Comedy und viel mehr Fokus auf die nominierten Filmschaffenden selbst.

    Das sorgte für geteilte Reaktionen. Während viele die Oscars als Unterhaltungssendung dadurch eher langweilig fanden, konnte unter anderem der Autor dieser Zeilen dem neuen Format als Abwechslung zum sonstigen Prozedere zumindest in der ersten Hälfte viel abgewinnen. Die ausführlicheren Vorstellungen der Nominierten mit kleinen Anekdoten und Fakten, sowie die längeren Dankesreden brachten die Oscars wieder zurück zu ihrem ursprünglichen Kern:

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    Doch wenig geteilte Meinungen gibt es über das völlig ruinierte Ende – und gerade das hätte einfach verhindert werden können.

    So wurde das Ende der Oscarverleihung ruiniert

    Für alle, die die Verleihung nicht gesehen haben, kurz noch eine Zusammenfassung, was passiert ist (wer das weiß, kann zur nächsten Zwischenüberschrift springen):

    Zum neuen Ansatz von Steven Soderbergh gehörte auch, die Reihenfolge der Oscar-Vergabe ein wenig durcheinander zu wirbeln. Statt dem besten Film wurde als Letztes der beste Hauptdarsteller ausgezeichnet. Das nicht bestätigte, aber von uns vermutete Kalkül dahinter: Der letzte Preis des Abends geht an den hoch favorisierten, leider 2020 viel zu früh verstorbenen Chadwick Boseman. Die Oscars enden mit Standing Ovations für den toten Star, mit Tränen in den Auge einiger seiner Weggefährten - mit einem emotionalen Höhepunkt also!

    Doch wer gewinnt, ist schließlich geheim, es wissen nur zwei Juristen und nicht einmal der Regisseur der Sendung. Und so kam es anders: Statt Boseman gewann Anthony Hopkins für „The Father“.

    Nachdem ein sichtlich gelangweilter Vorjahresgewinner Joaquin Phoenix die Namen der Nominierten ohne großen zusätzlichen Worte einfach vorlas, verkündete er den Sieger. Da Hopkins abwesend war, erklärte der „Joker“-Star, dass die Academy selbst den Oscar in Vertretung annimmt. Und die Veranstaltung war einfach und plötzlich zu Ende.

    Anthony Hopkins wollte seinen Oscar annehmen, durfte aber nicht

    Der völlig anti-klimaktische, plötzliche und misslungene Schlusspunkt der Oscars war gesetzt. Wie IndieWire nun herausfand, hätte er ganz einfach verhindert werden können. Denn es wäre möglich gewesen, die Oscars mit einer Dankesrede zu beenden. Man hätte nur auf eine selbst gestellte Regel verzichten und Anthony Hopkins erlauben müssen, sich via Videokonferenz (in diesem Falle Zoom) von zu Hause aus an der Veranstaltung zu beteiligen.

    Bekanntlich wollte Steven Soderbergh, dass die Oscar-Gala wie ein großer Kinofilm wirkt und möglichst viele Nominierte vor Ort sind. Ursprünglich hieß es sogar, dass nur persönliche Anwesenheit möglich ist. Erst als es Proteste von Nominierten gab, die deutlich machten, dass sie während der Corona-Pandemie nicht nach Los Angeles fliegen können, gab es zusätzlich sogenannte „internationale Hubs“. Zum Beispiel versammelten sich so in einem Kino in London weitere Nominierte, die zugeschaltet wurden.

    The Father

    Dort hätte auch Anthony Hopkins sich laut den Organisatoren aufhalten können. Doch der Schauspieler lehnte ab. Wie sein Management bestätigte, hielt Hopkins es nicht für sinnvoll, in seinem Alter von 83 Jahren während der Corona-Pandemie quer durch Großbritannien von seinem abgelegenen Heim in Wales bis nach London zu reisen. Hopkins soll daher gebeten haben, sich per Zoom von zu Hause aus zuschalten zu dürfen.

    Doch die Oscars hatten eine strikte No-Zoom-Regel. Man wollte keine schlechten Bilder übers Internet, die man nicht für die Inszenierung kontrollieren konnte. Man fürchtete wohl auch einen Präzedenzfall zu schaffen, wenn man Hopkins die Ausnahme erlaubt hätte. Am Ende wären noch mehr Stars zu Hause geblieben. So schlief Hopkins, während er den Oscar bekam und wurde erst vom Telefonanruf seines Agenten geweckt. Auf Instagram veröffentlichte er am nächsten Tag einen kurzen Dank:

    Die Macher um Soderbergh haben sich also selbst die Oscars versaut, indem sie unnötig die Auszeichnung für den besten Film vom Ende vorgezogen haben und es dann Hopkins nicht erlaubten, sich via Zoom zuzuschalten. Doch einen weiteren Schuldigen gibt es wohl auch...

    Hat es auch Joaquin Phoenix versaut?

    Denn wie nun durchsickerte, hatten Soderbergh und Co. wohl einen Plan für den Gewinn von Hopkins. Laut dem Guardian sei abgesprochen gewesen, dass Präsentator Phoenix dann Hopkins' „The Father“-Co-Star Olivia Colman auf die Bühne bitten sollte. Sie hätte den Oscar in Vertretung für ihren Kollegen annehmen sollen. So hätte Colman, die bei ihrer eigenen Auszeichnung 2019 eine besonders emotionale Rede hielt, mit ein paar Worten über Hopkins die Verleihung beenden können.

    Doch mit der von Phoenix überraschend verkündeten Annahme des Oscars durch die Academy zerfiel dann dieser wohl vorgesehene Plan. Nun plötzlich jemanden auf die Bühne stürmen zu lassen, um das zu korrigieren, hätte der Veranstaltung wohl nur noch mehr geschadet. Zumal es jemand aus dem Team hätte spontan machen müssen, denn eine Moderatorin oder einen Moderator gab es ja erneut nicht.

    Nomadland

    Bei einer versehentlichen Gewinner-Präsentation wie damals beim berühmten „Moonlight“ oder „La La Land“-Fiasko muss man natürlich auf diese Weise einschreiten. Bei einer Abweichung von der Inszenierung wollte man sich diese peinliche Blöße aber wohl nicht geben. So lief stattdessen direkt und unvermittelt der Abspann und sowohl das Publikum im Saal als auch vor dem Fernseher fragte sich: Was? Es ist vorbei?

    Von der Academy selbst gibt es keine Stellungnahme zu diesem Bericht des Guardian. Sie ist aber auch nicht zu erwarten. Schließlich dürfte niemand öffentlich die Schuld auf Phoenix abwälzen wollen, der ohnehin aufgrund seiner lustlos wirkenden Präsentation schon in der Kritik steht. Es klingt aber sehr nachvollziehbar, ist es doch schwer vorstellbar, dass es im Vorfeld keinen anderen Plan für einen möglichen Gewinn von Hopkins gegeben hat, als dann schnell und überhastet die Verleihung zu beenden.

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